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Poison – Steckbrief, Songs & Konzerte

today29.04.2025 3

Hintergrund
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Poison ist eine der einflussreichsten Glam-Metal-Bands der 1980er Jahre, die mit ihrem exzessiven Stil und eingängigen Hits die Rockszene prägte. Die 1983 gegründete Band aus Pennsylvania verkaufte weltweit über 40 Millionen Tonträger und schuf mit „Every Rose Has Its Thorn“ einen zeitlosen Rock-Klassiker, der bis heute regelmäßig im Streaming zu hören ist.

KünstlernamePoison
MitgliederBret Michaels, C.C. DeVille, Bobby Dall, Rikki Rockett
GenreGlam Metal, Hard Rock
Größter HitEvery Rose Has Its Thorn
Gründungsjahr1983
LandUSA
MarkenzeichenExtravagante Outfits, Make-up und wilde Frisuren

Von Paris zu Poison – Die Anfänge einer Glam-Metal-Legende

Webradio Steckbrief - Poison

Die Geschichte von Poison begann 1983 in der Kleinstadt Mechanicsburg nahe Harrisburg, Pennsylvania. Ursprünglich nannte sich die Band „Paris“ und bestand aus Bret Michaels (Gesang), Matt Smith (Gitarre), Bobby Dall (Bass) und Rikki Rockett (Schlagzeug). In ihrer Heimat Pennsylvania fanden die vier Musiker jedoch nicht den erhofften Anklang für ihre Vision von Glam Metal. Inspiriert vom Erfolg von Bands wie Mötley Crüe fassten sie einen mutigen Entschluss: Sie packten ihre wenigen Habseligkeiten zusammen und zogen quer durch die USA nach Los Angeles, dem damaligen Epizentrum der aufstrebenden Glam-Metal-Szene.

Der Umzug nach L.A. war alles andere als glamourös. Die Band lebte unter ärmlichsten Bedingungen, teilte sich ein heruntergekommenes Apartment und arbeitete in Gelegenheitsjobs, um über die Runden zu kommen. Gleichzeitig versuchten sie, auf dem berüchtigten Sunset Strip Fuß zu fassen. Es war in dieser Zeit, als sie sich in „Poison“ umbenannten – ein Name, der ihre giftige Mischung aus Hard Rock, eingängigen Melodien und provokanter Bühnenshow perfekt widerspiegelte.

Ein entscheidender Moment in der frühen Bandgeschichte war der Ausstieg des Gitarristen Matt Smith, der 1985 die Band verließ, um zu seiner schwangeren Freundin nach Pennsylvania zurückzukehren. Als Ersatz stieß C.C. DeVille zur Band, dessen exzentrischer Gitarrenstil und wilde Persönlichkeit perfekt zum Image von Poison passten. Mit dieser Besetzung – Bret Michaels, C.C. DeVille, Bobby Dall und Rikki Rockett – begann der steile Aufstieg der Band.

Der Durchbruch und die goldene Ära

Nach zahllosen Auftritten in den Clubs des Sunset Strip gelang es Poison, einen Vertrag beim unabhängigen Label Enigma Records zu ergattern. 1986 veröffentlichten sie ihr Debütalbum „Look What the Cat Dragged In“, das mit einem Budget von nur 23.000 Dollar produziert wurde. Was als bescheidenes Indie-Release begann, entwickelte sich zu einem unerwarteten Erfolg. Angetrieben von Singles wie „Talk Dirty to Me“, „I Want Action“ und „I Won’t Forget You“ verkaufte sich das Album über drei Millionen Mal und erreichte Platz 3 der Billboard-Charts.

Das Erfolgsrezept von Poison war eine Mischung aus eingängigen Melodien, mitreißenden Gitarrenriffs und ihrem unverwechselbaren Image. Mit ihren aufgetürmten Frisuren, dem Make-up und der bunten Kleidung verkörperten sie den Glam-Metal-Look in seiner extremsten Form. Ihre energiegeladenen Live-Shows, bei denen Bret Michaels die Bühne mit charismatischer Präsenz dominierte, während C.C. DeVille mit seinen Gitarrensoli begeisterte, machten sie schnell zu Publikumslieblingen.

