GIMS – Steckbrief, Songs & Konzerte

GIMS, geboren als Gandhi Bilal Djuna, ist einer der erfolgreichsten französischsprachigen Rapper und Sänger der Gegenwart. Der kongolesische Künstler, der durch seine markante Stimme und das Tragen von Sonnenbrillen bekannt ist, hat sich von seinen Anfängen in der Hip-Hop-Gruppe Sexion d’Assaut zu einem internationalen Superstar entwickelt, dessen Musik Grenzen überschreitet und verschiedene Genres vereint.

Von Kinshasa nach Paris – Die Anfänge eines Superstars

Die Geschichte von GIMS beginnt am 6. Mai 1986 in Kinshasa, der Hauptstadt des damaligen Zaire (heute Demokratische Republik Kongo). Als Gandhi Djuna geboren, wuchs er in einer musikalischen Familie auf – sein Vater Djuna Djanana war selbst Sänger in der bekannten Papa Wemba Band. Diese musikalischen Wurzeln sollten später einen entscheidenden Einfluss auf seinen eigenen Stil haben, der afrikanische Rhythmen mit westlichen Sounds verbindet.

Im Alter von nur zwei Jahren zog seine Familie nach Frankreich, wo er in bescheidenen Verhältnissen aufwuchs. Die Pariser Vororte mit ihrer kulturellen Vielfalt und dem pulsierenden Hip-Hop-Untergrund prägten den jungen Gandhi. Hier entdeckte er seine Leidenschaft für Rap und begann, seine ersten Texte zu schreiben. 2004 konvertierte er zum Islam und fügte seinem Namen „Bilal“ hinzu – ein wichtiger Moment in seinem Leben, der auch seine spätere Musik beeinflussen sollte.

Seine musikalische Reise begann ernsthaft im Jahr 2002, als er zusammen mit Freunden die Hip-Hop-Gruppe Sexion d’Assaut gründete. Was als Freizeitprojekt begann, entwickelte sich schnell zu einem der einflussreichsten Kollektive der französischen Rap-Szene. Mit ihrem Album „La Terre du Milieu“ (2005) erregten sie erste Aufmerksamkeit, doch der große Durchbruch kam 2010 mit „L’École des points vitaux“, das sich über 400.000 Mal verkaufte und die französischen Charts stürmte.

Der Durchbruch als Solokünstler

Während GIMS mit Sexion d’Assaut bereits große Erfolge feierte, wagte er 2013 den Schritt zum Solokünstler und veröffentlichte unter dem Namen Maître Gims sein Debütalbum „Subliminal“. Was folgte, war ein kometenhafter Aufstieg: Das Album erreichte Platz 2 der französischen Charts und wurde mit Diamant-Status für über 515.000 verkaufte Einheiten ausgezeichnet. Singles wie „J’me tire“ und „Bella“ wurden zu Radiohits und machten ihn über Nacht zum Star.

Sein markanter Gesangsstil, der zwischen melodischem Gesang und kraftvollem Rap wechselt, wurde zu seinem Markenzeichen. Ebenso unverkennbar: seine stets getragene Sonnenbrille, die mittlerweile zu seinem ikonischen Image gehört. In Interviews erklärte GIMS, dass die Brille ihm helfe, eine gewisse Anonymität zu wahren und eine Grenze zwischen seinem öffentlichen und privaten Leben zu ziehen.

2015 folgte sein zweites Album „Mon cœur avait raison“, ein Doppelalbum, das seinen Status als Superstar zementierte. Die Single „Est-ce que tu m’aimes?“ wurde zu seinem bislang größten Hit mit über 980.000 verkauften Einheiten und mehr als 400 Millionen Aufrufen auf YouTube. Das Album selbst erreichte Diamant-Status und hielt sich 106 Wochen in den französischen Charts – ein beeindruckender Beweis für seine anhaltende Popularität.

Besonders bemerkenswert ist, wie GIMS es schafft, verschiedene musikalische Einflüsse in seinen Sound zu integrieren. Von traditionellen kongolesischen Rhythmen über R&B bis hin zu Pop und elektronischer Musik – seine Vielseitigkeit kennt kaum Grenzen und spricht dadurch ein breites Publikum an, das weit über die Grenzen der Rap-Szene hinausgeht.

Internationale Erfolge und musikalische Evolution

Mit seinem dritten Studioalbum „Ceinture noire“ (2018) erreichte GIMS einen weiteren Meilenstein seiner Karriere. Das Album, das über eine Million Mal verkauft wurde und mit Doppel-Diamant ausgezeichnet wurde, enthielt zahlreiche Kollaborationen mit internationalen Künstlern wie Lil Wayne und zeigte seine wachsende globale Reichweite. Die Single „La même“ mit Vianney wurde zu einem der meistgespielten Songs im französischen Radio und brachte ihm internationale Anerkennung ein.

Im selben Jahr entschied er sich, seinen Künstlernamen von Maître Gims zu GIMS zu verkürzen – ein symbolischer Schritt, der seine Entwicklung als Künstler widerspiegelte. „Ich wollte etwas Einfacheres, etwas, das meiner aktuellen künstlerischen Vision entspricht“, erklärte er in einem Interview für eine Musikzeitschrift.

