Auch die Schlagermusik blieb nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten nicht verschont. Viele Künstler wurden mit Auftrittsverboten belegt, verließen das Land freiwillig oder fielen dem Holocaust zum Opfer. Frivole und anzügliche Texte überlebten die staatliche Kontrolle und Zensur nicht mehr. Schlagerlieder waren dennoch weiterhin existent und beliebt, wobei nur noch das übrig blieb, was im Nachhinein als “harmlos” zu bezeichnen ist. Die Propagandamaschine erkannte jedoch auch das Potential der Schlagermusik. Künstler wie Marika Rökk und Johannes Heesters wurden für eben diese Zwecke eingespannt. Gegen Ende des Krieges sollten die Lieder den Menschen vorrangig Mut machen. “Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern” von Heinz Rühmann ist ein bekanntes Beispiel dafür, das auch nach dem Krieg noch oft gespielt wurde.
Nach dem Krieg begann allmählich der Wiederaufbau des allgemeinen Rundfunks und der Plattenindustrie. Damit blieb auch das Musikinteresse ungebrochen. Künstler wie Peter Alexander und Lys Assia wurden zu dieser Zeit mit Texten über die “heile Welt” bekannt. Mit dem Eintreten des Wirtschaftswunders boomte auch die Musikindustrie. Viele Leute konnten sich plötzlich auch mal einen Urlaub leisten, die entsprechenden Schlagerlieder sorgten für das nötige Fernweh. Bekanntester Interpret dieser Zeit war Freddy Quinn, der mit Titeln wie “Die Gitarre und das Meer” zum Star wurde und heute als der erfolgreichste Schlagersänger aller Zeiten gilt. Mit den ersten Ausstrahlungen des Grand Prix, dem heutigen Eurovision Song Contest wurde deutsche Volksmusik zudem nach ganz Europa getragen.