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Wings, auch bekannt als Paul McCartney and Wings, war eine der erfolgreichsten Rockbands der 1970er Jahre. Gegründet 1971 von Ex-Beatle Paul McCartney, seiner Frau Linda und dem Gitarristen Denny Laine, entwickelte sich die Gruppe zu einem kommerziellen Phänomen mit zahlreichen Nummer-eins-Hits und Millionenverkäufen weltweit. Trotz häufiger Besetzungswechsel blieb das Kerntrio bestehen, bis sich die Band 1981 auflöste.
Künstlername | Wings (Paul McCartney and Wings) |
Mitglieder | Paul McCartney, Linda McCartney, Denny Laine, Denny Seiwell, Henry McCullough, Jimmy McCulloch, Joe English, Laurence Juber, Steve Holley |
Genre | Rock, Pop |
Größter Hit | Mull of Kintyre |
Gründungsjahr | 1971 |
Auflösungsjahr | 1981 |
Land | Großbritannien |
Nach der Auflösung der Beatles befand sich Paul McCartney in einer schwierigen Phase. Seine erste Soloalben „McCartney“ (1970) und „Ram“ (1971) waren zwar kommerziell erfolgreich, konnten aber nicht an die Größe der Beatles anknüpfen. McCartney sehnte sich nach dem Gefühl, wieder in einer Band zu spielen und live aufzutreten. Im August 1971 gründete er schließlich Wings mit seiner Frau Linda McCartney am Keyboard und dem ehemaligen Moody Blues-Gitarristen Denny Laine. Kurz darauf stießen der Schlagzeuger Denny Seiwell und später der Gitarrist Henry McCullough zur Band.
Die Anfänge waren bewusst bescheiden gehalten. McCartney wollte von vorne beginnen und nicht auf seinem Beatles-Ruhm aufbauen. Die Band tourte zunächst durch britische Universitäten, oft ohne Vorankündigung, und spielte in kleinen Clubs. Diese Bodenständigkeit war ein bewusster Kontrast zu McCartneys Superstar-Status. Das Debütalbum „Wild Life“ erschien Ende 1971 und erreichte Platz 10 in den USA, wurde aber von der Kritik eher verhalten aufgenommen.
Die frühen Jahre waren von Experimenten und der Suche nach einem eigenen Sound geprägt. McCartney versuchte, sich von seinem Beatles-Image zu lösen und etwas Neues zu erschaffen. Diese Phase war nicht immer einfach – einige Singles wie „Give Ireland Back to the Irish“ wurden aufgrund politischer Inhalte von britischen Radiosendern boykottiert, was jedoch die Aufmerksamkeit für die noch junge Band erhöhte.
Der erste große Erfolg für Wings kam 1973 mit dem Album „Red Rose Speedway“, das in den USA die Spitze der Charts erreichte. Die daraus ausgekoppelte Single „My Love“ wurde zum ersten Nummer-eins-Hit der Band in den USA. Im selben Jahr folgte der James-Bond-Titelsong „Live and Let Die“, der für einen Oscar nominiert wurde und bis heute zu den bekanntesten Bond-Songs zählt.
Der absolute Durchbruch gelang jedoch mit dem Album „Band on the Run“ Ende 1973. Die Aufnahmen in Lagos, Nigeria, waren von Schwierigkeiten geprägt – kurz vor der Abreise verließen Denny Seiwell und Henry McCullough die Band, sodass nur das Trio Paul, Linda und Denny Laine übrig blieb. Trotz eines Raubüberfalls, bei dem Demobänder gestohlen wurden, und schwierigen Studiobedingungen entstand ein Meisterwerk. „Band on the Run“ erreichte in mehreren Ländern Platz 1 und verkaufte sich weltweit über 8 Millionen Mal. Die Singles „Jet“ und der Titelsong „Band on the Run“ wurden zu Klassikern.
In der Folgezeit erweiterte sich die Besetzung wieder. Jimmy McCulloch an der Gitarre und Joe English am Schlagzeug vervollständigten die Band. Mit den Alben „Venus and Mars“ (1975) und „Wings at the Speed of Sound“ (1976) festigte die Gruppe ihren Status als eine der erfolgreichsten Bands der 1970er Jahre. Hits wie „Listen to What the Man Said“ und „Silly Love Songs“ dominierten die Charts.
Die „Wings Over the World“-Tournee 1975/76 führte die Band durch Europa, Australien und die USA. Es waren McCartneys erste US-Konzerte seit dem letzten Beatles-Auftritt 1966. Das daraus resultierende Live-Album „Wings Over America“ dokumentierte die Energie dieser Shows und enthielt auch einige Beatles-Klassiker, die McCartney erstmals seit der Trennung wieder live spielte.
