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Bei Volkswagen schreitet der umfassende Personalabbau schneller voran als erwartet. Wie Personalvorstand Gunnar Kilian gestern auf einer Betriebsversammlung in Wolfsburg bekannt gab, haben bereits rund 20.000 Mitarbeiter einem freiwilligen Ausscheiden aus dem Unternehmen bis 2030 zugestimmt. Das entspricht mehr als der Hälfte des geplanten Stellenabbaus von insgesamt 35.000 Positionen an den sechs deutschen VW-Standorten.
Volkswagen und die Gewerkschaft IG Metall hatten sich Ende letzten Jahres nach langen Verhandlungen auf ein Sanierungsprogramm für die Kernmarke VW geeinigt. Bis 2030 soll fast ein Viertel der 130.000 Arbeitsplätze in Deutschland wegfallen. Betriebsbedingte Kündigungen wurden dabei ausdrücklich ausgeschlossen – der Abbau erfolgt stattdessen über Vorruhestand und Abfindungen.
Personalvorstand Gunnar Kilian zeigt sich mit dem Fortschritt zufrieden: „Die ersten Maßnahmen der Vereinbarung ‚Zukunft Volkswagen‘ greifen, und wir liegen auf Kurs. Mit messbaren Fortschritten bei Fabrikkosten in Wolfsburg und dem sozialverträglichen Stellenabbau allein an den sechs deutschen Standorten der Volkswagen AG beschleunigen wir unsere Transformation.“
Der Konzern hat für den Personalabbau verschiedene Anreize geschaffen. Neben einer Ausweitung der Altersteilzeit bietet VW Abfindungen für jüngere Mitarbeiter an, die freiwillig ausscheiden möchten. Nach Medienberichten können diese Abfindungen für Tarifangestellte bei längerer Betriebszugehörigkeit beachtliche Summen erreichen. In der höchsten Tarifstufe „Tarif Plus“ sind bei mehr als 20 Jahren Betriebszugehörigkeit sogar Abfindungen von über 400.000 Euro möglich.
Für Bürojobs gibt es bereits ein umfassendes Abfindungsprogramm, während ein ähnliches Programm für Produktionsmitarbeiter ab Sommer 2026 in Aussicht steht. Etwa zwei Drittel der bisherigen 20.000 Austritte erfolgen über Altersteilzeit. Im nächsten Schritt sollen die Mitarbeiter der Jahrgänge 1969 und 1970 angesprochen werden.
Trotz der Fortschritte beim Stellenabbau betont Markenfinanzvorstand David Powels, dass noch viel Arbeit vor VW liege, um wettbewerbsfähig und nachhaltig bis 2029 zu sein. Er räumt ein, dass der Konzern mit strukturellen Problemen kämpft, darunter hohe Investitionen und geringe Renditen bei Elektrofahrzeugen. „Es gibt keinen Platz mehr für ‚geht nicht'“ betonte Powels in seiner Ansprache.
Die Wolfsburger Kernmarke VW hat mit hohen Kosten und Überkapazitäten in ihren Werken zu kämpfen. Besonders betroffen sind die Elektro-Standorte Zwickau und Emden, die aufgrund der schwachen Nachfrage nach E-Autos ihre Produktion drosseln mussten. Zudem leidet VW auf dem wichtigen Markt in China, wo heimische Konkurrenten wie BYD an Marktmacht gewinnen.
Interessanterweise plant VW trotz des Stellenabbaus aufgrund gestiegener Nachfrage am Stammwerk in Wolfsburg Sonderschichten, um das Geschäft mit Verbrennermodellen wie dem Golf, Tiguan oder Touran zu unterstützen. Dies steht im deutlichen Kontrast zur Situation bei den E-Auto-Modellen.
Betriebsratschefin Daniela Cavallo warnt jedoch davor, die aktuelle Nachfrage nach Verbrennern zu überschätzen: „Die Tendenz ist unaufhaltsam sinkend“, erklärte sie und wies darauf hin, dass der Absatz des Golfs weiter zurückgehen werde.
Für das Werk in Wolfsburg wurde ab 2027 auch die Einführung einer Vier-Tage-Woche diskutiert. Dies sei möglich aufgrund der geplanten Verlagerung der Golf-Produktion nach Mexiko und der zunehmenden Umstellung auf E-Autos. Betriebsrats-Vorsitzende Cavallo meinte dazu, dass möglicherweise nicht genügend Arbeit anfallen könnte, um vorübergehend mehr Arbeitsstunden zu leisten.
Eine pauschale Vier-Tage-Woche wird jedoch nicht angestrebt; stattdessen sollen individuelle Lösungen für jedes Werk gefunden werden. Es ist nicht das erste Mal, dass VW zu diesem Instrument greift: Bereits in den 1990er-Jahren führte der Konzern eine Vier-Tage-Woche ein, als Massenentlassungen drohten. Damals arbeiteten die Angestellten vier Tage pro Woche und verzichteten auf bis zu 20 Prozent ihres Lohns.
Neben dem Stellenabbau plant VW auch, die Anzahl der jährlichen Ausbildungsplätze von 1.400 auf nur noch 600 zu reduzieren. Für die verbleibenden etwa 110.000 VW-Beschäftigten in Deutschland wird es in naher Zukunft keine Gehaltserhöhungen geben, und das Urlaubsentgelt von rund 1.290 Euro soll künftig entfallen. All diese Maßnahmen zusammen sollen zu Einsparungen von 1,5 Milliarden Euro führen.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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