Apollo 440 – Steckbrief, Songs & Konzerte

today01.08.2025

Hintergrund

Apollo 440, auch bekannt als Apollo Four Forty oder @440, ist eine einflussreiche britische Elektronik-Band, die 1990 in Liverpool gegründet wurde. Mit ihrer einzigartigen Mischung aus Big Beat, Drum and Bass, Trip Hop und Alternative Rock haben sie die elektronische Musikszene der 90er Jahre maßgeblich geprägt und mehrere internationale Hits gelandet.

KünstlernameApollo 440 (auch bekannt als Apollo Four Forty oder @440)
MitgliederTrevor Gray, Howard Gray, Noko (Norman Fisher-Jones), Ian Hoxley
GenreElectronic, Big Beat, Drum and Bass, Trip Hop, Alternative Rock
Größter HitStop the Rock
Gründungsjahr1990
LandEngland

Die Anfänge und der Durchbruch

Webradio Steckbrief - Apollo 440

Apollo 440 wurde 1990 in Liverpool von den Brüdern Trevor und Howard Gray zusammen mit Noko (Norman Fisher-Jones) und Ian Hoxley gegründet. Der Name der Band ist eine Anspielung auf den griechischen Gott Apollo und die Stimmfrequenz A (440 Hz), was bereits früh ihre Verbindung von klassischen Einflüssen mit moderner Elektronik andeutete.

In ihren Anfangsjahren machten sich Apollo 440 zunächst einen Namen als Remixer für andere Künstler, bevor sie mit eigenen Produktionen durchstarteten. Ihre frühen Arbeiten zeigten bereits ihre Fähigkeit, verschiedene Musikstile zu verschmelzen und innovative Klanglandschaften zu erschaffen. Die Band experimentierte mit Samples, elektronischen Beats und Gitarrenriffs, was ihnen einen unverwechselbaren Sound verlieh.

1993 veröffentlichten sie ihre erste EP „Rumble“, die in der Underground-Szene für Aufmerksamkeit sorgte. Der eigentliche Durchbruch kam jedoch mit ihrem Debütalbum „Millennium Fever“ im Jahr 1995. Das Album enthielt den Track „Krupa“, der auf einem Sample des legendären Schlagzeugers Gene Krupa basierte und in Clubs rund um den Globus gespielt wurde. Die Musik von Apollo 440 fand schnell ihren Weg in die Internetradio-Stationen der damals noch jungen digitalen Musikszene.

Höhepunkt der Karriere und internationale Erfolge

Der kommerzielle Durchbruch gelang Apollo 440 mit ihrem zweiten Album „Electro Glide in Blue“ (1998), das mehrere erfolgreiche Singles hervorbrachte. Die Coverversion von Van Halens „Ain’t Talkin‘ ‚bout Love“ mit dem Titel „Ain’t Talkin‘ ‚bout Dub“ erreichte die Top 10 der britischen Charts und machte die Band international bekannt. Der Track kombinierte geschickt Rock-Elemente mit elektronischen Beats und wurde zu einem Klassiker des Big-Beat-Genres.

Noch größeren Erfolg hatte die Band mit „Stop the Rock“ aus dem Album „Gettin‘ High on Your Own Supply“ (1999), das zu ihrem bekanntesten Hit wurde und in mehreren europäischen Ländern die Charts stürmte. Der energiegeladene Track mit seinen markanten Gitarrenriffs und dem eingängigen Refrain wurde zu einem Dancefloor-Klassiker und ist bis heute regelmäßig im Radio zu hören.

Ein weiterer bedeutender Erfolg war ihre Version des Charlie’s Angels-Themas „Charlie’s Angels 2000“, die als Titelmelodie für die Neuverfilmung des Kultfilms verwendet wurde und ebenfalls die Charts eroberte. In dieser Zeit etablierte sich Apollo 440 als eine der führenden Bands im Bereich der elektronischen Musik mit Rockeinflüssen.

Die Band trat auf großen Festivals auf und begeisterte das Publikum mit ihren energiegeladenen Live-Shows, bei denen sie elektronische Elemente mit Live-Instrumenten kombinierten. Ihre Musik wurde für ihre Vielseitigkeit geschätzt und sprach sowohl Fans elektronischer Musik als auch Rockliebhaber an.

Musikalischer Stil und Einflüsse

Apollo 440 zeichnet sich durch einen eklektischen Musikstil aus, der verschiedene Genres nahtlos miteinander verbindet. Die Band vereint Elemente aus Big Beat, Breakbeat, Drum and Bass, Trip Hop und Alternative Rock zu einem unverwechselbaren Sound. Diese Vielseitigkeit spiegelt sich auch in ihren verschiedenen Projektnamen wider: Während sie unter Apollo 440 hauptsächlich ihre tanzbaren, elektronischen Tracks veröffentlichten, nutzten sie Namen wie Stealth Sonic Orchestra für experimentellere Arbeiten.

Ein charakteristisches Merkmal ihrer Musik ist die geschickte Verwendung von Samples aus verschiedenen Quellen. Von klassischen Rockriffs über Filmmusik bis hin zu Sprachaufnahmen – Apollo 440 verarbeiteten diese Elemente zu komplexen Klangcollagen. Besonders bemerkenswert ist ihre Fähigkeit, rockige Gitarrenparts mit elektronischen Beats zu kombinieren, was ihnen eine Brückenfunktion zwischen der Rock- und der Elektronikszene verschaffte.

