Musik

Campus Festival Konstanz 2025: K.I.Z., Paula Hartmann und Blümchen rocken am Bodensee

today03.06.2025 10

Hintergrund
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Das diesjährige Campus Festival in Konstanz feiert sein zehnjähriges Jubiläum und lockte vergangenes Wochenende rund 25.000 Besucher ans Bodenseeufer. Nach einer regenreichen Woche bot der Festivalhimmel perfektes Wetter für zwei Tage voller Musik, Kunst und Begegnung – allerdings nicht ohne organisatorische Herausforderungen, die bei manchen Besuchern für Frust sorgten.

Einlasschaos und Kommunikationsprobleme

Campus Festival Konstanz 2025: K.I.Z., Paula Hartmann und Blümchen rocken am Bodensee
Raimond Spekking, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Der Start ins Festivalwochenende gestaltete sich für viele Besucher holprig. Während reguläre Ticketbesitzer nach etwa einer Stunde aufs Gelände kamen, mussten Gäste auf der Liste teilweise bis zu drei Stunden warten. „Die Organisation am Einlass war eine Katastrophe. Nach zwei Stunden Schlange stehen wurden wir an einen anderen Eingang verwiesen, wo wir wieder von vorne anfangen mussten“, berichtet ein frustrierter Besucher.

Die Situation verschärfte sich durch fehlendes Mobilfunknetz – auf dem gesamten Gelände gab es an beiden Tagen keinen Handyempfang. „Freunde wiederzufinden war fast unmöglich. Wir haben vorher Treffpunkte vereinbart, aber selbst das hat nicht immer funktioniert“, erzählt eine Studentin aus Konstanz.

Musikalische Highlights zwischen technischen Pannen

Musikalisch bot das Festival eine bunte Mischung: Auf der Walinkula-Stage sorgten entspannte Techno-Beats für Tanzstimmung, während die doppelte Mainstage Acts wie K.I.Z., Blümchen, Edwin Rosen und Paula Hartmann präsentierte.

Die Berliner Rapper von K.I.Z. heizten am Freitagabend ordentlich ein und sorgten für ausgelassene Moshpits. „Die Stimmung bei K.I.Z. war einfach nur krass. Da ist das ganze Stadion ausgerastet“, schwärmt ein Student. Auch $oho Bani brachte das Publikum zum Kochen, während Domiziana für die perfekte Sonnenuntergangs-Atmosphäre sorgte.

Leider litt die Soundqualität auf den Hauptbühnen unter erheblichen Problemen. „Der Sound war oft dumpf und undeutlich. Zwischen den Songs konnte man die Künstler kaum verstehen“, kritisiert ein Festivalbesucher. Bei Symba verzögerte sich der Auftritt wegen technischer Schwierigkeiten, und Paula Hartmanns abschließende Show mit ihrer ersten Liveband wurde ebenfalls von Soundproblemen überschattet.

Überfüllung und mangelhafte Infrastruktur

Für Aufregung sorgte ein Zwischenfall während des Auftritts von Culcha Candela, als das Konzert unterbrochen werden musste, weil der Front-of-Stage-Bereich überfüllt war. „Die Regelung war unglücklich: Wer einmal drin war, konnte nicht raus, ohne seinen Platz zu verlieren. Das führte natürlich zu Gedränge“, erklärt ein Securitymitarbeiter.

Auch bei der Wasserversorgung haperte es. „Nur zwei Wasserstellen für das gesamte Gelände – bei diesen Temperaturen absolut unzureichend“, beschwert sich eine Besucherin. „Die Schlangen waren endlos, und teilweise gab es nicht mal mehr Becher.“

Die angekündigte bargeldlose Zahlungsweise sorgte für Verwirrung, da einige Stände doch Bargeld akzeptierten, andere wiederum nicht. „Man wusste nie, wo man nun mit Karte oder bar zahlen konnte. Das war ziemlich chaotisch“, berichtet ein Festivalbesucher.

Kreative Entfaltung und Begegnungen

Trotz aller Schwierigkeiten bot das Festival auch schöne Momente. Der Samstag verlief ruhiger und ermöglichte kreative Aktivitäten wie Taschenbemalen. Zahlreiche Stände von Konstanzer Fachschaften boten Informationen und Mitmach-Aktionen.

Ein besonderes Highlight war das Speed-Dating, das SWR3-Reporter Thorben Langwald dokumentierte. „Die Stimmung beim Speed-Dating war super – viele haben sich auf das fröhliche Experiment eingelassen“, berichtet er.

Für Überraschung sorgten Berq und Ennio, die spontan ein gemeinsames Duett performten. „Das war ein echter Gänsehautmoment, als die beiden plötzlich zusammen auf der Bühne standen“, schwärmt eine Zuschauerin.

Zwischen Frust und Festival-Magie

Insgesamt hinterlässt das zehnjährige Jubiläum des Campus Festivals einen gemischten Eindruck. „Die Lage direkt am See ist traumhaft, und das Lineup war stark. Aber nach zehn Jahren sollte man bei Sound, Infrastruktur und Einlass weiter sein“, fasst ein langjähriger Festivalbesucher zusammen.

Wer mit Geduld und Improvisationstalent angereist war, konnte dennoch ein tolles Wochenende erleben. „Trotz aller Probleme – die Stimmung und die Menschen machen dieses Festival besonders“, meint eine Studentin aus Konstanz. „Bei dem fairen Preis nehme ich auch mal Warteschlangen in Kauf.“

Das Campus Festival bleibt damit eine feste Größe im Konstanzer Veranstaltungskalender – mit Luft nach oben für die Organisation der kommenden Jahre.

Campus Festival

Geschrieben von: RadioMonster.FM

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