1988 folgte mit „Open Up and Say… Ahh!“ das zweite Album, das ihren Status als Superstars zementierte. Die Single „Every Rose Has Its Thorn“ – eine von Michaels geschriebene Ballade über eine gescheiterte Beziehung – erreichte Platz 1 der Billboard Hot 100 und wurde zu ihrem größten Hit. Weitere erfolgreiche Singles wie „Nothin‘ But a Good Time“ und „Fallen Angel“ machten das Album zum kommerziellen Höhepunkt ihrer Karriere mit über fünf Millionen verkauften Exemplaren allein in den USA.

Das 1990 veröffentlichte „Flesh & Blood“ setzte den Erfolg fort und brachte Hits wie „Unskinny Bop“ und „Something to Believe In“ hervor. Die anschließende Welttournee füllte Arenen und festigte den Ruf von Poison als eine der besten Live-Bands des Genres. Auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs war die Band regelmäßig im Radio zu hören und ihre Musikvideos liefen in Dauerschleife auf MTV.

Krisen, Umbrüche und das Überleben in der Grunge-Ära

Der kometenhafte Aufstieg von Poison brachte auch die üblichen Probleme mit sich, die mit plötzlichem Ruhm und Erfolg einhergehen. Insbesondere C.C. DeVille kämpfte mit Drogenproblemen, die zu Spannungen innerhalb der Band führten. Die Situation eskalierte nach einem katastrophalen Auftritt bei den MTV Video Music Awards 1991, bei dem DeVille stark beeinträchtigt war. Nach einer physischen Auseinandersetzung mit Bret Michaels wurde DeVille aus der Band geworfen.

Als Ersatz holte die Band den technisch versierten Gitarristen Richie Kotzen. Mit ihm nahmen sie 1993 das Album „Native Tongue“ auf, das einen reiferen, bluesigeren Sound zeigte. Obwohl das Album von Kritikern gut aufgenommen wurde, konnte es nicht an die kommerziellen Erfolge der Vorgänger anknüpfen. Die Musiklandschaft hatte sich grundlegend verändert – Grunge und Alternative Rock dominierten nun die Charts und die Radiosender, während Glam Metal als überholt galt.

Die Probleme setzten sich fort, als bekannt wurde, dass Kotzen eine Beziehung mit der Verlobten von Schlagzeuger Rikki Rockett begonnen hatte. Er wurde umgehend entlassen und durch Blues Saraceno ersetzt. In dieser Besetzung nahm die Band das Album „Crack a Smile“ auf, dessen Veröffentlichung jedoch aufgrund von Unstimmigkeiten mit dem Label auf Eis gelegt wurde. Es sollte erst im Jahr 2000 erscheinen.

Die mittleren bis späten 1990er Jahre waren eine schwierige Zeit für Poison. Die Bandmitglieder verfolgten Soloprojekte, und Bret Michaels begann eine erfolgreiche Solokarriere, die später auch Reality-TV-Shows umfassen sollte. Trotz der Herausforderungen durch den Musikgeschmackswandel blieb Poison jedoch aktiv und tourte weiterhin, wenn auch in kleineren Venues als zu ihren Glanzzeiten.

Reunion und das neue Jahrtausend

Ende der 1990er Jahre kam es zu einer bedeutenden Wende in der Geschichte von Poison: C.C. DeVille kehrte zur Band zurück. Die Reunion der Originalbesetzung wurde von den Fans begeistert aufgenommen und führte zu erfolgreichen Tourneen. Im Jahr 2000 veröffentlichte die Band „Power to the People“, ein Album mit fünf neuen Studiotracks und elf Live-Aufnahmen, das zeigte, dass Poison nach wie vor eine beeindruckende Live-Band war.

