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Mit „The Long Walk – Der Todesmarsch“ kommt eine neue Stephen-King-Verfilmung in die Kinos. Es handelt sich um das erste Buch des „Gruselexperten“ aus dem Jahr 1979. Buch und Film erinnern stark an die Tribute von Panem. Dazu passt auch, dass Francis Lawrence die Regie führt, der die letzten vier Panem-Filme gedreht hat.
In einer nahen Zukunft hat ein autoritärer Polizeistaat unter dem namenlosen Major (Mark Hamill) in den Vereinigten Staaten die Macht ergriffen. Jedes Jahr organisiert das Regime einen perfiden Wettkampf. Es treten hundert Jugendliche in einem Todesmarsch gegeneinander an, den nur eine Person überleben kann. Sie wird als Sieger mit einem sorgenfreien Leben belohnt. Angelockt von Versprechungen, meldet sich Ray Garraty (Cooper Hoffman) freiwillig für den Wettkampf. Alle Teilnehmer müssen ein Tempo von mindestens vier Meilen pro Stunde dauerhaft durchhalten. Unterstützungen sind verboten, und auf die dritte Verwarnung folgt die Todesstrafe.
„Die Tribute von Panem“ waren bereits ein Blockbuster. Die dystopischen Romane von Suzanne Collins sind im Kern eine Adaption des Buches von Stephen King, das nun einen eigenen Film erhält. Während bei den Tributen von Panem Vertreter zweier Distrikte in den Hungerspielen gegeneinander antreten, werden für den Ausdauermarsch in „The Long Walk“ freiwillige Teilnehmer ausgelost. Der Gewaltmarsch erscheint als einzige Möglichkeit, der Armut zu entkommen, und auch in „Panem“ geht es um das zynische Versprechen von Ehre, Ruhm und besseren Lebensbedingungen. Doch einen Unterschied gibt es: Bei den Tributen von Panem wird auch die mediale Inszenierung der Hungerspiele thematisiert. In „The Long Walk“ verbleibt der Fokus auf den Teilnehmenden, die in Begleitung von Panzern und Soldaten bis zur Erschöpfung über einsame Landstraßen marschieren. Ein festgelegtes Ziel kennt der Todesmarsch nicht. Er wird fortgesetzt, bis nur noch ein Teilnehmer übrig bleibt. Durch die sich entfaltende Gruppendynamik ist „The Long Walk“ nicht nur ein dystopischer Horror-Streifen, sondern auch ein Psychodrama, das mit wenig Aufwand für Spannung und Nervenkitzel sorgt.
An Gore-Momenten spart „The Long Walk“ nicht. Manche Exekutionsszenen sind schwer zu ertragen. In einer Szene fährt ein Panzer einem Teilnehmer beide Beine platt, woraufhin die Soldaten ihn auffordern aufzustehen. Das absurde Festhalten an den menschenverachtenden Regeln des Wettkampfes wird zudem in Szenen verdeutlicht, in denen an Durchfall leidende Teilnehmer versuchen, sich während des Gehens zu erleichtern. Sieht man von diesen heftigen Gore-Momenten ab, ist der Film primär ein Dialog-Drama, das sich der Gruppendynamik und den Charakteren der Teilnehmenden widmet.
Eine große Qualität von „The Long Walk“ liegt in der gelungenen Besetzung. So befinden sich unter den Teilnehmern des Todesmarsches prominente Gesichter wie Ben Wang und Charlie Plummer. Einen starken Eindruck hinterlässt auch Cooper Hoffman, der die Hauptrolle des Raymond Garraty ausfüllt. Ihm gelingt es insbesondere, die Spannung hochzuhalten und seiner Figur Komplexität zu verleihen. David Jonsson bringt als Peter McVries Emotionen exzellent auf die Leinwand und gibt „The Long Walk“ eine berührende und tragische Richtung.
Die Veranstaltung zynischer und menschenverachtender Wettkämpfe auf Leben und Tod durch ein autoritäres Regime ist kein neues Thema von Literatur und Film. Dennoch ist die Verfilmung von Stephen Kings „The Long Walk“ gelungen, weil sie mit einem bescheidenen Budget auf die menschlichen Schicksale fokussiert bleibt, anstatt Spezialeffekte in den Mittelpunkt zu stellen. Außerdem lohnt es sich, einmal das eigentliche Vorbild für die Tribute von Panem kennenzulernen. Wer hingegen eine Verbindung von Horror und Action bevorzugt, sollte bis November warten. Dann kommt nämlich mit „The Running Man“ eine Stephen-King-Verfilmung auf die Leinwand, die dasselbe Thema actionlastig umsetzt.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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