Die Texte der Band behandeln oft futuristische Themen und enthalten Anspielungen auf Popkultur, Philosophie und Technologie. Das Album „Millennium Fever“ beispielsweise enthält Referenzen auf den Philosophen Jean Baudrillard und thematisiert Konzepte wie Hyperrealität und Kryonik. Diese intellektuelle Tiefe unterschied Apollo 440 von vielen anderen Acts der elektronischen Musikszene.

Zu ihren musikalischen Einflüssen zählen sowohl klassische Rockbands als auch Pioniere der elektronischen Musik. Die Bandmitglieder brachten unterschiedliche musikalische Hintergründe mit: Während Noko zuvor in der Post-Punk-Szene aktiv war und mit Bands wie The Cure zusammengearbeitet hatte, hatten die Gray-Brüder Erfahrung in der Produktion elektronischer Musik. Diese Vielfalt an Einflüssen trug maßgeblich zum charakteristischen Sound von Apollo 440 bei.

Soundtrack-Arbeiten und Remixes

Ein bedeutender Teil des Schaffens von Apollo 440 sind ihre zahlreichen Beiträge zu Film- und Videospiel-Soundtracks. Ihre Musik wurde in über 50 Compilation-Alben verwendet und erschien in zahlreichen Filmen und Spielen. Besonders erwähnenswert ist ihre Arbeit für die Videospielreihe „FIFA“, für die sie den Track „Stop the Rock“ beisteuerten, der in „FIFA 2000“ zu hören war. Auch für die „Gran Turismo“-Reihe und den Film „Spider-Man“ lieferten sie Musik.

Die Band produzierte zudem den Soundtrack für das Spiel „Adidas Power Soccer“ und komponierte Originalmusik für verschiedene Werbekampagnen. Diese Arbeiten trugen dazu bei, dass ihre Musik auch Menschen erreichte, die nicht unbedingt regelmäßig elektronische Musik im Radio oder beim Streaming hörten.

Neben ihren eigenen Produktionen machten sich Apollo 440 auch einen Namen als Remixer für andere Künstler. Sie erstellten Remixe für eine beeindruckende Liste von Acts, darunter U2, P. Diddy, Ennio Morricone, Jean Michel Jarre und viele andere. Ihre Remixe zeichneten sich durch kreative Neuinterpretationen der Originale aus, bei denen sie oft völlig neue Klanglandschaften schufen, ohne den Geist des Originals zu verlieren.

Besonders bemerkenswert war ihre Zusammenarbeit mit dem legendären Gitarristen Jeff Beck und mit Ian McCulloch von Echo & the Bunnymen. Diese Kooperationen unterstrichen ihre Fähigkeit, die Grenzen zwischen elektronischer Musik und traditionelleren Musikformen zu überwinden.

Spätere Jahre und Vermächtnis

Nach dem großen Erfolg Ende der 90er und Anfang der 2000er Jahre wurde es etwas ruhiger um Apollo 440. Sie veröffentlichten 2005 das Album „Dude Descending a Staircase“ und nach einer längeren Pause im Jahr 2012 „The Future’s What It Used to Be“. Obwohl diese späteren Werke nicht mehr die gleiche kommerzielle Resonanz fanden wie ihre früheren Hits, wurden sie von Kritikern für ihre musikalische Innovation und Qualität gelobt.

Die Band blieb weiterhin aktiv, wenn auch mit weniger Veröffentlichungen. 2011 erschien die „A Deeper Dub EP“, die zeigte, dass Apollo 440 ihrem experimentellen Ansatz treu geblieben waren. Heute lebt die Band in Islington, London, und bleibt im Bereich der elektronischen Musik präsent.

Das Vermächtnis von Apollo 440 in der elektronischen Musikszene ist beachtlich. Als Pioniere des Big Beat-Genres haben sie maßgeblich dazu beigetragen, elektronische Musik einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Ihre Fähigkeit, verschiedene Musikstile zu verschmelzen, hat zahlreiche nachfolgende Künstler beeinflusst und den Weg für genreübergreifende elektronische Musik geebnet.

Hits wie „Stop the Rock“, „Ain’t Talkin‘ ‚bout Dub“ und „Charlie’s Angels 2000“ sind bis heute beliebte Tracks auf Partys und in Clubs. Ihre Musik wird regelmäßig in Werbespots, Filmen und Fernsehsendungen verwendet, was ihre anhaltende Relevanz unterstreicht.

Apollo 440 haben bewiesen, dass elektronische Musik nicht nur zum Tanzen, sondern auch zum Nachdenken anregen kann. Mit ihrer einzigartigen Mischung aus tanzbaren Beats, rockigen Elementen und intellektuellen Anspielungen haben sie ein musikalisches Erbe geschaffen, das weit über ihre kommerziellen Erfolge hinausgeht und sie zu einer der einflussreichsten elektronischen Bands der 90er Jahre macht.

Songs von Apollo 440 im Radio

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    Stop the Rock

    Apollo 440

    90s

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    Ain't Talkin' 'Bout Dub

    Apollo 440

    90s

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      Hörprobe Apollo 440 - Ain't Talkin' 'Bout Dub

Konzerte von Apollo 440

Wir konnten leider keine Konzerte von Apollo 440 finden.

Geschrieben von: RadioMonster.FM