Tottenham gewinnt mit 3:1 gegen Bodø/Glimt, doch Halbfinal-Rückspiel bleibt spannend

Trotz eines überzeugenden 3:1-Heimsiegs gegen den norwegischen Aussenseiter Bodø/Glimt können die Tottenham Hotspur noch nicht vollständig für das Europa-League-Finale planen. Ein spätes Auswärtstor der Norweger hält die Spannung vor dem Rückspiel im hohen Norden aufrecht. Die Spurs dominierten weite Teile des Spiels, müssen aber im Rückspiel wachsam bleiben, um ihre Finalträume zu verwirklichen.

Blitzstart der Spurs und frühe Dominanz

Die Mannschaft von Trainer Ange Postecoglou legte einen Traumstart hin. Nach gerade einmal 38 Sekunden brachte Brennan Johnson die Gastgeber in Führung und setzte damit den Ton für einen dominanten ersten Durchgang. In der 34. Minute baute James Maddison die Führung weiter aus, bevor Dominic Solanke per Elfmeter in der 60. Minute scheinbar für klare Verhältnisse sorgte.

„Wir haben in den ersten 60 Minuten hervorragenden Fußball gespielt und hätten noch mehr Tore erzielen können“, erklärte Postecoglou nach dem Spiel. „Allerdings haben wir nach dem 3:0 etwas nachgelassen, was uns am Ende teuer zu stehen kommen könnte.“

Norweger schöpfen Hoffnung durch späten Treffer

Gerade als das Spiel entschieden schien, gelang Bodø/Glimts Kapitän Ulrik Saltnes in der 82. Minute der wichtige Anschlusstreffer zum 3:1. Sein abgefälschter Schuss ließ Tottenhams Torhüter keine Chance und könnte sich als psychologisch wertvoll für das Rückspiel erweisen.

Bodø/Glimt-Trainer Kjetil Knutsen zeigte sich trotz der Niederlage zufrieden: „Wir sind ohne wichtige Spieler wie Patrick Berg und Håkon Evjen angetreten und haben gegen ein Spitzenteam der Premier League ein Auswärtstor erzielt. Das gibt uns Hoffnung für das Rückspiel in unserer Heimat.“

Herausforderung nördlich des Polarkreises

Für die Spurs wird das Rückspiel zu einer echten Bewährungsprobe. Das Stadion in Bodø liegt nördlich des Polarkreises und ist bekannt für seine spezielle Atmosphäre. Die Norweger haben in der Vergangenheit bereits bewiesen, dass sie vor heimischem Publikum zu Überraschungen fähig sind – man erinnere sich an ihren sensationellen 6:1-Sieg gegen die AS Rom vor einigen Jahren.

„Wir müssen uns auf schwierige Bedingungen einstellen“, warnte Postecoglou. „Ein 3:1-Vorsprung klingt komfortabel, aber wir wissen, dass Bodø/Glimt zu Hause eine ganz andere Mannschaft sein kann. Wir dürfen nicht den Fehler machen, das Rückspiel auf die leichte Schulter zu nehmen.“

Chancen auf europäischen Erfolg

Für Tottenham bietet die Europa League die letzte Chance, eine ansonsten enttäuschende Saison zu retten. In der Premier League haben die Spurs bereits 19 Niederlagen kassiert und werden die Champions-League-Plätze verpassen. Ein Titelgewinn in Europa würde nicht nur die Teilnahme an der Königsklasse in der kommenden Saison sichern, sondern auch den ersten bedeutenden Titel seit 2008 bedeuten.

„Wir haben heute gezeigt, was in dieser Mannschaft steckt“, betonte Maddison nach dem Spiel. „Wenn wir unser Potenzial abrufen, können wir jeden Gegner schlagen. Unser Ziel ist es, diesen Wettbewerb zu gewinnen und unseren Fans etwas Besonderes zu schenken.“

Das Rückspiel findet in einer Woche statt, und trotz des komfortablen Vorsprungs bleibt die Partie offen. Bodø/Glimt wird alles daran setzen, vor heimischem Publikum für eine der größten Überraschungen in der Geschichte der Europa League zu sorgen, während Tottenham den letzten Schritt Richtung Finale machen will.