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VfB Stuttgart gewinnt in letzter Minute: Woltemade wird zum Helden gegen FC St. Pauli

today04.05.2025 4

Hintergrund
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Der VfB Stuttgart hat sich am 32. Spieltag der Fußball-Bundesliga drei wichtige Punkte gesichert. Gegen den abstiegsbedrohten FC St. Pauli sorgten die Schwaben mit einem späten Treffer für einen 1:0-Auswärtserfolg. Matchwinner war ausgerechnet Nick Woltemade, der zuvor einen Elfmeter verschossen hatte. Der Aufsteiger aus Hamburg musste sich trotz einer kämpferischen Leistung und eines überragenden Torhüters Nikola Vasilj geschlagen geben. Beide Teams beendeten die Partie nur zu zehnt.

Dramatischer Spielverlauf am Millerntor

VfB Stuttgart gewinnt in letzter Minute: Woltemade wird zum Helden gegen FC St. Pauli

Von Beginn an entwickelte sich eine intensive Partie im ausverkauften Millerntor-Stadion. Bereits in der ersten Spielminute hatte St. Paulis Noah Weißhaupt die erste Großchance, scheiterte jedoch am stark reagierenden Alexander Nübel im Stuttgarter Tor. In der Folge übernahmen die Gäste aus Stuttgart zunehmend die Spielkontrolle und erarbeiteten sich mehrere gute Möglichkeiten.

Nick Woltemade vergab in der 18. Minute eine vielversprechende Chance, als er an St. Paulis Schlussmann Vasilj scheiterte. Der bosnische Keeper entwickelte sich im Verlauf des Spiels zum größten Hindernis für die Stuttgarter Offensive, die immer wieder an seinen Paraden verzweifelte.

Die entscheidende Szene der ersten Halbzeit ereignete sich kurz vor dem Pausenpfiff, als St. Paulis Abwehrchef Siebe Van der Heyden nach einem taktischen Foul die Gelbe Karte sah – eine Entscheidung mit Folgen für den weiteren Spielverlauf.

Nach dem Seitenwechsel erhöhte Stuttgart den Druck weiter. In der 55. Minute dann die Schlüsselszene: Nach einem Handspiel im Strafraum erhielt Van der Heyden die Gelb-Rote Karte, und der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter für Stuttgart. Woltemade trat an, doch der überragende Vasilj parierte den Strafstoss und hielt sein Team weiter im Spiel.

Trotz Unterzahl kämpften die Hamburger aufopferungsvoll und verteidigten mit allem, was sie hatten. Doch in der 88. Minute war es dann doch soweit: Nach einer präzisen Flanke von Ermedin Demirović köpfte Woltemade zum 1:0 für Stuttgart ein und machte seinen Elfmeter-Fehlschuss wieder wett.

In der hektischen Schlussphase sah auch St. Paulis Torhüter Vasilj nach einer Beschwerde wegen Zeitspiels die Gelb-Rote Karte (90.+6), was die Aufholjagd der Hausherren endgültig zunichte machte.

Statistik spricht klar für Stuttgart

Die Überlegenheit der Stuttgarter spiegelte sich auch in den Statistiken wider. Mit einem Expected-Goals-Wert (xGoals) von 3,36 gegen St. Paulis mageren 0,37 verdienten sich die Schwaben den Sieg deutlich. Besonders beeindruckend war die Pass-Effizienz von Stuttgarts Mittelfeldspieler Angelo Stiller mit einem Wert von +3,93.

Philipp Treu vom FC St. Pauli war mit 34,68 km/h der schnellste Spieler auf dem Platz, während Stuttgarts Stürmer Deniz Undav als meistgepresster Spieler insgesamt 25 Mal unter Gegnerdruck geriet – ein Zeichen für die intensive Verteidigungsarbeit der Hamburger.

Woltemades Weg zum Matchwinner

Nick Woltemade hat sich in dieser Saison als wichtige Verstärkung für den VfB Stuttgart erwiesen. Der ablösefrei von Werder Bremen gekommene Stürmer zeigte trotz eines verschossenen Elfmeters Nervenstärke und krönte seine Leistung mit dem Siegtreffer. Diese Mentalität hatte er bereits in einem Interview mit bundesliga.com Mitte April angedeutet: „Fußball ist verrückt. Was wir in der vergangenen Woche erreicht haben, wie sich alles gedreht hat, zeigt einfach, wie schnell sich die Dinge im Fußball ändern können und wie schnell das Geschäft läuft.“

Trotz seiner erst kurzen Zeit beim VfB ist Woltemade bereits zu einem Schlüsselspieler geworden, was auch die Reaktionen auf seine Rotsperre im April untermauerte. Der Verein ging sogar so weit, nach einer abgelehnten Berufung eine Änderung der VAR-Regeln zu fordern – ein deutliches Zeichen für seinen Stellenwert im Team.

Vasilj als tragischer Held

Trotz der Niederlage war Nikola Vasilj der herausragende Akteur auf dem Platz. Mit insgesamt vier Paraden, darunter ein gehaltener Elfmeter, und einem beeindruckenden xSaves-Wert von 2,7 hielt er sein Team lange im Spiel. Seine Leistung brachte ihm trotz der Niederlage die Auszeichnung zum Spieler des Spiels ein.

Besonders bitter für den Keeper und sein Team war die Gelb-Rote Karte in der Nachspielzeit, die seine ansonsten tadellose Vorstellung überschattete und die letzten Hoffnungen auf einen Punktgewinn zunichte machte.

In der Fantasy-Bundesliga sammelte Vasilj mit 309 Punkten die meisten aller Spieler – vor Maximilian Mittelstädt (249) und Matchwinner Nick Woltemade (216) vom VfB Stuttgart.

Der FC St. Pauli muss nun in den verbleibenden zwei Spieltagen weiter um den Klassenerhalt kämpfen, während der VfB Stuttgart seine Position in der oberen Tabellenhälfte festigte und weiterhin auf einen internationalen Startplatz hoffen darf.

St. Pauli

Geschrieben von: RadioMonster.FM

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