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Tragischer Unfall an der Eisbachwelle: Surferin verstirbt nach Einsbach-Unglück in München

today24.04.2025 21

Hintergrund
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Der beliebte Surf-Hotspot im Englischen Garten in München wird von einer Tragödie überschattet. Eine 33-jährige Surferin, die vergangene Woche an der berühmten Eisbachwelle verunglückte, ist gestern Abend im Krankenhaus verstorben. Die Stadt hat die Welle nach dem Unfall gesperrt und prüft nun Maßnahmen, um die Sicherheit für Sportler zu verbessern. Die Surf-Community zeigt sich erschüttert über den ersten tödlichen Unfall an der weltbekannten Stadtwelle.

Was ist am Eisbach passiert?

Tragischer Unfall an der Eisbachwelle: Surferin verstirbt nach Einsbach-Unglück in München

Der verhängnisvolle Unfall ereignete sich vor einer Woche am späten Abend. Die erfahrene 33-jährige Surferin stürzte beim Wellenreiten im Eisbach und geriet in ernste Schwierigkeiten, als sich ihre am Knöchel befestigte Sicherheitsleine am Grund des Baches verhakte. Die starke Strömung des Eisbachs drückte sie unter Wasser. Andere anwesende Surfer versuchten verzweifelt, sie zu befreien, waren jedoch erfolglos.

Die alarmierte Feuerwehr München rückte um 23:30 Uhr mit speziell ausgebildeten Oberflächenströmungsrettern an. „Unsere Einsatzkräfte erlernen in der Grundausbildung bereits das nötige Wissen und in praktischen Übungen den Einsatz im Wasser“, erklärte Stefan Kießkalt von der Pressestelle der Münchner Branddirektion. Die Rettungskrafte näherten sich der Verunglückten von zwei Seiten und konnten die Sicherungsleine schließlich mit einem Tauchermesser durchtrennen.

Nach erfolgreicher Reanimation wurde die Surferin in kritischem Zustand ins Krankenhaus eingeliefert. Trotz zwischenzeitlicher Stabilisierung ihres Zustands verstarb sie gestern Abend, wie ihre Angehörigen über einen Anwalt mitteilen ließen. Sie sei „im Beisein von Familie und engen Freunden friedlich eingeschlafen“.

Ermittlungen zum Unfallhergang laufen

Die genauen Umstände des Unfalls sind noch Gegenstand polizeilicher Ermittlungen. Die Staatsanwaltschaft München prüft, ob fahrlässige Tötung vorliegt. Der Lebensgefährte der Verstorbenen, der den Unfall mitansehen musste, hat bereits Strafanzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung erstattet.

Ein Polizeisprecher äußerte sich gegenüber dem SPIEGEL, dass der exakte Hergang möglicherweise nie vollständig aufgeklärt werden kann. Es sei denkbar, dass Fremdkörper oder natürliche Gegenstände, an denen sich die Sicherheitsleine verhakt hatte, von der Strömung weggespült wurden. Experten vermuten jedoch, dass die Leine in Störsteinen am Bachboden hängen geblieben sein könnte.

Eine geplante Absenkung des Wassers zur Untersuchung des Bachbodens steht im Raum, ein entsprechender Antrag der Ermittlungsbehörden liegt allerdings noch nicht vor.

Reaktionen und Konsequenzen

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) zeigte sich tief betroffen: „Meine Gedanken sind bei Ihren Angehörigen und Freunden.“ Er versprach, dass nun alles getan werde, „um den genauen Hergang des Unfalls herauszufinden und alles, was notwendig ist veranlasst, um solche tragischen Unfälle in Zukunft soweit irgend möglich zu vermeiden.“

Die Stadt München hat die Eisbachwelle per Allgemeinverfügung „bis auf Weiteres“ gesperrt. Nach dem Unfall wurde der Bereich zunächst mit Flatterband abgesperrt, später kamen Bauzäune hinzu, da weiterhin Personen in gefahrlichen Bereichen anzutreffen waren.

Die Interessengemeinschaft Surfen in München (IGSM) betont, dass das Surfen am Eisbach ein „Münchner Kulturgut und ein Breitensport“ sei. Die Organisation fordert nun zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen, wie beispielsweise das Anbringen eines Rettungsmessers am Ufer.

Die Eisbachwelle als Surf-Hotspot

Die Eisbachwelle im Englischen Garten ist international bekannt und wird seit Jahrzehnten von Surfern genutzt. Seit 2010 ist das Surfen dort offiziell auf eigene Gefahr erlaubt, während das Schwimmen im Eisbach verboten bleibt. Die etwa einen halben Meter hohe stehende Welle entsteht durch eine natürliche Stromschnelle und zieht täglich zahlreiche Surfer an.

Trotz der intensiven Nutzung gab es seit der offiziellen Freigabe 2010 nur einen schweren Unfall im Jahr 2013. Der aktuelle Fall ist der erste mit tödlichem Ausgang.

Für die Münchner Surf-Community ist der Vorfall ein tiefer Einschnitt. Die Welle gilt als anspruchsvoll und ist nur für erfahrene Surfer geeignet. Die Verunglückte selbst war eine routinierte Surferin mit jahrelanger Erfahrung sowohl in Flüssen als auch am Meer.

Die Familie der Verstorbenen bittet über ihren Anwalt darum, „die Persönlichkeitsrechte der Verstorbenen und ihrer Angehörigen zu wahren“ und von Kontaktaufnahmen abzusehen.

Während die Ermittlungen andauern, bleibt die Zukunft des Surfens an der Eisbachwelle ungewiss. Die Stadt München wird in den kommenden Wochen entscheiden, ob und unter welchen Sicherheitsauflagen das Surfen dort wieder erlaubt werden kann.

Eisbach Unfall

Geschrieben von: RadioMonster.FM

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