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Die Musikwelt trauert um eine Vorreiterin der queeren Popkultur. Die US-amerikanische Singer-Songwriterin Jill Sobule ist gestern im Alter von 66 Jahren bei einem tragischen Hausbrand in Woodbury, einem Vorort von Minneapolis, ums Leben gekommen. Bekannt wurde sie vor allem durch ihren bahnbrechenden Hit „I Kissed a Girl“, der 1995 als erster offen LGBTQ-thematisierter Song den Sprung in die Top 20 der Billboard-Charts schaffte. Ihr Manager John Porter bestätigte die traurige Nachricht und würdigte sie als „Naturgewalt und Menschenrechtsaktivistin, deren Musik in unsere Kultur eingewoben ist“.
Lange bevor Katy Perry mit einem gleichnamigen Song die Charts stürmte, brach Jill Sobule mit ihrem „I Kissed a Girl“ ein Tabu. Der Song erreichte Platz 20 der Billboard-Charts und wurde zu einem wegweisenden Moment für die Sichtbarkeit queerer Themen in der Popmusik. „Ich wusste schon frueh, dass ich anders war“, hatte Sobule einmal in einem Interview mit dem Playbill Magazine ueber ihre Jugend reflektiert – eine Erfahrung, die sie in ihrer Musik verarbeitete.
Neben diesem Meilenstein war Sobule auch fuer den satirischen Song „Supermodel“ bekannt, der im Kultfilm „Clueless“ zu hoeren war. In ihrer ueber drei Jahrzehnte waehrenden Karriere veroeffentlichte sie insgesammt zwoelf Alben, die sich durch ihre gesellschaftskritischen Texte und ihren charakteristischen Folk-Pop-Sound auszeichneten.
Geboren 1959 in Denver, Colorado, bewies Sobule nicht nur musikalisches Talent, sondern auch unternehmerischen Pioniergeist. Bereits 2008 – lange bevor Crowdfunding zum Mainstream wurde – sammelte sie erfolgreich 75000 Dollar von Fans, um ihr Album „California Years“ zu finanzieren. Diese innovative Herangehensweise zeigte ihre Unabhaengigkeit von den grossen Plattenlabels.
In ihren Texten scheute Sobule nie vor schwierigen Themen zurueck. Von der Todesstrafe ueber Magersucht bis hin zu religiösem Fanatismus – sie nutzte ihre Musik als Plattform fuer gesellschaftliche Diskurse. „Ihre Arbeit ist zugleich tief persoenlich wie gesellschaftlich engagiert – ernsthaft witzig und spoettisch tragisch“, wuerdigte die New York Times ihr Schaffen.
Der Tod Sobules kommt zu einem Zeitpunkt, an dem sie noch voller Plaene steckte. Sie hatte gerade eine Tournee mit der Band „The Fixx“ abgeschlossen, die sich zutiefst erschuettert ueber ihren Tod zeigte: „Unsere Herzen sind gebrochen. Wir werden sie immer vermissen“, erklaerte die Band in einem Statement.
Am 6. Juni soll posthum das Original Cast Recording ihres autobiografischen Musicals „F*ck 7th Grade“ erscheinen, das fuer einen Drama-Desk-Award nominiert wurde. Zusaetzlich stand eine Jubilaeumsausgabe ihres selbstbetitelten Albums aus dem Jahr 1995 kurz vor der Veroeffentlichung.
Die genaue Ursache des verheerenden Brandes wird derzeit von den Behoerden in Woodbury untersucht. Eigentlich haette Sobule morgen einen Auftritt in ihrer Heimatstadt Denver geben sollen. Stattdessen wird dort nun informell ihrer gedacht. Eine offizielle Gedenkfeier ist fuer den Sommer geplant.
Sobule hinterlaesst ihren Bruder, dessen Frau und zwei Neffen. Ihr musikalisches Erbe jedoch wird weiterleben – als Stimme fuer alle, die sich anders fuehlen, und als Beweis dafuer, dass authentische Kunst Grenzen ueberwinden kann.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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