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Garbage veröffentlicht achtes Album: Neuer Optimismus nach 30 Jahren Bandgeschichte

today30.05.2025 17

Hintergrund
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Die amerikanisch-britische Band Garbage meldet sich mit ihrem achten Studioalbum „Let All That We Imagine Be The Light“ zurück und überrascht Fans mit einer neuen, positiveren Ausrichtung. Nach fast drei Jahrzehnten Bandgeschichte hat Frontfrau Shirley Manson einen Weg gefunden, trotz globaler Krisen nicht in Verzweiflung zu versinken. „Ich musste meine Perspektive ändern, sonst wäre ich verrückt geworden“, erklärt die charismatische Sängerin im Interview.

Ein evolutionärer Schritt nach vorne

Garbage veröffentlicht achtes Album: Neuer Optimismus nach 30 Jahren Bandgeschichte

Verglichen mit dem düsteren Vorgängeralbum „No Gods No Masters“ aus dem Jahr 2021 präsentiert sich die Band auf ihrer neuen Platte deutlich zuversichtlicher. „Es ist eine evolutionäre Fortsetzung unserer Musik, aber mit einem anderen Blickwinkel“, beschreibt Manson den kreativen Prozess. Die Inspiration für diesen Wandel fand sie in ihrer Liebe zur Natur, zu Tieren, ihrer Band und ihrem Ehemann.

Trotz der neuen Ausrichtung bleibt Garbage ihrer unverwechselbaren Klangidentität treu. „Mir ist bewusst, dass wir nicht in die Algorithmen passen, auf denen die Streaming-Dienste basieren“, sagt Manson selbstbewusst. Diese Einzigartigkeit empfindet die Band heute als Befreiung und nicht mehr als Hindernis.

Scharfe Kritik an Sexismus und Altersdiskriminierung

Auch wenn der Grundton positiver ist, hat die Band nichts von ihrer Bissigkeit verloren. Der Song „Chinese Firehorse“ thematisiert Sexismus und Altersdiskriminierung in der Musikbranche – ein Thema, das Manson persönlich betrifft. „Bei der Promotion unseres letzten Albums wurde ich gefragt, ob ich in Rente gehen würde“, erinnert sich die 58-jährige Sängerin. „Männlichen Kollegen in meinem Alter werden solche Fragen nie gestellt. Ich habe immer noch die Power in meinem Gehirn und meinem Körper.“

Ironischer Optimismus in herausfordernden Zeiten

Der erste Track des Albums trägt den paradoxen Titel „There’s No Future In Optimism“ – eine ironische Anspielung auf die Herausforderung, in schwierigen Zeiten positiv zu bleiben. „Natürlich gibt es eine Zukunft im Optimismus“, erklärt Manson. „Trotz aller beunruhigenden Entwicklungen in der Welt bin ich heute optimistischer als vor vier Jahren.“

Musikalisch experimentiert die Band mit verschiedenen Stilen, von treibenden Beats bis hin zu sanften Electropop-Elementen. Die für Garbage typische Mischung aus elektronischen Sounds und Rockeinflüssen wird durch moderne Produktionstechniken ergänzt, ohne dabei den charakteristischen Sound zu verwässern.

Relevant nach drei Jahrzehnten

Nach fast 30 Jahren im Musikgeschäft zeigt Garbage, dass sie nichts von ihrer Relevanz eingebüst haben. „Wir haben immer noch viel zu sagen“, betont Manson. Die Band, die in den 90er Jahren mit Hits wie „Stupid Girl“ und „Only Happy When It Rains“ weltberühmt wurde, beweist auf „Let All That We Imagine Be The Light“, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehört.

Produzent und Bandmitglied Butch Vig, der auch für seine Arbeit mit Nirvana bekannt ist, hat dem Album einen zeitgemäßen Sound verliehen, der sowohl langjährige Fans als auch neue Hörer ansprechen dürfte. Die Balance zwischen Innovation und Wiedererkennungswert macht das neue Werk zu einem Highlight im Katalog der Band.

„Let All That We Imagine Be The Light“ erscheint genau zum richtigen Zeitpunkt – in einer Ära, in der viele Menschen nach Hoffnung und positiven Perspektiven suchen. Garbage liefert mit ihrem achten Album den perfekten Soundtrack für diese Suche, ohne dabei ihre kürtische Haltung aufzugeben.

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Geschrieben von: RadioMonster.FM

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