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Ein wegweisender Schritt in der Krebsforschung sorgt für Aufsehen in der Pharmawelt und an den Börsen: Der deutsche Impfstoffhersteller BioNTech und der US-Pharmakonzern Bristol Myers Squibb haben eine milliardenschwere Kooperation zur gemeinsamen Entwicklung eines vielversprechenden Krebsmedikaments vereinbart. Die Zusammenarbeit, die mit einer Vorauszahlung von 1,5 Milliarden Dollar und weiteren Zahlungen in Milliardenhöhe verbunden ist, katapultierte die BioNTech-Aktie gestern um mehr als 13 Prozent nach oben. Im Mittelpunkt steht der Wirkstoffkandidat BNT327, der das Potenzial hat, die Behandlung verschiedener Krebsarten revolutionär zu verändern.
Die Partnerschaft zwischen BioNTech und Bristol Myers Squibb (BMS) ist sowohl in finanzieller als auch in strategischer Hinsicht bemerkenswert. Neben der direkten Vorauszahlung von 1,5 Milliarden Dollar im laufenden Quartal sind bis 2028 weitere Zahlungen in Höhe von 2 Milliarden Dollar vereinbart. Zusätzlich könnte BioNTech unter bestimmten Bedingungen bis zu 7,6 Milliarden Dollar an Meilensteinzahlungen erhalten, abhängig von den Fortschritten bei der Entwicklung und Vermarktung des Wirkstoffs.
Beide Unternehmen teilen sich die Entwicklungs- und Produktionskosten sowie mögliche Gewinne und Verluste im Verhältnis 50:50. Diese Struktur unterstreicht das gegenseitige Vertrauen in das Potenzial des gemeinsamen Projekts und verteilt Risiken wie Chancen gleichmäßig.
Der Wirkstoffkandidat BNT327 ist ein bispezifischer Antikörper mit zwei entscheidenden Wirkmechanismen, die ihn besonders vielversprechend machen:
Zum einen unterstützt er das Immunsystem bei der gezielten Erkennung und Bekämpfung von Tumorzellen. Zum anderen hemmt er das Wachstum von Blutgefäßen im Tumor, was dessen Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff einschränkt und somit das Tumorwachstum bremst.
Diese doppelte Wirkweise könnte BNT327 zu einer grundlegenden immunonkologischen Schlüsseltherapie machen. Ugur Sahin, CEO von BioNTech, betont: „Wir glauben, dass BNT327 das Potenzial hat, eine grundlegende immunonkologische Schlüsseltherapie zu werden.“ Auch Christopher Boerner, CEO von Bristol Myers Squibb, zeigt sich überzeugt: „Dieser Produktkandidat könnte die Standardbehandlung für Patientinnen und Patienten mit soliden Tumoren transformieren.“
BNT327 wurde bereits bei mehr als 1.000 Patienten in über 20 klinischen Studien eingesetzt. Aktuell laufen fortgeschrittene Phase-3-Studien für Lungenkrebs, während eine weitere wichtige Studie für dreifach negativen Brustkrebs (TNBC) bis Ende des Jahres starten soll.
Ein besonderer Vorteil des Wirkstoffs liegt in seiner gezielten Wirkung innerhalb der Tumormikroumgebung. Dies erhöht die therapeutische Präzision und verringert systemische Nebenwirkungen. Zudem kann die Normalisierung der Tumorblutgefäße dazu beitragen, dass andere Wirkstoffe effektiver zum Tumor transportiert werden – ein wichtiger Aspekt für Kombinationstherapien.
Samit Hirawat, Executive Vice President und Chief Medical Officer bei Bristol Myers Squibb, erklärte anlässlich der Präsentation auf dem ASCO 2025: „Bristol Myers Squibb treibt neuartige Ansätze voran, um hohe ungedeckte Bedürfnisse bei Krebserkrankungen zu adressieren. Auf dem diesjährigen ASCO-Meeting präsentieren wir Daten aus unserem differenzierten Forschungsportfolio inklusive unseres zielgerichteten Therapieprogramms.“
Für BioNTech markiert diese Partnerschaft einen strategisch wichtigen Schritt in der Transformation vom Corona-Impfstoffhersteller zum umfassenden Biotech-Unternehmen mit Schwerpunkt Onkologie. Nach dem enormen Erfolg mit dem COVID-19-Impfstoff Comirnaty, der dem Unternehmen erhebliche finanzielle Mittel einbrachte, fokussiert sich BioNTech nun verstärkt auf sein ursprüngliches Kerngebiet: die Krebsforschung.
Harry Gillis, Analyst der Privatbank Berenberg, sieht in der Kooperation einen bedeutenden Kurstreiber für BioNTech und betont, dass diese Partnerschaft das Unternehmen dem Ziel näher bringt, ein Onkologie-Unternehmen mit mehreren Produkten im kommerziellen Stadium zu werden.
Die Bekanntgabe der Kooperation löste gestern einen deutlichen Kurssprung bei der BioNTech-Aktie aus, die um fast 14 Prozent auf 96,05 Euro stieg. Der Börsenwert des Unternehmens erhöhte sich damit auf rund 23 Milliarden Dollar.
Nach dem Höhenflug während der Corona-Pandemie, als die Aktie im September 2021 bis auf 464 Dollar kletterte, und dem anschließenden Rückgang aufgrund nachlassender Impfstoffnachfrage, pendelte der Kurs seit Anfang 2023 um die Marke von 100 Dollar. Mit der neuen Kooperation könnte nun frischer Schwung in die Aktie kommen.
Während BioNTech mit einer Marktkapitalisierung von etwa 23 Milliarden Dollar bewertet wird, bringt es der Kooperationspartner Bristol Myers Squibb auf einen Börsenwert von rund 98 Milliarden Dollar – ein Indiz für die unterschiedlichen Größenordnungen der Partner, aber auch für das Vertrauen des Pharma-Riesen in die Innovationskraft des deutschen Biotech-Unternehmens.
Der Deal bietet beiden Unternehmen erhebliche Chancen. BioNTech erhält nicht nur sofortige finanzielle Mittel, sondern auch Zugang zur globalen Vermarktungsexpertise von Bristol Myers Squibb. BMS wiederum erweitert sein Onkologie-Portfolio um einen vielversprechenden Kandidaten mit Blockbuster-Potential.
Dennoch bleiben Herausforderungen bestehen. Klinische Studien, besonders in späten Phasen, können unerwartete Rückschläge erleben. Zudem ist der Wettbewerb im Bereich der Krebsimmuntherapien intensiv, mit zahlreichen anderen Pharmaunternehmen, die an ähnlichen Ansätzen arbeiten.
Für dich als interessierten Beobachter oder potentiellen Anleger bedeutet dies: Die Partnerschaft zwischen BioNTech und Bristol Myers Squibb könnte einen wichtigen Meilenstein in der Krebsbehandlung darstellen, gleichzeitig ist aber Geduld gefragt. Bis zur möglichen Markteinführung und kommerziellen Nutzung von BNT327 wird noch einige Zeit vergehen – mit allen damit verbundenen Risiken und Chancen.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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