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Bob Marley & The Wailers – Steckbrief, Songs & Konzerte

today30.04.2025 4

Hintergrund
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Bob Marley & The Wailers zählen zu den einflussreichsten Reggae-Künstlern aller Zeiten und haben mit ihrer Musik die Grenzen des Genres weltweit gesprengt. Die 1963 in Kingston, Jamaika, gegründete Band um Frontmann Bob Marley prägte mit ihrer einzigartigen Mischung aus Ska, Rocksteady und Reggae nicht nur die Musikwelt, sondern transportierte auch die spirituellen und sozialen Botschaften der Rastafari-Bewegung in die internationale Öffentlichkeit.

KünstlernameBob Marley & The Wailers
MitgliederBob Marley, Peter Tosh, Bunny Wailer, Aston Barrett, Carlton Barrett, Junior Marvin, Al Anderson, Tyrone Downie, Earl Lindo, Alvin Patterson, Rita Marley, Judy Mowatt, Marcia Griffiths
GenreReggae, Roots Reggae, Ska, Rocksteady
Größter HitNo Woman, No Cry
Gründungsjahr1963
Auflösungsjahr1981
LandJamaika
MarkenzeichenDreadlocks, Rastafari-Symbolik, politisch engagierte Texte

Die Anfänge einer Reggae-Legende

Webradio Steckbrief - Bob Marley & The Wailers

Die Geschichte von Bob Marley & The Wailers begann 1963 in den Straßen von Trenchtown, einem Armenviertel von Kingston, Jamaika. Die Gründungsmitglieder Bob Marley, Peter Tosh und Bunny Wailer (Neville Livingston) starteten zunächst unter dem Namen „The Teenagers“, später „The Wailing Rudeboys“ und „The Wailing Wailers“, bevor sie schließlich als „The Wailers“ bekannt wurden. Ihre ersten musikalischen Schritte machten sie unter dem Einfluss des amerikanischen R&B und des jamaikanischen Ska.

Der Durchbruch kam 1964 mit ihrer ersten Single „Simmer Down“, die in Jamaika ein Hit wurde und die sozialen Spannungen in den Armenvierteln thematisierte. In den folgenden Jahren veröffentlichten sie weitere erfolgreiche Singles und ihr Debütalbum „The Wailing Wailers“ (1965). Die Band entwickelte ihren Stil kontinuierlich weiter und bewegte sich vom Ska über Rocksteady hin zum Reggae, der in den späten 1960er Jahren in Jamaika entstand.

Ein wichtiger Wendepunkt kam 1970, als die Barrett-Brüder Aston (Bass) und Carlton (Schlagzeug) zur Band stießen und mit ihrem charakteristischen Rhythmusspiel den typischen Sound der Wailers entscheidend prägten. In dieser Zeit arbeiteten sie mit dem legendären Produzenten Lee „Scratch“ Perry zusammen und veröffentlichten Alben wie „Soul Rebels“ (1970) und „Soul Revolution Part II“ (1971), die ihren Ruf als innovative Reggae-Band festigten.

Der internationale Durchbruch

Der Weg zum internationalen Ruhm begann 1972, als The Wailers einen Vertrag mit dem britischen Label Island Records unterzeichneten. Unter der Führung des Produzenten Chris Blackwell veröffentlichten sie 1973 das Album „Catch a Fire“, das mit seinem zugänglicheren Sound gezielt ein internationales Publikum ansprechen sollte. Die Strategie ging auf: Das Album wurde von der Kritik gefeiert und öffnete der Band die Türen zum europäischen und amerikanischen Markt.

Noch im selben Jahr folgte das Album „Burnin'“, das mit Songs wie „Get Up, Stand Up“ und „I Shot the Sheriff“ (später von Eric Clapton gecovert und zum Nummer-eins-Hit gemacht) weitere Klassiker enthielt. Diese beiden Alben etablierten The Wailers als führende Kraft im Reggae und machten die Musik Jamaikas weltweit bekannt.

1974 kam es jedoch zu einem bedeutenden Umbruch: Peter Tosh und Bunny Wailer verließen die Band aufgrund von Unzufriedenheit mit dem Management und ideologischen Differenzen. Bob Marley setzte den Weg mit neuen Musikern fort, und die Band wurde nun offiziell als „Bob Marley & The Wailers“ bekannt. Zu dieser neuen Formation gehörten auch die I-Threes – ein weibliches Backing-Vocal-Trio bestehend aus Rita Marley (Bobs Ehefrau), Judy Mowatt und Marcia Griffiths.

Mit dem Album „Natty Dread“ (1974) und der darauf enthaltenen Live-Version von „No Woman, No Cry“ gelang der Band ein weiterer Meilenstein. Das Lied wurde zu einem ihrer bekanntesten Hits und ist bis heute einer der populärsten Reggae-Songs überhaupt. Die anschließende Tournee durch Nordamerika und Europa, dokumentiert auf dem Live-Album „Live!“ (1975), festigte ihren Status als internationale Superstars.

Höhepunkt der Karriere und politisches Engagement

Die Jahre 1976 bis 1980 markierten den Höhepunkt in der Karriere von Bob Marley & The Wailers. Alben wie „Rastaman Vibration“ (1976), „Exodus“ (1977), „Kaya“ (1978), „Survival“ (1979) und „Uprising“ (1980) erschienen in rascher Folge und enthielten zahlreiche Hits wie „Jamming“, „One Love/People Get Ready“, „Is This Love“, „Exodus“ und „Redemption Song“. Besonders „Exodus“ gilt als Meisterwerk und wurde vom Time Magazine zum besten Album des 20. Jahrhunderts gekürt.

