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Faces zählt zu den einflussreichsten britischen Rockbands der frühen 1970er Jahre. Die 1969 in London gegründete Gruppe um Frontmann Rod Stewart und Gitarrist Ron Wood entwickelte sich schnell zu einer gefeierten Live-Attraktion, deren rauer Blues-Rock und energiegeladene Bühnenauftritte Musikgeschichte schrieben. Trotz ihrer relativ kurzen aktiven Phase hinterließen die Faces ein bleibendes musikalisches Erbe.
Künstlername | Faces |
Mitglieder | Rod Stewart, Ron Wood, Ronnie Lane, Ian McLagan, Kenney Jones |
Genre | Roots-Rock, Blues-Rock |
Größter Hit | Stay with Me |
Gründungsjahr | 1969 |
Auflösungsjahr | 1975 |
Land | England |
Markenzeichen | Exzessiver Lebensstil und energiegeladene Live-Auftritte |
Die Geschichte der Faces beginnt mit dem Ende einer anderen Band. Als Steve Marriott 1969 die Small Faces verließ, um Humble Pie zu gründen, standen die verbliebenen Mitglieder Ian McLagan (Keyboards), Ronnie Lane (Bass) und Kenney Jones (Schlagzeug) vor einer ungewissen Zukunft. Die Lösung kam in Form von zwei talentierten Musikern aus der Jeff Beck Group: Sänger Rod Stewart und Gitarrist Ron Wood. Diese Fusion markierte die Geburtsstunde der Faces.
Die neue Formation entschied sich, den Namen zu verkürzen – aus „Small Faces“ wurden einfach „Faces“ – was auch die physische Veränderung der Band symbolisierte. Mit dem charismatischen Rod Stewart als Frontmann und dem virtuosen Gitarristen Ron Wood hatte die Gruppe nun eine völlig neue Dynamik. Ihr Debütalbum „First Step“ erschien 1970 und zeigte bereits die charakteristische Mischung aus Blues, Rock und Folk, die zum Markenzeichen der Band werden sollte.
Die frühen Jahre waren geprägt von intensiven Tourneen, besonders in den USA und Kanada, wo die Faces schnell einen Ruf als herausragende Live-Band aufbauten. Ihre Konzerte waren berüchtigt für die lockere Atmosphäre, die reichlich fließenden Getränke auf der Bühne und die unberechenbare Energie, die sie ausstrahlten. Diese Authentizität und Bodenständigkeit machte sie bei Fans besonders beliebt – hier spielte keine sterile Studioband, sondern echte Rocker mit Leidenschaft und Seele.
Nach dem soliden Start mit „First Step“ folgte 1971 das Album „Long Player“, das die Band weiter in den Charts nach oben brachte. Der wahre Durchbruch kam jedoch mit ihrem dritten Studioalbum „A Nod Is as Good as a Wink… to a Blind Horse“ im selben Jahr. Die daraus ausgekoppelte Single „Stay with Me“ wurde zu ihrem größten Hit und erreichte Platz 6 in den britischen und Platz 17 in den US-Charts.
Der raue, bluesige Sound, kombiniert mit Rod Stewarts unverkennbarer Stimme und den kraftvollen Gitarrenriffs von Ron Wood, schuf einen einzigartigen Stil, der die Faces von anderen Rockbands der Ära abhob. Songs wie „Had Me a Real Good Time“, „Cindy Incidentally“ und „Pool Hall Richard“ zeigten die Bandbreite ihres Könnens und festigten ihren Ruf als eine der aufregendsten Rockgruppen ihrer Zeit.
1973 erreichte die Band mit ihrem vierten Album „Ooh La La“ den Höhepunkt ihres kommerziellen Erfolgs. Das Album stieg in Großbritannien auf Platz 1 der Charts und enthielt mit dem gleichnamigen Titelsong einen weiteren Klassiker. Die melancholische Ballade, gesungen von Ron Wood, zeigte eine nachdenklichere Seite der sonst so ausgelassenen Band und bleibt bis heute einer ihrer bekanntesten Songs.
Die Faces waren nicht nur im Radio zu hören, sondern auch regelmäßig im Fernsehen zu sehen. Ihre Auftritte in Musiksendungen wie „Top of the Pops“ und „The Old Grey Whistle Test“ brachten ihre energiegeladenen Performances in die Wohnzimmer der Fans. Besonders bemerkenswert war ihre Fähigkeit, den rohen Live-Sound auch in diesen kontrollierten Umgebungen zu bewahren – ein Talent, das nicht viele Bands besaßen.
Trotz des Erfolgs begannen bereits früh Spannungen innerhalb der Band aufzutreten. Ein Hauptgrund war Rod Stewarts parallel laufende Solokarriere, die mit Hits wie „Maggie May“ und „You Wear It Well“ immer mehr an Fahrt aufnahm. Stewart jonglierte zwischen seinen Verpflichtungen bei den Faces und seinen eigenen Projekten, was zu Terminproblemen und gelegentlichen Konflikten führte.
