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Der Traum eines jeden Fans ist es, eines Tages den eigenen Herzensverein zum Erfolg zu führen. Für Merlin Polzin ist diese Fantasie Wirklichkeit geworden. Als ehemaliger Ultra auf der Nordtribüne hat der 34-Jährige den Hamburger SV nach sieben Jahren Zweitklassigkeit zurück in die Fußball-Bundesliga geführt. Eine Geschichte, die selbst Hollywood nicht besser hätte schreiben können.
Polzins Weg zum Trainerberuf begann mit einem persönlichen Drama. Eine früh diagnostizierte Arthrose zwang ihn, seine aktive Spielerkarriere aufzugeben. „Mir wurde das Wichtigste im Leben geraubt. Ich darf kein Fußball mehr spielen“, erinnert sich Polzin an diese Zeit. Was zunächst wie ein Schicksalsschlag wirkte, entpuppte sich als glückliche Fügung. Mit gerade einmal 19 Jahren entdeckte er seine Berufung als Trainer.
Während andere junge Männer noch ihre berufliche Orientierung suchten, arbeitete der Hamburger Jung bereits zielstrebig an seiner Trainerkarriere. Diese frühe Fokussierung sollte sich auszahlen. Über die Jahre entwickelte er sich zu einer konstanten Größe im Trainerstab des HSV – trotz zahlreicher Wechsel auf der Cheftrainerposition.
Nach der Entlassung von Steffen Baumgart im November letzten Jahres übernahm Polzin zunächst interimistisch. Der HSV befand sich zu diesem Zeitpunkt auf dem enttäuschenden achten Tabellenplatz. Doch unter seiner Führung gelang die Wende. „Er ist als Mensch, aber auch als Trainer über die Jahre kontinuierlich gereift“, lobte der ehemalige Sportvorstand Jonas Boldt seinen Schützling.
Die Erfolge sprachen für sich: In 20 Spielen holte das Team unter Polzin beeindruckende 39 Punkte. Der entscheidende 6:1-Sieg über Ulm am vergangenen Wochenende krönte die Aufholjagd und besiegelte den vorzeitigen Aufstieg. Nach dem Abpfiff zeigte sich der sonst so kontrollierte Trainer von seiner emotionalen Seite: „Ich musste einfach auf Toilette, ich hab’s nicht ausgehalten. Scheiß drauf, wir haben es geschafft. Der HSV ist wieder da!“
Besonders ist auch die Zusammenarbeit mit seinem Co-Trainer Loic Favé. Der 32-Jährige teilt mit Polzin nicht nur die Leidenschaft für den HSV, sondern auch die lokalen Wurzeln. „Zwei Jungs aus Hamburg, aus Eimsbüttel und Bramfeld, haben ihren Traum verwirklichen können“, beschrieb Polzin ihre gemeinsame Reise.
Favé, dessen Mutter Geneviève 38 Jahre für das Fan-Projekt des HSV arbeitete, ergänzt: „Wir haben oft darüber gesprochen, wie besonders diese Aufgabe für uns Hamburger Jungs ist. Es lohnt sich, jeden Tag alles zu geben.“
Was Polzin auszeichnet, ist sein besonderes Gespür für Menschen. Torwart Daniel Heuer Fernandes bringt es auf den Punkt: „Merlin nimmt alle jeden Tag mit. Wirklich alle.“ Diese integrative Führung schafft ein Umfeld, in dem sich jeder Spieler wertgeschätzt fühlt.
Auch Außenverteidiger Miro Muheim schwärmt: „Ich liebe Merlin als Trainer und Mensch. Er hat uns auf die richtige Spur geführt.“ Trainerkollege Daniel Brinkmann beobachtet: „Es ist ein sehr harmonischer, homogener Umgang miteinander. Er steht dafür, diese Verbindung zu schaffen – diese Moderation bekommt er aktuell sehr gut hin.“
Sportdirektor Claus Costa ist ebenfalls voll des Lobes: „Merlin hat einen unglaublich großen Anteil an unserem Erfolg. Mit welcher Klarheit und Überzeugung er vorangeht, nötigt mir größten Respekt ab.“
Wie viele im Fußball hat auch Polzin seine kleinen Eigenheiten und Rituale. Besonders bekannt ist sein Glückskeks-Ritual, das ihm angeblich bei Entscheidungen hilft. Dazu kommen strenge Regeln für seinen Instagram-Auftritt – der Trainer achtet penibel auf sein öffentliches Bild.
In Krisenzeiten konnte das Team zudem auf die Erfahrung von Sportvorstand Stefan Kuntz bauen. Stürmer Davie Selke betont: „Die Erfahrung von Stefan tut uns gut. Er hat die richtigen Worte gefunden.“
Mit dem Aufstieg geht für den HSV und seinen Trainer eine neue Zeitrechnung los. Die Planungen für die kommende Bundesliga-Saison laufen bereits auf Hochtouren. Polzin selbst bleibt dabei seiner bescheidenen Art treu: „Wir versuchen alle, jeden Tag besser zu werden.“
Seine Verbundenheit zum Verein drückt er so aus: „Loic und ich wussten, dass wir das größte Privileg haben, unseren Verein trainieren zu dürfen. Der Moment, wo wir so sehr mit dem Herzen verbunden sind, ist unvergesslich.“
Der Aufstieg des HSV unter Merlin Polzin ist mehr als nur eine sportliche Erfolgsgeschichte. Es ist die Geschichte eines Fans, der seinen Kindheitstraum verwirklicht hat. Und vielleicht ist es genau diese tiefe emotionale Bindung, die dem HSV nach Jahren der Enttäuschungen endlich wieder Flügel verliehen hat.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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