2002 folgte mit „Hollyweird“ ein weiteres Studioalbum, das die Band selbst produzierte. Obwohl es kommerziell hinter den Erwartungen zurückblieb, demonstrierte es den Willen der Band, neue Musik zu schaffen. 2007 veröffentlichten sie „Poison’d!“, ein Album mit Coverversionen von Klassikern wie „What I Like About You“ (The Romantics), „Little Willy“ (Sweet) und „Dead Flowers“ (The Rolling Stones).

In den 2000er und 2010er Jahren konzentrierte sich Poison hauptsächlich auf Tourneen, oft gemeinsam mit anderen Ikonen des 80er-Jahre-Rocks wie Def Leppard, Mötley Crüe und Cheap Trick. Diese Nostalgie-Tourneen erwiesen sich als äußerst erfolgreich und zeigten, dass das Interesse an der Musik dieser Ära ungebrochen war. Für viele Fans war es ein Internetradio-Erlebnis, das nun live auf die Bühne gebracht wurde.

Bret Michaels steigerte seine Bekanntheit durch Reality-TV-Shows wie „Rock of Love“ und seine Teilnahme an „The Celebrity Apprentice“, die er gewann. Sein öffentliches Image half dabei, Poison im Gespräch zu halten, auch wenn die Band nicht mehr so aktiv war wie in ihren Anfangsjahren.

2018 begab sich Poison auf die „Nothin‘ But a Good Time“-Tour, benannt nach einem ihrer größten Hits, die erneut bewies, dass die Band nach wie vor ein großes Publikum anziehen konnte. Für 2020 war eine große Stadiontournee mit Mötley Crüe und Def Leppard geplant, die aufgrund der COVID-19-Pandemie auf 2022 verschoben werden musste.

Das Vermächtnis von Poison

Heute, fast vier Jahrzehnte nach ihrer Gründung, bleibt Poison eine wichtige Figur in der Geschichte des Hard Rock und Glam Metal. Mit über 40 Millionen verkauften Alben weltweit haben sie sich einen festen Platz in der Rockgeschichte gesichert. Ihre größten Hits wie „Every Rose Has Its Thorn“, „Talk Dirty to Me“ und „Nothin‘ But a Good Time“ sind zeitlose Klassiker, die regelmäßig im Radio gespielt werden und neue Generationen von Fans finden.

Was Poison von vielen ihrer Zeitgenossen unterscheidet, ist ihre Fähigkeit, trotz aller Widrigkeiten zusammenzubleiben. Trotz interner Konflikte, Veränderungen im Musikgeschmack und persönlicher Probleme hat die Band überlebt und ist in ihrer klassischen Besetzung – Bret Michaels, C.C. DeVille, Bobby Dall und Rikki Rockett – nach wie vor aktiv.

Ihr Einfluss auf nachfolgende Generationen von Musikern ist unbestreitbar. Bands wie Steel Panther haben den theatralischen Aspekt von Poison aufgegriffen und weiterentwickelt, während ihr melodischer Ansatz zum Hard Rock in zahlreichen modernen Rockbands nachhallt. Ihre Musik hat die Zeiten überdauert und findet sich heute auf Streaming-Plattformen und im Radio, wo sie neue Hörer erreicht.

Die Geschichte von Poison ist eine Geschichte von Höhen und Tiefen, von Exzessen und Überleben. Von ihren bescheidenen Anfängen in Pennsylvania über ihren kometenhaften Aufstieg in Los Angeles bis hin zu ihrem Status als Rocklegenden haben sie bewiesen, dass echte Leidenschaft für Musik und eine starke Verbindung zu den Fans letztendlich wichtiger sind als vorübergehende Trends. In einer Zeit, in der viele ihrer Zeitgenossen längst von der Bildfläche verschwunden sind, steht Poison nach wie vor auf der Bühne – ein Beweis für die zeitlose Anziehungskraft ihres unverwechselbaren Sounds und ihrer spektakulären Show.

Songs von Poison im Radio

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Konzerte von Poison

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Geschrieben von: RadioMonster.FM

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