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Trumps Ukraine-Deal bei Caren Miosga: Kompromiss oder Kapitulation?

today05.05.2025 4

Hintergrund
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Während der Ukraine-Krieg weiter tobt, sorgt ein neuer Vorschlag von US-Präsident Donald Trump für Aufsehen in der internationalen Politik. In der heutigen Ausgabe der ARD-Talkshow „Caren Miosga“ diskutieren hochkarätige Gäste die brisante Frage, ob Trumps Friedensplan für die Ukraine eine echte Chance darstellt oder lediglich russischen Interessen dient. Das kürzlich unterzeichnete Rohstoffabkommen zwischen Washington und Kiew weckt Hoffnungen auf ein langfristiges US-Engagement, verlangt jedoch schmerzhafte Zugeständnisse von der Ukraine.

Trumps Friedensplan: Rettung oder Unterwerfung?

Trumps Ukraine-Deal bei Caren Miosga: Kompromiss oder Kapitulation?
Gage Skidmore, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Der jüngste diplomatische Vorstoß des US-Präsidenten hat die Diskussion um eine mögliche Beendigung des Ukraine-Krieges neu entfacht. Im Zentrum steht ein Abkommen, das einerseits der Ukraine wirtschaftliche Perspektiven durch Rohstoffpartnerschaften mit den USA bietet, andererseits aber erhebliche territoriale Zugeständnisse an Russland vorsieht. Für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bedeutet dies einen schwierigen Balanceakt zwischen der dringend benötigten US-Unterstützung und dem Widerstand gegen Gebietsverluste.

Diese komplexe geopolitische Situation bildet heute Abend den Schwerpunkt bei Caren Miosga. Die Sendung beginnt um 21:45 Uhr im Ersten und wird live aus Hamburg übertragen. Nach der Ausstrahlung steht die Folge auch in der ARD-Mediathek zur Verfügung.

Hochkarätige Experten diskutieren die Zukunft Europas

Um dieses brisante Thema zu analysieren, hat Caren Miosga vier ausgewiesene Experten eingeladen. Der ehemalige Bundesaußenminister Sigmar Gabriel, heute Vorsitzender der Atlantik-Brücke, äußert sich deutlich kritisch zu Trumps Vorschlägen. „Eine Verständigung zwischen Trump und Putin birgt das Risiko, dass die europäische Sicherheitsordnung dauerhaft beschädigt wird“, warnt Gabriel. Er sieht in dem Deal vor allem eine Schwächung Europas und eine Bevorzugung russischer Interessen.

Die renommierte Politikwissenschaftlerin Nicole Deitelhoff vom Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung findet noch deutlichere Worte: „Was hier als Frieden verkauft wird, ist nichts anderes als ein Unterwerfungsvertrag. Ohne echte Sicherheitsgarantien für Kiew kann dieser Plan nicht funktionieren.“ Sie plädiert für klare westliche Zusagen an die Ukraine.

Einen besonders wertvollen Einblick in die Situation vor Ort liefert Rebecca Barth, die als ARD-Korrespondentin direkt aus der Ukraine berichtet. Sie schildert die Stimmung im Land: „Ohne amerikanische oder westliche Sicherheitsgarantien gibt es keine realistische Chance auf einen dauerhaften Frieden. Viele Menschen hier sehen Verhandlungen mit Putin äußerst skeptisch.“ Das Vertrauen in russische Zusagen sei nach Jahren des Krieges nahezu vollständig verschwunden.

Abgerundet wird die Expertenrunde durch Franz-Stefan Gady, Militäranalyst am International Institute for Strategic Studies in London. Er kritisiert vor allem den Druck aus Washington auf Kiew: „Ein echter Frieden ist nur möglich, wenn Russland militärisch geschwächt wird – alles andere wäre eine Einladung zu weiteren Aggressionen.“ Gady fordert statt schneller diplomatischer Deals eine verstärkte europäische Unterstützung für die Ukraine.

Die schwierige Balance zwischen Frieden und Sicherheit

Die zentrale Frage der heutigen Sendung lautet: Können Trumps Vorschläge tatsächlich zu direkten Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine führen? Und welche Konsequenzen hätte ein solcher Deal für Europa und die NATO-Mitgliedsstaaten?

Besonders brisant ist die geopolitische Dimension: Während Trump direkte Gespräche mit Putin führt, sehen viele europäische Partner die Gefahr, dass ihre Sicherheitsinteressen dabei auf der Strecke bleiben könnten. Gleichzeitig wächst in der Ukraine die Sorge, dass territoriale Zugeständnisse ohne glaubwürdige Sicherheitsgarantien langfristig die Existenz des Landes gefährden könnten.

Die Diskussion bei Caren Miosga verspricht einen differenzierten Blick auf diese komplexen Zusammenhänge. Dabei geht es nicht nur um den aktuellen Konflikt, sondern auch um grundsätzliche Fragen der europäischen Sicherheitsarchitektur und das künftige Verhältnis zu Russland und den USA.

Hintergrund: Caren Miosga als Nachfolgerin von Anne Will

Seit Januar dieses Jahres präsentiert Caren Miosga den Sonntagstalk im Ersten als Nachfolgerin von Anne Will. Die erfahrene Journalistin, die zuvor 16 Jahre lang die „Tagesthemen“ moderierte, hat sich schnell als kompetente Gesprächsführerin bei komplexen politischen Themen etabliert.

Die 1969 in Niedersachsen geborene Miosga studierte Geschichte und Slawistik in Hamburg und begann ihre journalistische Karriere beim Norddeutschen Rundfunk. Ihre Erfahrung und ihr tiefes Verständnis für internationale Politik kommen ihr bei der Moderation anspruchsvoller geopolitischer Themen wie dem heutigen zugute.

Solltest du die heutige Sendung verpassen, gibt es mehrere Wiederholungstermine: Am frühen Montagmorgen um 02:55 Uhr im Ersten, am Dienstag um 02:00 Uhr auf 3sat sowie auf tagesschau24 und im NDR. Natürlich steht die Sendung nach der Ausstrahlung auch in der ARD-Mediathek zur Verfügung.

Geschrieben von: RadioMonster.FM

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