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Das Bose Internetradio wurde durch die Musik App TuneIn ersetzt

today05.12.2018 3460 1

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Dass ein Software-Update neue Funktionen mit sich bringt, dürfte den meisten Usern bekannt sein. Ärgerlich wird es allerdings, wenn liebgewonnene Funktionen quasi über Nacht verschwinden. Dies mussten nun auch Nutzer von diversen Webradio-tauglichen Geräten des US-Herstellers schmerzlich erfahren, die auf den Wegfall einer Internetradio-Funktion mit einem massiven Shitstorm reagierten. 
 

Kleines Software-Update, große Wirkung

Suchfunktion TuneIn App
Suchfunktion TuneIn App

Eigentlich wollte der US-Hersteller Bose, der u.a. für qualitativ hochwertige Soundsysteme und Lautsprecher bekannt ist, den diesjährigen Black Friday in vollen Zügen genießen – handelt es sich hierbei doch um den umsatzstärksten Tag des gesamten Jahres. Doch stattdessen geht der besagte schwarze Freitag als der Tag des Jahres in die Unternehmensgeschichte ein, an dem sich ein massiver Shitstorm über den Konzern ergoss. Den Stein ins Rollen brachte Bose’s fragwürdige Entscheidung, alle hauseigenen WLAN-Radios und internetfähige Lautsprecher mit einem Software-Update zu beglücken. Dieses brachte jedoch nicht nur kleine Verbesserungen mit sich, sondern sorgte still und heimlich auch für eine sofortige Zugangssperre zum hauseigenen Internetradio-Portal. Bose-Kunden, die mit ihren Endgeräten ihre Lieblings-Internetradios über die App SoundTouch anhören möchten, können dies fortan nur noch über den US-Anbieter TuneIn tun.

Viele Sender nicht bei TuneIn verfügbar

Logo TuneIn
Logo TuneIn

Eigentlich sollte man meinen, dass eine derartig kleine Anpassung keinerlei Auswirkungen mit sich bringt – schließlich ermöglicht TuneIn den Zugriff auf rund 150.000 Internetradios, unter denen garantiert für jeden Geschmack etwas Passendes dabei sein sollte. Doch weit gefehlt: Unter der genannten Anzahl an Radiosendern befinden sich mittlerweile unzählige Stationen, auf denen schon seit ewigen Zeiten kein Programm mehr gesendet wird. Darüber hinaus möchte der Anbieter zukünftig auch keine weiteren Radiostationen in sein Angebot aufnehmen. Wirklich ärgerlich ist allerdings, dass viele Nutzer ihre bisherigen Lieblingssender gar nicht mehr bei TuneIn finden, da diese dort schlicht und einfach nicht angeboten werden – und auch zuvor angefertigte Favoriten-Listen lassen sich nicht zu TuneIn übertragen. 

Wütende Kunden gehen online auf Bose los

Bose SoundTouch App (iOS)
Bose SoundTouch App (iOS)

Mittlerweile hat sich in den Sozialen Netzwerken ein massiver Shitstorm über Bose entladen, mit dem der Konzern in dieser Form vermutlich nicht gerechnet hat: Unter dem Hashtag #Bose erntet das Unternehmen derzeit massive Beleidigungen und wütende Postings, in denen u.a. auch die extrem schlechte Soundqualität von TuneIn sowie die langen Wechsel von einem Sender zum anderen bemängelt werden. Viele User vertreten (zurecht) die Meinung, dass man sich kein teures Soundsystem kaufen muss, um anschließend eine unterirdisch schlechte Radioqualität über dieses “genießen” zu müssen. Viele Besitzer eines Bose Soundsystems haben zudem bereits angekündigt, dass sie Ihre Geräte umgehend auf eBay verkaufen und gegen ein Produkt der Konkurrenz ersetzen wollen – eine Aussage, die Bose vermutlich alles andere als gerne hört. Einige Kunden gehen sogar noch einen Schritt weiter und planen, ihr erworbenes Gerät an Bose zurückzugeben und eine Rückerstattung des Kaufpreises zu fordern. Schließlich wäre das erworbene Gerät durch das durchgeführte Update nicht mehr im selben Zustand wie beim Kauf – dies wäre aus Sicht vieler Kunden ein Fall für die Verbraucherschutzzentrale. 

Bose kündigt Klärung des Problems an

TuneIn Radio App
TuneIn Radio App

Bose selbst ist der aktuelle Vorfall verständlicherweise sehr unangenehm. In einer ersten Stellungnahme räumt der Konzern recht kleinlaut ein, dass der Wechsel vom hauseigenen Onlineradio-Portal zu TuneIn recht abrupt erfolgte. Als Reaktion auf die massiven Proteste legte man eine Liste mit sämtlichen als fehlend gemeldeten Radiostationen an und versprach diese in Zusammenarbeit mit TuneIn – insofern dies möglich ist – schnellstmöglich nachträglich hinzuzufügen. Darüber hinaus arbeitet man bereits mit Hochdruck an einer Funktion, die es ermöglichen soll, Sender manuell hinzuzufügen, sodass sich auch diese über TuneIn anhören lassen. Fraglich ist nur, inwieweit TuneIn sich an dem Vorhaben beteiligen wird – denn eigentlich hatte man ja schon angekündigt, keine neuen Sender aufzunehmen. 

Übrigens: Wenn auch du ein Soundsystem von Bose besitzt, musst du dir zumindest hinsichtlich des Empfangs von RadioMonster.FM keinerlei Gedanken machen: Alle unsere hauseigenen Streaming-Kanäle (Tophits, Dance, Evergreens und Schlager) sind selbstverständlich bei TuneIn gelistet.

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