In dieser Zeit wurde Bob Marley auch zunehmend zu einer politischen Figur. Seine Musik transportierte die Botschaften der Rastafari-Religion und setzte sich für soziale Gerechtigkeit, Frieden und die Einheit der afrikanischen Diaspora ein. Dies machte ihn in Jamaika zu einer umstrittenen Persönlichkeit in einer Zeit heftiger politischer Konflikte zwischen der sozialistischen People’s National Party (PNP) und der konservativen Jamaica Labour Party (JLP).

Am 3. Dezember 1976 überlebte Marley einen Mordanschlag in seinem Haus in Kingston, bei dem er und seine Frau Rita verletzt wurden. Trotz dieses traumatischen Erlebnisses trat er zwei Tage später beim „Smile Jamaica Concert“ auf, das als Friedenskonzert gedacht war. Nach dem Konzert verließ er Jamaika und lebte für einige Zeit in London im Exil.

Ein weiterer Höhepunkt seines politischen Engagements war das „One Love Peace Concert“ am 22. April 1978 in Kingston, bei dem Marley die verfeindeten Politiker Michael Manley (PNP) und Edward Seaga (JLP) auf die Bühne holte und ihre Hände in einer symbolischen Geste des Friedens vereinte. Dieses Konzert zeigte eindrucksvoll Marleys Einfluss und seine Rolle als Friedensstifter in seinem Heimatland.

Die Musik von Bob Marley & The Wailers erreichte in dieser Zeit ein globales Publikum und wurde besonders in Afrika begeistert aufgenommen. 1979 trat die Band bei den Unabhängigkeitsfeierlichkeiten von Simbabwe auf, was Marleys Verbundenheit mit dem afrikanischen Kontinent unterstrich. Ihre Musik wurde zum Soundtrack für Freiheitsbewegungen weltweit und inspirierte Menschen aller Kulturen und Hintergründe.

Das Vermächtnis einer Musiklegende

Im Juli 1977 wurde bei Bob Marley ein malignes Melanom unter dem Zehennagel diagnostiziert. Er lehnte eine Amputation aus religiösen Gründen ab, und der Krebs breitete sich in seinem Körper aus. Trotz seiner sich verschlechternden Gesundheit tourte er weiter und arbeitete an neuer Musik. Die „Uprising“-Tour 1980 sollte seine letzte sein.

Nach einem Zusammenbruch während eines Jogginglaufs im Central Park in New York im September 1980 verschlechterte sich sein Zustand rapide. Er unterzog sich in Deutschland einer alternativen Krebsbehandlung, doch als klar wurde, dass diese nicht anschlug, wollte er in seiner Heimat Jamaika sterben. Auf dem Flug dorthin verschlechterte sich sein Zustand jedoch so sehr, dass das Flugzeug in Miami landen musste, wo Bob Marley am 11. Mai 1981 im Alter von nur 36 Jahren starb.

Sein Tod löste weltweit Trauer aus. In Jamaika wurde ihm ein Staatsbegräbnis zuteil, und er wurde in seinem Geburtsort Nine Mile beigesetzt. Posthum erschien 1983 das Album „Confrontation“ mit bisher unveröffentlichtem Material, darunter der Hit „Buffalo Soldier“.

Das Erbe von Bob Marley & The Wailers lebt bis heute weiter. Die 1984 veröffentlichte Compilation „Legend“ ist mit über 33 Millionen verkauften Exemplaren das meistverkaufte Reggae-Album aller Zeiten. Insgesamt haben sich die Tonträger der Band weltweit mehr als 75 Millionen Mal verkauft.

Bob Marley wurde posthum in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen und mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, darunter der Grammy Lifetime Achievement Award. Seine Musik wird nach wie vor im Webradio gespielt und begeistert neue Generationen von Hörern. Die Botschaften von Liebe, Einheit und Widerstand gegen Unterdrückung, die in seinen Songs zum Ausdruck kommen, sind zeitlos und universell.

Nach Marleys Tod führten einige der ursprünglichen Wailers seine musikalische Tradition fort. Die Band „The Wailers Band“ und später „The Original Wailers“ tourten weiterhin und hielten das musikalische Erbe am Leben. Auch Marleys Söhne Ziggy, Stephen, Damian, Julian und Ky-Mani wurden erfolgreiche Musiker und tragen das Vermächtnis ihres Vaters weiter.

Bob Marley & The Wailers haben den Reggae von einer lokalen jamaikanischen Musikform zu einem globalen Phänomen gemacht. Ihr Einfluss erstreckt sich über alle Genres hinweg und hat Künstler von Hip-Hop über Rock bis hin zu Pop inspiriert. Mit ihrer unverwechselbaren Mischung aus eingängigen Melodien, kraftvollen Rhythmen und tiefgründigen Texten haben sie eine Musik geschaffen, die auch mehr als vier Jahrzehnte nach Marleys Tod nichts von ihrer Kraft und Relevanz verloren hat. Ihr Streaming-Erfolg auf Online-Radio-Plattformen belegt die ungebrochene Popularität dieser Reggae-Pioniere, deren Musik weiterhin Menschen auf der ganzen Welt verbindet und inspiriert.

Konzerte von Bob Marley & The Wailers

Wir konnten leider keine Konzerte von Bob Marley & The Wailers finden.

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Geschrieben von: RadioMonster.FM

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