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Sarah Connor nimmt Hymnen-Patzer nach 20 Jahren humorvoll auf die Schippe

today26.05.2025 8

Hintergrund
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Vom peinlichen Fauxpas zum selbstironischen Werbegag: Sarah Connor beweist, dass sie über sich selbst lachen kann. 20 Jahre nach ihrem legendären Nationalhymnen-Patzer in der Münchner Allianz-Arena nutzt die 44-jährige Sängerin ihren Versprecher jetzt geschickt für einen augenzwinkernden Werbespot. Statt sich weiterhin für das berüchtigte „Brüh im Lichte dieses Glückes“ zu schämen, greift sie in der aktuellen Lidl-Werbung bewusst nach einem Glas Brühepulver und singt eine umgedichtete Version der Hymne.

Vom Hymnen-Desaster zur Selbstironie

Sarah Connor nimmt Hymnen-Patzer nach 20 Jahren humorvoll auf die Schippe
CHR!S, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Der 31. Mai 2005 dürfte für Sarah Connor einer der peinlichsten Momente ihrer Karriere gewesen sein. Bei der Eröffnung der Allianz-Arena in München sang sie die deutsche Nationalhymne mit einem folgenschweren Textfehler: Aus „Blüh im Glanze dieses Glückes“ wurde „Brüh im Lichte dieses Glückes“ – ein Versprecher, der ihr den Spitznamen „Hymnen-Panne“ einbrachte und sie jahrelang verfolgte.

„Der Puls geht hoch, immer wenn ich nach München komme. Dann denke ich: Ups, hier ist doch mal etwas Schlimmes passiert“, scherzt Connor heute über den Vorfall, der damals für Schlagzeilen sorgte. Doch statt diesen Teil ihrer Vergangenheit zu verdrängen, hat sie nun beschlossen, ihn für sich zu nutzen.

Kreative Wendung in der Lidl-Werbung

In einem aktuellen Werbespot für den Discounter Lidl, der erstmals zum DFB-Pokalfinale ausgestrahlt wurde, nimmt Connor ihren berühmten Patzer gekonnt aufs Korn. In der Kampagne singt sie eine „Spar-Hymne für ganz Deutschland“ mit dem Slogan „Einigkeit im Preis und Kaufkraft“ – und greift dabei demonstrativ nach einem Glas Brühepulver. Der Spot kündigt die größte Preissenkung in der Geschichte des Discounters an, bei der mehr als 500 Einzelartikel dauerhaft im Preis gesenkt werden sollen.

„Eigentlich habe ich mir geschworen, nie wieder die Hymne zu singen“, erklärt Connor in einem Interview. „Dann bekam ich die Anfrage, dass Lidl einen einmaligen Spot für das DFB-Pokalfinale drehen will und fragt, ob ich dafür einen anderen Text auf die Melodie der Hymne singen und dabei zufällig noch ein Glas Brühe einkaufen würde. Ich fand das sehr lustig.“

Mit Humor zur inneren Freiheit

Die Werbeaktion passt gut zur aktuellen Lebensphase der Sängerin. Mit 44 Jahren wirkt Connor gelassener und selbstbewusster denn je. In ihrer Instagram-Story kommentierte sie den Spot mit den Worten: „Ich mache etwas, von dem ich gesagt habe, das mache ich nie wieder. Nie wieder werde ich dieses Lied singen!“ Sie betont: „So schließt sich irgendwie der Kreis und ich kann Frieden machen mit meiner Geschichte.“

Diese neue Souveränität spiegelt sich auch in ihrem kürzlich veröffentlichten dritten deutschsprachigen Album „Freigeistin“ wider, mit dem sie derzeit auf Promo-Tour ist. In einem Interview stellte sie die Frage: „Wer bin ich eigentlich, wenn keiner guckt?“ – Eine Frage, die von einer gewachsenen Selbstreflexion zeugt.

Gemischte Reaktionen auf die „Spar-Hymne“

Während viele Fans Connors humorvollen Umgang mit ihrem Fauxpas feiern – der Clip erhielt innerhalb weniger Stunden über 11.000 Likes auf Instagram – gibt es auch kritische Stimmen. Auf YouTube erhielt der Spot bei mehr als 430.000 Aufrufen lediglich knapp 60 Likes, was auf eine gewisse Skepsis hindeutet.

Dennoch wird Connors Fähigkeit zur Selbstironie vielfach positiv hervorgehoben. Über sich selbst lachen zu können sei „unbezahlbar und müsse von Herzen kommen“, wie die Sängerin selbst betont. Mit dieser Einstellung gewinnt sie nicht nur neue Sympathiepunkte, sondern zeigt auch, wie man souverän mit eigenen Fehlern umgehen kann.

Während Sarah Connor aktuell mit ihrem Album „Freigeistin“ auf Tour ist und bei zahlreichen Konzerten in Deutschland auftritt, hat sie mit dem Lidl-Spot bewiesen, dass sie ihre Vergangenheit nicht nur akzeptiert, sondern sogar kreativ für sich nutzen kann – eine Lektion in Selbstironie, die viele Fans zu schätzen wissen.

Geschrieben von: RadioMonster.FM

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