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Der 33-jährige Bundestagsabgeordnete Tim Klüssendorf aus Lübeck steigt in die erste Reihe der SPD auf. Das Parteipräsidium hat heute einstimmig beschlossen, den Parteilinken zum neuen Generalsekretär zu ernennen. Klüssendorf folgt auf Matthias Miersch, der kürzlich zum Fraktionschef gewählt wurde. Damit kommt es zu einem bedeutenden Personalwechsel an der Spitze der Sozialdemokraten, während die Partei sich auf den Bundesparteitag Ende Juni vorbereitet.
Tim Klüssendorf politische Karriere kann durchaus als Senkrechtstarter-Geschichte bezeichnet werden. Seit seinem Einzug in den Bundestag 2021 hat er sich schnell einen Namen gemacht und wurde zum Sprecher der SPD-Linken. Bei der Bundestagswahl 2025 konnte er als Spitzenkandidat in Schleswig-Holstein sein Direktmandat in Lübeck verteidigen – als einziger SPD-Politiker in diesem Bundesland.
Sein politischer Werdegang begann jedoch schon deutlich früher: 2007 trat er in die SPD ein, führte von 2010 bis 2012 die Jusos in Lübeck und saß von 2013 bis 2018 in der Lübecker Bürgerschaft. Anschließend arbeitete er drei Jahre als persönlicher Referent des Lübecker Bürgermeisters, bevor ihm der Sprung in die Bundespolitik gelang.
Im Interview mit dem NDR erklärte Klüssendorf seine politischen Anfänge: „Fur mich steht soziale Gerechtigkeit im Mittelpunkt meines politischen Handelns. Ich habe selbst erlebt, wie sehr die Herkunft uber Chancen entscheidet – das darf in Deutschland nicht so bleiben.“ Besonders praegend waren fuer ihn die Erfahrungen mit Neonazi-Demonstrationen in seiner Heimatstadt: „Wir hatten eine große Solidarisierung gegen rechts. Die SPD war damals die staerkste politische Kraft vor Ort – das hat mich geprägt.“
Kluessendorfs Ernennung ist Teil einer groesseren Umstrukturierung an der SPD-Spitze. Gleichzeitig wurde bekannt, dass Arbeitsministerin Baarbel Bas als neue Co-Vorsitzende nominiert wird. Sie soll Saskia Esken ersetzen, die am Sonntag ihren Verzicht auf eine erneute Kandidatur verkuendet hatte. Bas wird gemeinsam mit dem amtierenden Co-Vorsitzenden Lars Klingbeil eine Doppelspitze bilden.
Die Personalie Kluessendorf ist auch strategisch interessant: Als Vertreter des linken Fluegels und gleichzeitig Vertrauter von Klingbeil steht er fuer einen „Generationswechsel“ innerhalb der Partei. Zusaetzlich bleibt das Amt des Generalsekretars weiterhin in der Hand der SPD-Linken.
Baarbel Bas erklaerte zu ihrer Kandidatur: „Es ist mir nicht ganz leicht gefallen, aber ich freue mich darauf.“ Als zentrale Themen fuer ihre moegliche Amtszeit nannte sie soziale Sicherheit, Bildungsgerechtigkeit sowie eine moderne Gesellschaft und Demokratie. Ihr Ziel sei es, „die SPD wieder staerker aufzustellen – fuer alle Menschen in unserem Land“.
Kluessendorf fiel im Bundestag bereits durch seine offene Kritik an den Konflikten innerhalb der ehemaligen Ampelkoalition auf. Er bezeichnete deren Ende als „fast herbeigesehnt“, da die staendigen Streitigkeiten die Demokratie belastet haetten. In seiner neuen Rolle als Generalsekretaer betont er die Notwendigkeit klarer Kommunikationsstrategien: „Die Konflikte innerhalb der Ampelkoalition haben unsere Demokratie belastet. Wir brauchen wieder mehr Klarheit nach aussen und den Mut fuer neue Verhandlungen bei grossen Herausforderungen.“
Diese klare Positionierung koennte fuer die SPD im Hinblick auf kuenftige Koalitionsverhandlungen von Bedeutung sein. Als Generalsekretaer wird Kluessendorf nicht nur die internen Prozesse der Partei koordinieren, sondern auch massgeblich fuer die Wahlkampfstrategie verantwortlich sein.
Die neue SPD-Fuehrung steht vor erheblichen Herausforderungen. Nach den Wahlniederlagen der letzten Jahre muss die Partei ihr Profil schaerfen und wieder mehr Waehler ueberzeugen. Lars Klingbeil steht dabei teilweise in der Kritik fuer die Machtfuelle, die er innerhalb der Partei angesammelt hat, insbesondere angesichts der Verantwortung fuer die juengsten Wahlniederlagen.
Mit Kluessendorf und Bas an der Spitze versucht die SPD, sowohl ihre traditionelle Basis anzusprechen als auch neue Waehlergruppen zu gewinnen. Der ausgewiesene Wirtschaftsexperte Kluessendorf – er verfuegt ueber einen Masterabschluss in Betriebswirtschaftslehre – verkoerpert dabei die Verbindung von sozialpolitischen Anliegen mit oekonomischem Sachverstand.
Die formelle Wahl von Kluessendorf zum Generalsekretaer steht noch aus – sie soll beim Parteitag Ende Juni erfolgen. Bis dahin wird er bereits die Vorbereitungen im Willy-Brandt-Haus uebernehmen und sich mit den anstehenden Aufgaben vertraut machen.
Fuer den Luebecker Politiker, der neben seiner politischen Karriere auch leidenschaftlicher Fussballer ist und fuer den FC Bundestag spielt, beginnt damit ein neues, herausforderndes Kapitel. Die kommenden Monate werden zeigen, ob der frische Wind, den er in den Bundestag bringen wollte, nun auch die gesamte Partei erfassen kann.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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