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Ukraine-Konflikt verschärft sich: Russland lehnt Waffenruhe ab – Trump erwägt Teilnahme an Friedensgesprächen

today13.05.2025 4

Hintergrund
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Der Ukraine-Konflikt nimmt eine dramatische Wendung, nachdem Russland trotz internationaler Aufrufe eine 30-tägige Waffenruhe abgelehnt hat. Während die Kämpfe unvermindert weitergehen, haben die westlichen Verbündeten der Ukraine nun Konsequenzen angekündigt. In einer überraschenden Entwicklung erwägt US-Präsident Donald Trump, persönlich an Friedensgesprächen in der Türkei teilzunehmen, was die diplomatischen Bemühungen in eine neue Phase führen könnte.

Waffenruhe-Initiative scheitert an russischem Widerstand

Ukraine-Konflikt verschärft sich: Russland lehnt Waffenruhe ab - Trump erwägt Teilnahme an Friedensgesprächen
Gage Skidmore, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

Die von Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Polen und der Ukraine geforderte 30-tägige bedingungslose Waffenruhe stößt in Moskau auf taube Ohren. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bezeichnete Ultimaten für eine Waffenruhe als „inakzeptabel“, signalisierte jedoch Bereitschaft zu „ernsthaften“ Gesprächen. Die klare Botschaft aus Berlin – „Die Uhr läuft“ – scheint den russischen Präsidenten nicht zu beeindrucken, obwohl Putin selbst ein direktes Gespräch in Istanbul vorgeschlagen hat.

Bundesaußenminister Johann Wadephul warnte bei einem Treffen in London: „Man sollte in Moskau nicht unterschätzen, dass der Westen bereit ist, jetzt sehr viel Druck auszuüben.“ Er ließ dabei offen, ob Deutschland zur Lieferung weitreichender Marschflugkörper vom Typ „Taurus“ an Kiew bereit wäre, falls Putin nicht rasch einem Waffenstillstand zustimmt.

Trumps überraschende Ankündigung

Für Aufsehen sorgt die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, möglicherweise persönlich an Gesprächen zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Putin in der Türkei teilzunehmen. „Ich habe darüber nachgedacht, rüberzufliegen“, erklärte Trump. Diese Aussage könnte die Dynamik der Friedensbemühungen erheblich verändern und unterstreicht die Bedeutsamkeit, die die USA dem Konflikt beimessen.

Unterdessen telefonierte US-Außenminister Marco Rubio mit europäischen Amtskollegen über mögliche Wege zu einem Waffenstillstand. Die diplomatischen Kanäle bleiben also trotz der anhaltenden Kämpfe aktiv.

EU plant verschärfte Sanktionen

Kaja Kallas, die Außenbeauftragte der Europäischen Union, kündigte weitere Sanktionen gegen Moskau an, falls es keine baldige Feuerpause gebe. „Es kann keine Gespräche unter Beschuss geben“, erklärte sie vor dem Treffen mit europäischen Außenministern in London. Die EU plant bereits ihr 17. Sanktionspaket gegen Russland, das eine weitere Verschärfung des Vorgehens gegen die sogenannte russische Schattenflotte für den Transport von Öl und Ölprodukten vorsieht.

Der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski unterstützte diese Haltung mit den Worten, die EU könne bei den Sanktionen gegen Russland „noch viel mehr tun, und das sollte sie auch.“

Anhaltende Kämpfe und ukrainische Kritik

Trotz aller diplomatischen Bemühungen hält Russland seine Angriffe auf die Ukraine aufrecht. Präsident Selenskyj beklagte, dass „die russischen Beschüsse und Angriffe weitergehen“ und verwies auf eine „seltsame Stille“ aus Moskau bezüglich der Friedensbemühungen.

Für Spannungen sorgt auch die Kritik des ukrainischen Diplomaten Andrij Melnyk am neuen deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz wegen einer Rückkehr zur Geheimhaltung bei Waffenlieferungen. Diese Äußerungen verdeutlichen das Misstrauen, das trotz der Unterstützung durch Deutschland auf ukrainischer Seite teilweise besteht.

Diplomatische Offensive auf mehreren Ebenen

Neben den Gesprächen auf höchster Ebene findet auch ein Außenminister-Treffen im Weimarer-Dreieck-Plus-Format statt, bei dem die Unterstützung der Ukraine für Europa diskutiert wird. Der britische Außenminister David Lammy betonte dabei die existenzielle Bedeutsamkeit dieser Unterstützung.

In einem symbolischen Schritt hat Selenskyj zudem den neuen Papst Leo XIV. zu einem Besuch in die Ukraine eingeladen, um Hoffnung zu bringen. Diese Einladung unterstreicht den Wunsch der Ukraine, internationale Aufmerksamkeit und moralische Unterstützung zu erhalten.

Außenpolitik-Expertin Nanni von den Grünen forderte im Deutschlandfunk, dass Konsequenzen gegen Russland nicht länger nur angekündigt, sondern auch umgesetzt werden müssten. Sie betonte: „Die europäische Entschlossenheit dürfe nicht mehr von der Entschlossenheit der USA abhängig gemacht werden. Diese Zeiten seien vorbei.“

Die kommenden Tage werden zeigen, ob die diplomatischen Bemühungen und die angedrohten Sanktionen Wirkung zeigen oder ob der Konflikt weiter eskaliert. Die mögliche persönliche Beteiligung Trumps könnte dabei eine entscheidende Rolle spielen.

Geschrieben von: RadioMonster.FM

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