Ende 1977 veröffentlichte Wings die Single „Mull of Kintyre“, eine Hommage an McCartneys Wahlheimat in Schottland. Das Lied, das von Dudelsackklängen begleitet wird, entwickelte sich zum größten Hit der Band in Großbritannien. Mit über 2,5 Millionen verkauften Exemplaren war es bis in die 1980er Jahre die meistverkaufte Single im Vereinigten Königreich. In Deutschland erreichte der Song ebenfalls Platz 1 und wurde ein beliebter Klassiker im Radio.
Wings hatte insgesamt sechs Nummer-eins-Hits in den USA und zwölf Top-10-Singles in Großbritannien. Die Band verkaufte mehr als 32 Millionen Tonträger weltweit, davon über 7 Millionen allein in Großbritannien. Alle ihre Studioalben erreichten die Top 10 in den USA und Großbritannien, fünf davon sogar Platz 1 in den USA. Diese beeindruckenden Zahlen machen Wings zur erfolgreichsten Band eines ehemaligen Beatles-Mitglieds.
Die Besetzung der Band änderte sich weiterhin. Nach dem Album „London Town“ (1978) verließen McCulloch und English die Gruppe. Sie wurden durch Laurence Juber an der Gitarre und Steve Holley am Schlagzeug ersetzt. In dieser Formation nahm Wings das letzte Studioalbum „Back to the Egg“ (1979) auf, das zwar kommerziell erfolgreich war, aber nicht mehr an die früheren Erfolge anknüpfen konnte.
Eine geplante Japan-Tournee 1980 musste abgesagt werden, nachdem McCartney bei der Einreise wegen Marihuana-Besitzes verhaftet wurde. Dieser Vorfall markierte den Anfang vom Ende der Band. Nach seiner Rückkehr konzentrierte sich McCartney auf Soloprojekte, und im April 1981 gab er offiziell die Auflösung von Wings bekannt, nachdem Denny Laine die Gruppe verlassen hatte.
Wings hinterließ ein reiches musikalisches Erbe. Die Band bewies, dass Paul McCartney auch nach den Beatles große Erfolge feiern konnte. Die Musik von Wings zeichnete sich durch eine Mischung aus eingängigem Pop, kraftvollem Rock und experimentellen Elementen aus. McCartneys Fähigkeit, unvergessliche Melodien zu komponieren, blieb das Herzstück der Band.
Nach der Auflösung von Wings setzte McCartney seine Solokarriere fort, integrierte aber viele Wings-Songs in sein Live-Repertoire. Kompilationsalben wie „Wings Greatest“ (1978) und das umfassende „Wingspan: Hits and History“ (2001) hielten die Erinnerung an die Band lebendig.
Die ehemaligen Mitglieder gingen unterschiedliche Wege. Denny Laine, der neben den McCartneys das einzige durchgängige Mitglied war, verfolgte eine Solokarriere und trat gelegentlich mit Paul McCartney auf. Leider verstarb er im Dezember 2023 im Alter von 79 Jahren. Linda McCartney, die trotz anfänglicher Kritik an ihren musikalischen Fähigkeiten ein wichtiger Teil der Band war, starb 1998 an Brustkrebs.
2024 erschien mit „One Hand Clapping“ ein bisher unveröffentlichtes Live-im-Studio-Album von Wings aus dem Jahr 1974, das in den Abbey Road Studios aufgenommen wurde. Es erreichte Platz 4 in den deutschen Charts und zeigte das anhaltende Interesse an der Musik der Band.
Heute werden Wings als wichtiger Teil der Musikgeschichte der 1970er Jahre angesehen. Ihre Musik wird weiterhin im Radio gespielt und von neuen Generationen entdeckt. Paul McCartney integriert bei seinen Konzerten regelmäßig Wings-Klassiker wie „Band on the Run“, „Live and Let Die“ und „Jet“ in seine Setlists, wodurch das musikalische Erbe der Band lebendig bleibt.
Die Bedeutung von Wings liegt nicht nur in ihren kommerziellen Erfolgen, sondern auch in der Art und Weise, wie sie Paul McCartney halfen, nach dem Ende der Beatles eine neue musikalische Identität zu finden. Die Band bewies, dass große Musik auch im Streaming-Zeitalter Bestand haben kann, und ihre Songs gehören heute zum Standardrepertoire vieler Webradios und Internetradio-Stationen weltweit.
Hörprobe Paul McCartney, Wings - Silly Love Songs
Hörprobe Paul McCartney, Wings - Jet
Hörprobe Paul McCartney, Wings - Band On The Run
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Geschrieben von: RadioMonster.FM
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