Musik

The Lumineers in Hamburg: Ein Abend voller Folkrock-Magie in der Barclays Arena

today15.05.2025 4

Hintergrund
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Die amerikanische Folkrock-Band The Lumineers hat gestern Abend die Barclays Arena in Hamburg in eine Wohnzimmeratmosphäre verwandelt. Vor knapp 6000 begeisterten Fans zeigten Wesley Keith Schultz und Jeremiah Fraites mit ihrer charismatischen Bühnenpräsenz, dass es sie noch gibt: die guten Amerikaner, die mit authentischer Musik und ehrlichen Texten das Publikum in ihren Bann ziehen können. Das Konzert im Rahmen ihrer „The Automatic World Tour“ bot einen Abend voller musikalischer Highlights, bei dem die Band bewies, dass ihre Folkrock-Magie auch live funktioniert – und das sogar besser als auf Platte.

Intime Momente trotz großer Arena

The Lumineers in Hamburg: Ein Abend voller Folkrock-Magie in der Barclays Arena
Drew De E Fawkes, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Als die ersten Akkorde von „Ho Hey“, dem Durchbruchshit der Band aus dem Jahr 2012, erklingen, verwandelt sich die sonst so nüchterne Barclays Arena in einen Ort kollektiver Euphorie. Die Lumineers verstehen es meisterhaft, selbst in einer großen Konzerthalle wie dieser eine intime Atmosphäre zu schaffen. „Es fühlt sich an, als würden wir zusammen in einem Wohnzimmer sitzen“, ruft Sänger Wesley Schultz ins Publikum, das mit lautem Jubel antwortet.

Die Band, die vor über einem Jahrzehnt mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum internationale Bekanntheit erlangte, präsentiert an diesem Abend einen Querschnitt ihres musikalischen Schaffens. Neben Klassikern wie „Cleopatra“ und „Gloria“ stehen auch neue Songs ihres aktuellen Albums „Brightside“ auf der Setlist. Besonders beeindruckend ist die Vielseitigkeit der Musiker – Jeremiah Fraites wechselt mühelos zwischen Schlagzeug, Klavier und verschiedenen Perkussionsinstrumenten, während Schultz mit seiner markanten Stimme und einfühlsamen Gitarrenspiel das Publikum in seinen Bann zieht.

Musikalische Qualität statt pompöser Show

Im Gegensatz zu vielen anderen Konzerten dieser Größenordnung setzen The Lumineers nicht auf aufwendige Bühnenshows oder spektakuläre Effekte. Stattdessen steht die Musik im Vordergrund – und die ist von einer Qualität, die keiner zusätzlichen Ablenkungen bedarf. „Die Performance der Lumineers ist einfach unschlagbar“, schreibt Thomas Andre vom Hamburger Abendblatt in seiner Konzertkritik, und dem kann man nach diesem Abend nur zustimmen.

Die reduzierte Instrumentierung – hauptsächlich Gitarre, Klavier und Schlagzeug – schafft Raum für die emotionalen Texte und eingängigen Melodien, für die die Band bekannt ist. Momente wie der gemeinsame Gesang aller Anwesenden bei „Submarines“ oder die andächtige Stille während der Piano-Ballade „Patience“ zeigen, dass The Lumineers ihr Publikum emotional zu berühren wissen.

Ein Hauch von Americana in Hamburg

Mit ihrer Mischung aus Folk, Rock und Americana bringen The Lumineers ein Stück amerikanische Musikkultur nach Hamburg. Ihre Songs erzählen Geschichten von Liebe, Verlust und dem Leben in all seinen Facetten – Themen, die universell sind und daher auch beim deutschen Publikum auf offene Ohren stoßen.

„Wir lieben es, in Deutschland zu spielen“, erklärt Schultz zwischen zwei Songs. „Die Menschen hier hören wirklich zu und verstehen, worum es in unserer Musik geht.“ Diese Wertschätzung ist gegenseitig, wie der enthusiastische Applaus nach jedem Song beweist.

Ein Fan, der auf Social Media über das Konzert schrieb, fasste es treffend zusammen: „Das Konzert war einfach super! Die Stimmung war top und die Band war wirklich spitze!“ Solche Reaktionen zeigen, dass The Lumineers es verstehen, eine tiefe Verbindung zu ihrem Publikum aufzubauen.

Als die Band nach fast zwei Stunden Spielzeit und mehreren Zugaben die Bühne endgültig verlässt, bleibt das Gefühl, etwas Besonderes erlebt zu haben. In einer Zeit, in der viele Konzerte auf maximale visuelle Effekte und perfektionierte Shows setzen, beweisen The Lumineers, dass es manchmal nur gute Musik und ehrliche Emotionen braucht, um ein unvergessliches Konzerterlebnis zu schaffen.

Die Barclays Arena hat in den kommenden Wochen noch einige hochkarätige Künstler zu Gast – von Dua Lipa bis Pitbull – doch der Auftritt der Lumineers hat die Messlatte für authentische Live-Musik hochgelegt. Wer die Band gestern verpasst hat, sollte die Augen nach dem nächsten Tourtermin offen halten. Denn wie dieses Konzert gezeigt hat: Es gibt sie noch, die guten Amerikaner, die mit ihrer Musik Grenzen überwinden und Menschen zusammenbringen können.

Barclays Arena

Geschrieben von: RadioMonster.FM

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