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Selten kommt es vor, dass größere Weltraumobjekte die Erde erreichen, ohne vollständig zu verglühen. Am Samstag könnte genau das passieren: Die sowjetische Raumsonde „Kosmos 482“, die seit über fünf Jahrzehnten im All umherirrt, wird unkontrolliert auf die Erde zurückkehren. Astronomen haben berechnet, dass der Wiedereintritt zwischen 5 Uhr und 8 Uhr stattfinden wird – und Teile Deutschlands liegen in der potenziellen Absturzzone.
Gian-Luca Omari, Sprecher des Weltraumlagezentrums der Bundeswehr, gibt eine vorsichtige Einschätzung ab: „Ein Einschlag in Deutschland ist unwahrscheinlich, kann jedoch nicht vollständig ausgeschlossen werden.“ Besonders der südliche Teil Deutschlands, mit Magdeburg als nördlicher Grenze, könnte theoretisch betroffen sein.
Auch die Technische Universität Braunschweig hat das Risiko analysiert und stuft die Gefahr als gering ein. Wissenschaftler der Universität beziffern die Wahrscheinlichkeit, dass „Kosmos 482“ einen Menschen trifft, auf weniger als 1:20.000. Nach ihren Berechnungen wird die Sonde voraussichtlich nicht über Australien sowie Nord- und Südamerika wieder eintreten.
Die „Kosmos 482“ ist ein faszinierendes Stück Raumfahrtgeschichte. Sie stammt von einer gescheiterten Venus-Mission der Sowjetunion aus dem Jahr 1972. Damals versagte die geplante Trägerrakete, wodurch die Sonde statt zum Nachbarplaneten zu fliegen in einem Erdorbit gefangen blieb. Während Teile der Rakete bereits in den 1980er-Jahren abstürzten, kreist die Oberstufe seit 53 Jahren um unseren Planeten.
Was „Kosmos 482“ besonders macht: Die Sonde wurde für den extrem dichten atmosphärischen Druck der Venus konstruiert und verfügt über einen robusten Hitzeschutzschild. Dieser könnte dafür sorgen, dass sie beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre nicht vollständig verglüht – ein ungewöhnliches Szenario für Weltraumschrott.
Mögliche Sichtungen am Himmel
Während des Wiedereintritts wird Deutschland voraussichtlich mehrmals überflogen. Dies bedeutet, dass aufmerksame Beobachter bei klarer Sicht möglicherweise eine beeindruckende Leuchtspur am Himmel wahrnehmen könnten. Solche Himmelsschauspiele sind selten und bieten eine besondere Gelegenheit, Zeuge eines historischen Moments zu werden.
Obwohl Experten den exakten Eintrittspunkt nicht präzise vorhersagen können, arbeiten Weltraumüberwachungsorganisationen wie die European Union Space Surveillance and Tracking (EU SST) und die Europäische Weltraumorganisation ESA kontinuierlich an verfeinerten Prognosen. Die aktuellsten Berechnungen deuten auf ein Zeitfenster zwischen 5 und 8 Uhr am Samstagmorgen hin.
Wie sollte man sich verhalten?
Trotz der geringen Wahrscheinlichkeit eines Einschlags in bewohntem Gebiet empfehlen Experten, die Situation gelassen zu betrachten. Die Chancen, von herabfallenden Trümmern getroffen zu werden, sind verschwindend gering – wesentlich kleiner als viele alltägliche Risiken.
Solltest du dennoch Zeuge des Wiedereintritts werden oder verdächtige Objekte entdecken, ist es ratsam, diese nicht zu berühren und stattdessen die örtlichen Behörden zu informieren. Weltraumschrott kann theoretisch Reststrahlung oder schädliche Materialien enthalten.
Der bevorstehende Absturz von „Kosmos 482“ erinnert uns daran, dass der erdnahe Weltraum nicht nur ein Ort für zukunftsweisende Missionen ist, sondern auch ein Sammelbecken für die Hinterlassenschaften vergangener Raumfahrtambitionen. Während wir den Himmel beobachten, wird ein Stück Raumfahrtgeschichte buchstäblich zu uns zurückkehren.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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