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Diddy-Prozess: Schockierende Aussagen von Ex-Freundin Cassie über Gewalt und erzwungene Sexpartys

today14.05.2025 6

Hintergrund
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Der Prozess gegen Sean „Diddy“ Combs hat mit erschütternden Zeugenaussagen seiner Ex-Freundin Cassie Ventura begonnen. Die hochschwangere Musikerin schildert vor Gericht detailliert, wie der Rap-Mogul sie jahrelang misshandelt, unter Drogen gesetzt und zu erniedrigenden Sexpartys gezwungen haben soll. Bei einer Verurteilung droht Combs eine lebenslange Haftstrafe.

Ein jahrzehntelanges Martyrium unter dem „King“

Diddy-Prozess: Schockierende Aussagen von Ex-Freundin Cassie über Gewalt und erzwungene Sexpartys
Nikeush, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Cassie Ventura, die im Mai 2025 im achten Monat schwanger vor Gericht erschien, lernte Sean Combs 2005 kennen, als sie gerade einmal 19 Jahre alt war. Was als verheißungsvoller Karrierestart mit einem Zehn-Album-Deal bei Diddys „Bad Boy Records“ begann, entwickelte sich zu einem Jahrzehnt voller Gewalt und Kontrolle.

„Er hat einen Großteil meines Lebens kontrolliert“, berichtete Ventura unter Tränen im Gerichtssaal. „Er hat mir auf den Kopf geschlagen, mich umgeworfen, gezerrt und getreten. Wenn ich am Boden lag, trat er mir auf den Kopf.“ Diese Aussagen werden durch ein virales Überwachungsvideo aus einem Hotel von 2016 gestützt, das zeigt, wie Combs Ventura brutal angreift.

Die berüchtigten „Freak-Offs“

Besonders verstörend sind Venturas Schilderungen über die von Combs organisierten Sexpartys, die er als „Freak-Offs“ bezeichnete. „Es war widerlich, es war einfach zu viel“, sagte sie vor Gericht. Diese Veranstaltungen dauerten oft bis zu drei Tage, bei denen Ventura gezwungen wurde, unter Einfluss von Drogen wie Ecstasy, Kokain und Ketamin zu stehen.

Ventura musste selbst männliche Escorts anheuern, wobei Diddy zuvor seine Zustimmung geben musste. „Ich fühlte mich jedes Mal schrecklich und wertlos“, erklärte sie und beschrieb, wie sie sich betäuben musste, um die erniedrigenden Praktiken zu ertragen. So habe Combs beispielsweise darauf bestanden, dass Escorts ihr in den Mund urinierten, was sie als „erniedrigend, überwältigend und ekelhaft“ empfand.

Besonders belastend sei gewesen, dass Combs darauf bestand, diese Sitzungen zu filmen: „Das hat mich wahnsinnig gemacht – es war erniedrigend und ekelhaft. Ich wollte nie wieder so gesehen werden“, sagte Ventura laut ABC13.

Combs‘ Verteidigung spricht von „gegenseitiger Gewalt“

Die Verteidigung von Sean Combs räumte ein, dass er eifersüchtig und gelegentlich gewalttätig war, behauptete jedoch, alles sei einvernehmlich gewesen. Sein Anwalt Marc Agnifilo erklärte vor Gericht: „Wir werden definitiv argumentieren müssen, dass es gegenseitige Gewalt gab… Wir werden das wahrscheinlich als häusliche Gewalt bezeichnen.“

Bizarr mutet die Verteidigungslinie an, die Combs‘ „Vorliebe für Babyöl“ bei den Sexpartys als harmlose Präferenz darstellt. Währenddessen betont Staatsanwältin Emily Johnson: „Es geht hier nicht um sexuelle Vorlieben eines Prominenten – sondern um Zwang und kriminelle Taten.“

Eine Vielzahl von Klagen und weitere Zeugenaussagen

Der Fall gegen Combs ist bemerkenswert umfangreich. Zusätzlich zur Hauptanklage gibt es mittlerweile rund 62 Zivilklagen gegen den Musiker, darunter auch von Rodney „Lil Rod“ Jones. Eine texanische Anwaltskanzlei vertritt etwa 120 mutmaßliche Opfer mit ähnlichen Vorwürfen.

Auch ehemalige Mitarbeiter von Combs haben bereits ausgesagt. Ein Sicherheitsmann beschrieb einen Vorfall in einem Hotelzimmer und schilderte Combs‘ Blick dabei als „teuflisch“. Auch ein Stripper trat in den Zeugenstand und bestätigte Gewalttaten des Rappers gegen Cassie Ventura.

Prominente Verbindungen und öffentliches Image

Der Prozess wirft auch ein Schlaglicht auf Combs‘ berüchtigte „White Partys“, an denen zahlreiche Prominente teilnahmen. Namen wie Jennifer Lopez, Leonardo DiCaprio und Kim Kardashian wurden als Gäste erwähnt. Die Staatsanwaltschaft positioniert Combs als selbsternannten „König“, der entsprechende Behandlung erwartete und seine Macht missbrauchte.

Der Prozess, der vor dem New Yorker Richter Arun Subramanian stattfindet, wird voraussichtlich etwa acht Wochen dauern. Combs befindet sich seit September 2024 in Untersuchungshaft und hat auf nicht schuldig plädiert. Bei einer Verurteilung in allen Anklagepunkten droht ihm eine Mindeststrafe von 15 Jahren bis hin zu lebenslanger Haft.

Geschrieben von: RadioMonster.FM

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