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Die Europäische Zentralbank (EZB) hat eine ungewöhnlich deutliche Warnung ausgesprochen: Ein möglicher „Short-Squeeze“ am Goldmarkt könnte das gesamte Finanzsystem destabilisieren. Experten der Notenbank beobachten mit wachsender Sorge, wie die Anzahl der zur physischen Lieferung angemeldeten Goldterminkontrakte historische Höchststände erreicht – ein Niveau, das seit Juli 2007 nicht mehr gesehen wurde. Besonders alarmierend: Das Volumen der Gold-Derivate in Europa hat laut EZB-Schätzungen im März 2025 die Marke von einer Billion Dollar überschritten – das Dreifache der weltweiten Jahresproduktion.
Ein „Squeeze“ am Goldmarkt entsteht, wenn zu viele Leerverkäufer (Shorts) gezwungen sind, ihre Positionen gleichzeitig zu schließen. Dies kann passieren, wenn unerwartet viele Käufer von Terminkontrakten auf physische Lieferung bestehen, anstatt ihre Gewinne einfach in Geld abzurechnen. Die sogenannten Bullion Banks, die ihre Goldbestände hauptsächlich in London lagern, nutzen typischerweise die Terminbörse in Chicago zur Absicherung gegen Preisschwankungen.
James Anderson von SD Bullion erklärt die aktuelle Situation in einem YouTube-Video vom 23. Mai 2025 sehr prägnant: „Die EZB warnt davor, dass das Auflösen von gehebelten Positionen zu Liquiditätsstress unter den Marktteilnehmern führen könnte und der Schock sich potenziell auf das gesamte Finanzsystem ausbreiten kann. Zusätzlich könnten Störungen im physischen Goldmarkt das Risiko eines Squeeze erheben.“
Ein besonders beunruhigendes Signal sind die zunehmenden Preisunterschiede zwischen den Goldmärkten in London und Chicago. Während diese Preise traditionell nahezu identisch waren, ist Gold in Chicago zeitweise um bis zu 50 Dollar teurer als in London. Diese Divergenz alarmiert die Aufsichtsbehörden und deutet auf wachsende Spannungen im Markt hin.
Sollte sich dieser Trend verstärken, könnten Banken gezwungen sein, entweder hohe Rückkaufpreise zu zahlen oder physisches Gold teuer zu transportieren – beides würde zusätzliche Kosten verursachen und könnte zu einer Kettenreaktion führen.
Der aktuelle Finanzstabilitätsreport der EZB warnt unmissverständlich: „Ein plötzlicher Preiseinbruch beim Gold könnte weitreichende negative Folgen für das gesamte Finanzsystem haben und zu Nachschussforderungen und Liquiditätsengpässen führen.“
Große Preisschwankungen könnten sogenannte Margin Calls auslösen – Nachschussforderungen, die die Liquidität der Marktteilnehmer gefährden würden. Chris Marcus von Arcadia Economics hob in seinem Video-Format am 20. Mai 2025 hervor: „Die Tatsache allein, dass eine Institution wie die Europäische Zentralbank so offen über Risiken spricht – etwa Margin Calls oder Probleme bei physischen Lieferungen – zeigt wie ernsthaft diese Gefahr mittlerweile eingeschätzt wird.“
Experten ziehen Parallelen zu den dramatischen Entwicklungen im Ölmarkt im Jahr 2020, als die Preise aufgrund einer extremen Marktsituation sogar kurzzeitig negativ wurden. Die Befürchtung: Ein ähnliches Szenario könnte sich am Goldmarkt abspielen, allerdings mit einem starken Preisanstieg statt einem Preisverfall.
Die EZB warnt explizit: „Plötzlicher Marktstress und Störungen bei der Beschaffung, Verschiffung und Lieferung von physischem Gold könnten die Finanzmärkte destabilisieren“. Die mögliche Konsequenz eines Goldpreis-Squeeze könnte massive Liquiditätsprobleme in der gesamten Finanzwelt nach sich ziehen.
Die Unsicherheiten im Zusammenhang mit geopolitischen Spannungen und wirtschaftlichen Verwerfungen haben die Nachfrage nach physischem Gold als sicherem Hafen verstärkt. Auch Zentralbanken haben ihre Goldreserven in den letzten Jahren aufgestockt.
Adam Glapiński, Präsident der polnischen Nationalbank, äußerte sich kürzlich stolz über Polens gestiegene Goldreserven. Dies verdeutlicht nicht nur Polens Strategie zur Diversifikation seiner Währungsreserven angesichts geopolitischer Unsicherheiten, sondern ist auch Ausdruck einer global zunimmenden Nachfrage nach physischem Edelmetall durch Notenbanken weltweit.
Angesichts der wachsenden Risiken fordert die EZB mehr Transparenz und Regulierung im Goldmarkt. Die Geschäfte mit Gold-Derivaten, die oft zwischen großen Investoren und Banken abgewickelt werden, sind derzeit nur schwer nachzuvollziehen. Mit der steigenden systemischen Bedeutung des Goldmarkts wächst auch der Bedarf an besserer Überwachung.
Ein Autor des bekannten Newsletters Gold & Silver Daily Substack schrieb am 20. Mai 2025: „Das Volumen an abgeleiteten Produkten übersteigt inzwischen um ein Vielfaches die weltweite Jahresproduktion an physischem Metall; dies macht den Markt besonders anfällig für Verwerfungen.“
Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Warnungen der EZB berechtigt sind und ob es gelingt, potenzielle Verwerfungen am Goldmarkt zu verhindern. Eines ist jedoch bereits jetzt klar: Die Stabilität des Goldmarkts hat eine wesentlich größere Bedeutung für das gesamte Finanzsystem, als viele Beobachter bisher angenommen haben.
Weitere Informationen: Goldmarkt
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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