
Tophits Charts & Hits
Dance Dance Hits & Classics
Evergreens Best of 60's - 00's
2000’s Die größten Hits von 2000 bis 2009
Rock Finest Rock Music
Schlager Deutscher Schlager
Ein gewaltiger Felssturz hat gestern das idyllische Schweizer Bergdorf Blatten im Walliser Lötschental unter sich begraben. Nach dem seit Tagen befürchteten Grossereignis vom Nachmittag des 28. Mai werden rund 90 Prozent der Siedlung von massiven Geröll- und Erdmassen bedeckt. Eine Person wird noch vermisst, während die rund 300 Einwohner dank rechtzeitiger Evakuierung in Sicherheit gebracht werden konnten. Experten sprechen von einem „Jahrtausendunglück“ mit Auswirkungen, die die Region noch lange beschäftigen werden.
„Das Unfassbare ist eingetreten“, erklärte Matthias Bellwald, Gemeindepräsident von Blatten, mit einem Blick auf die Verwüstung seines Heimatdorfes. Die Bilder und Videos vom Unglücksort zeigen eine apokalyptische Szenerie: Wo einst Häuser standen, türmen sich nun meterhohe Massen aus Erde, Gestein und Eis. Der massive Abbruch von der Ostflanke des Kleinen Nesthorns erreichte die Intensität eines Erdbebens der Stärke 3,1 und hinterließ eine gigantische Schneise der Zerstörung.
Ein Fotograf vor Ort berichtete von „gigantischen Schuttmassen“, die sich ins Tal wälzten und dabei eine Hunderte Meter hohe Staub- und Geröllwolke verursachten. Die Zerstörung erstreckt sich über eine Fläche von rund zwei Kilometern Länge und bis zu 200 Metern Breite. „Auf den ersten Blick sind 90 Prozent des Dorfes unter der Gerölllawine begraben“, bestätigte Staatsrat Stéphane Ganzer die düsteren Einschätzungen.
Trotz der rechtzeitigen Evakuierung des Ortes wird eine Person vermisst. Laut Matthias Ebener, Informationschef des Regionalen Führungsstabs, handelt es sich um einen 64-jährigen Einheimischen. Eine grossangelegte Such- und Rettungsaktion läuft, bei der auch Drohnen mit Wärmebildkameras zum Einsatz kommen.
Die Gefahr ist noch nicht gebannt. Raphaël Mayoraz, kantonaler Chef der Dienststelle für Naturgefahren, warnt vor weiteren Risiken: „Das Flussbett der Lonza ist verstopft, was eine beachtliche Stauungsgefahr mit sich bringt.“ Die Abflusswege der Bäche Lonza und Gisentella wurden durch angestautes Wasser hinter den Schuttkegeln blockiert, wodurch das Risiko einer Überschwemmung steigt. Aus Sicherheitsgründen wurden daher auch Teile der Gemeinden Wiler und Kippel evakuiert.
Der Kanton Wallis hat die Schweizer Armee um Unterstützung gebeten, die bereits vor Ort Hilfe leistet. Bundesrat Albert Rösti, zuständig für Umweltpolitik, reiste persönlich ins Katastrophengebiet. „Das Ereignis bewegt mich zutiefst“, sagte er. „Mit Geld kann man viel wieder gut machen, aber da ist ganz viel ideeller Wert verloren gegangen.“ Rösti bezeichnete das Unglück als ein „Jahrtausendunglück“ und fügte hinzu: „Die Natur ist stärker als der Mensch. Die Bergler wissen das.“
Auch Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter äußerte sich auf der Plattform X: „Es ist schlimm, seine Heimat zu verlieren.“ Sie versicherte den Betroffenen ihr Mitgefühl. Bundesrat Martin Pfister (Verteidigung) machte deutlich: „Das wird uns Jahre beschäftigen.“ Dennoch versprach er schnelle Hilfe bei der Wiederherstellung des Dorfes.
Trotz der verheerenden Zerstörung zeigt sich Gemeindepräsident Bellwald kampfbereit: „Wir haben das Dorf verloren, aber nicht das Herz.“ Mit diesen Worten versicherte er, dass das Bergdorf wieder aufgebaut werde. „Zusammen sind wir stark“, betonte er den Gemeinschaftsgeist der Lötschentaler.
Die Ursachen für den massiven Felssturz werden noch untersucht. Blatten liegt auf 1540 Metern Höhe am nördlichen Rand des Rhonetals und wird vom Birchgletscher und dem Kleinen Nesthorn flankiert. Diese Gebiete werden seit etwa 30 Jahren beobachtet. Experten vermuten, dass Risse in den Felsen und die instabile Ostflanke möglicherweise mit dem Klimawandel zusammenhängen könnten.
Ein Anwohner beschrieb im Interview die dramatischen Momente: „Es war ein Grollen, dann ein Beben, und danach war in Blatten nichts mehr wie zuvor.“ Diese Worte fassen die Tragödie zusammen, die sich gestern im Lötschental ereignet hat – ein Ereignis, das die Landschaft und das Leben der Menschen dort für immer verändert hat.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
Bergsturz Blatten Evakuierung Felssturz Gletscherabbruch Lötschental Naturkatastrophe Rettungsaktion Schweiz Wallis
RADIOMONSTER.FM - Bei uns bist DU Musikchef!