Die erste große Veränderung kam 1973, als Gründungsmitglied Ronnie Lane die Band verließ. Lane, der nicht nur Bass spielte, sondern auch als Songwriter wichtige Beiträge leistete, wurde durch den japanischen Bassisten Tetsu Yamauchi ersetzt. Mit seinem Ausscheiden verloren die Faces einen wichtigen kreativen Kopf und das empfindliche Gleichgewicht innerhalb der Gruppe geriet ins Wanken.
Die letzten Jahre der Band waren von einer gewissen Unbeständigkeit geprägt. Obwohl sie weiterhin erfolgreich auf Tour gingen und 1974 das Live-Album „Coast to Coast: Overture and Beginners“ veröffentlichten, wurde immer deutlicher, dass die individuellen Karrierewege der Mitglieder in verschiedene Richtungen führten. Ron Wood begann, mit den Rolling Stones zu spielen, während Rod Stewart seine Solokarriere weiter ausbaute.
Die letzte Tour der Faces fand 1975 statt, und nach einem Konzert in den USA löste sich die Band offiziell auf. Es war das Ende einer kurzen, aber intensiven Ära, die nur sechs Jahre gedauert hatte, aber einen bleibenden Eindruck in der Rockgeschichte hinterließ. Die Mitglieder gingen getrennte Wege: Ron Wood wurde festes Mitglied der Rolling Stones, Rod Stewart setzte seine erfolgreiche Solokarriere fort, und Kenney Jones schloss sich später The Who an.
Obwohl die aktive Zeit der Faces relativ kurz war, blieb ihr Einfluss auf die Rockmusik bestehen. Ihre Mischung aus Blues, Rock und Folk inspirierte zahlreiche nachfolgende Bands, und ihr lockerer, authentischer Stil wurde zum Vorbild für viele Musiker. Besonders in der Punk- und Indie-Szene der späteren Jahre wurden die Faces oft als wichtiger Einfluss genannt.
In den Jahrzehnten nach ihrer Auflösung gab es immer wieder Gerüchte über mögliche Wiedervereinigungen. 1993 kam es tatsächlich zu einem kurzen Zusammentreffen von Rod Stewart, Ron Wood und Bill Wyman (als Ersatz für den verstorbenen Ronnie Lane) bei den BRIT Awards. Weitere Reunion-Versuche scheiterten jedoch oft an Terminproblemen oder unterschiedlichen Vorstellungen.
2009 begann eine neue Phase für die Faces, allerdings ohne Rod Stewart. Mit Mick Hucknall (Simply Red) als Gastsänger und Glen Matlock (Sex Pistols) am Bass traten die verbliebenen Mitglieder bei verschiedenen Festivals auf. Diese Formation war bis 2012 aktiv und brachte den Sound der Faces einer neuen Generation von Fans näher. Im selben Jahr wurden die Faces in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen – eine längst überfällige Anerkennung ihrer Bedeutung für die Musikgeschichte.
Der Tod von Keyboarder Ian McLagan im Jahr 2014 schien das endgültige Ende der Band zu besiegeln. Doch 2015 kam es zu einer letzten Reunion mit Rod Stewart, Ron Wood und Kenney Jones bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung. Es war ein emotionaler Moment für Fans und Musiker gleichermaßen, als die drei Originalmitglieder nach 40 Jahren wieder gemeinsam auf der Bühne standen und ihre Klassiker spielten.
Das musikalische Erbe der Faces lebt in zahlreichen Kompilationen und Wiederveröffentlichungen weiter. Besonders hervorzuheben ist das 2004 erschienene Box-Set „Five Guys Walk into a Bar…“, das neben bekannten Hits auch seltene Aufnahmen und Live-Performances enthält. 2015 folgte mit „1970-1975: You Can Make Me Dance, Sing or Anything…“ eine weitere umfassende Sammlung ihres Schaffens.
Heute werden die Songs der Faces regelmäßig im Radio gespielt und von neuen Bands gecovert. Ihre Musik hat die Zeit überdauert und spricht auch Jahrzehnte später noch Hörer an, die authentischen, ungeschliffenen Rock zu schätzen wissen. Die Geschichte der Faces mag kurz gewesen sein, aber ihr Einfluss auf die Musikwelt ist unbestreitbar und wird auch in Zukunft Bestand haben.
Die Faces repräsentieren eine Ära des Rock, in der Authentizität über Perfektion stand und die Freude am Musikmachen spürbar war. In einer Zeit, in der Streaming und digitale Produktionen dominieren, erinnert uns ihr raues, unpoliertes Erbe daran, was Rock’n’Roll im Kern ausmacht: Leidenschaft, Energie und die Verbindung zwischen Musikern und Publikum. Für viele Webradio-Hörer bleiben sie daher eine unverzichtbare Station auf der musikalischen Reise durch die Rockgeschichte.
Hörprobe Faces - Stay with Me
Hörprobe Faces - Ooh La La
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Geschrieben von: RadioMonster.FM
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