Seine Musik wurde zunehmend experimenteller und weltoffener. Auf „Le fléau“ (2020) und dem Nachfolger „Les vestiges du fléau“ (2021) mischte er Hip-Hop mit afrikanischen Rhythmen, arabischen Einflüssen und Pop-Elementen. Diese musikalische Weltreise spiegelt seine eigene Identität wider – als Kongolese, der in Frankreich aufgewachsen ist und heute zwischen Europa und Marokko pendelt.

2020 wurde sein Leben und seine Karriere in der Netflix-Dokumentation „Gims: On the Record“ porträtiert. Der 96-minütige Film, erzählt von GIMS selbst, bietet einen intimen Einblick in seine letzten zehn Jahre als Künstler und wurde von Fans und Kritikern gleichermaßen positiv aufgenommen. Die Dokumentation zeigt nicht nur seine musikalischen Erfolge, sondern auch die Herausforderungen, mit denen er als Immigrant und Künstler konfrontiert war.

Seine Streaming-Zahlen sprechen für sich: Mit über 12,9 Millionen YouTube-Abonnenten und 7,49 Milliarden Videoaufrufen gehört er zu den erfolgreichsten französischsprachigen Künstlern auf digitalen Plattformen. Seine Musik wird weltweit im Webradio gespielt und erreicht Millionen von Hörern täglich.

Jenseits der Musik – GIMS als Unternehmer und Visionär

GIMS hat sich längst als mehr als nur ein Musiker etabliert. Mit seiner eigenen Modemarke „Vortex Vx“ hat er sein kreatives Universum erweitert und zeigt sein Gespür für Trends und Design. Die Kollektion, die seinen unverwechselbaren Stil widerspiegelt, erfreut sich bei seinen Fans großer Beliebtheit.

Auch als Geschäftsmann hat er ein gutes Händchen bewiesen. Seine eigene Plattenfirma „Géante Rouge“ gibt ihm die kreative Kontrolle über seine Musik und ermöglicht es ihm, andere Künstler zu fördern. Seit 2021 veröffentlicht er seine Alben unter diesem Label, darunter „L’empire de Méroé“ (2021), „Les dernières volontés de Mozart“ (2022) und sein jüngstes Werk „Le nord se souvient“ (2024).

Seine Leidenschaft für Storytelling geht über Musik hinaus. Mit „Devil’s Relics“ hat er sich auch als Manga-Autor versucht und beweist damit seine vielseitigen kreativen Talente. Diese Verbindung zwischen Musik und visueller Kunst zeigt sich auch in seinen aufwendig produzierten Musikvideos, die oft millionenfach angesehen werden.

Trotz seines Erfolgs bleibt GIMS seinen Wurzeln treu. Er engagiert sich für wohltätige Zwecke in Afrika und nutzt seine Plattform, um auf soziale Probleme aufmerksam zu machen. In Interviews betont er immer wieder die Bedeutung seiner kongolesischen Herkunft und wie sie seine Musik und Weltanschauung geprägt hat.

Persönliches Leben und Kontroversen

Obwohl GIMS versucht, sein Privatleben weitgehend aus der Öffentlichkeit herauszuhalten, sind einige Details bekannt. Er ist mit DemDem verheiratet und Vater mehrerer Kinder. Seine Familie gibt ihm nach eigenen Aussagen Halt in der oft turbulenten Musikindustrie.

Wie viele Künstler war auch GIMS nicht frei von Kontroversen. In der Vergangenheit wurde er für homophobe Äußerungen in frühen Songs von Sexion d’Assaut kritisiert. Er hat sich seitdem davon distanziert und betont, dass er als Künstler gereift sei. 2018 sorgte die Nachricht für Aufsehen, dass ihm die französische Staatsbürgerschaft verweigert wurde, angeblich wegen Bigamie – ein Vorwurf, den er zurückwies.

Trotz dieser Kontroversen bleibt GIMS einer der beliebtesten und einflussreichsten Künstler der französischsprachigen Musikszene. Mit über 14,6 Millionen verkauften Tonträgern, zahlreichen Nummer-eins-Hits und ausverkauften Konzerten hat er sich einen festen Platz in der Musikgeschichte gesichert.

Sein neuestes Album „Le nord se souvient“ (2024) zeigt, dass er auch nach mehr als zwei Jahrzehnten im Musikgeschäft nichts von seiner Relevanz eingebüßt hat. Mit Singles wie „Spider“ und „Sois pas timide“ eroberte er erneut die Charts und bewies seine Fähigkeit, sich musikalisch immer wieder neu zu erfinden, ohne seinen charakteristischen Sound zu verlieren.

GIMS bleibt ein faszinierender Künstler, dessen Musik Grenzen überschreitet und Kulturen verbindet. Seine Reise vom Flüchtlingskind zum internationalen Superstar ist eine inspirierende Geschichte von Talent, Durchhaltevermögen und der Kraft der Musik, Menschen zusammenzubringen – egal welche Sprache sie sprechen oder welchem Internetradio sie lauschen.

Songs von GIMS im Radio

Konzerte von GIMS

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