Weltgeschehen

Papst Leo XIV. setzt Friedensmission in den Mittelpunkt seines Pontifikats

today10.06.2025 3

Hintergrund
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Papst Leo XIV. hat einen Monat nach seiner Wahl zum Oberhaupt der katholischen Kirche seine Vision vom Weltfrieden konkretisiert. Bei einer großen Feier auf dem Petersplatz in Rom mit rund 70.000 Anhängern geistlicher Bewegungen betonte er, dass die Kirche dem Frieden der Menschheit dienen solle, indem sie „nicht in sich gekehrt und streitsüchtig“ sei, sondern „nach außen gerichtet und strahlend“. In seiner eindringlichen Ansprache erklärte der Papst: „In einer zerrissenen und friedlosen Welt lehrt uns der Heilige Geist, gemeinsam zu gehen. Die Erde wird ruhen, die Gerechtigkeit wird sich durchsetzen, die Armen werden jubeln, der Friede wird zurückkehren, wenn wir uns nicht mehr wie Raubtiere, sondern wie Pilger bewegen.“

Mahnungen an geistliche Bewegungen

Papst Leo XIV. setzt Friedensmission in den Mittelpunkt seines Pontifikats
Edgar Beltrán / The Pillar, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

In seiner Ansprache rief Leo XIV. die geistlichen Gemeinschaften dazu auf, „Übungsplätze der Geschwisterlichkeit und der Teilhabe“ sowie „Orte der Spiritualität“ zu sein. Der Papst unterstrich dabei: „Der Geist Jesu verändert die Welt, weil er die Herzen verändert.“ Diese Botschaft verdeutlicht sein Verständnis, dass Frieden nicht nur eine politische, sondern vor allem eine spirituelle Dimension hat.

Leo XIV. scheute sich nicht, auch kritische Töne anzuschlagen. Er prangerte negative Tendenzen innerhalb von Gemeinschaften an, insbesondere Selbstbehauptung und Herrschaftsansprüche. Mit Nachdruck stellte er klar, dass echte Evangelisierung Gottes Werk sei und keine mächtigen Unterstützer oder weltlichen Kompromisse erfordere. Die Bewegungen forderte er zu einer harmonischen Zusammenarbeit mit den Bischöfen und der gesamten Kirche auf.

Friedensappell an die Weltpolitik

Beim Mittagsgebet am vergangenen Pfingstsonntag richtete der Papst einen allgemeinen Friedensappell an alle Regierenden. Vor etwa 80.000 Menschen auf dem Petersplatz sagte er: „Und nun bitten wir den Heiligen Geist um das Geschenk des Friedens.“ Anders als bei früheren päpstlichen Friedensappellen nannte er keine spezifischen Länder oder Konflikte, sondern betonte die grundsätzliche Notwendigkeit von „Frieden in den Herzen“ als Ausgangspunkt für Frieden in Familie, Gesellschaft und internationalen Beziehungen.

Der Papst forderte die Weltpolitiker mit deutlichen Worten auf: „Setzen Sie alles daran – mit Mut zum Dialog –, dass Frieden möglich bleibt. Lassen Sie Hass keinen Raum.“ Diese Worte zeigen, dass Leo XIV. die politische Dimension des Friedens nicht ausklammert, sondern aktiv adressiert.

Dialog mit Ordensgemeinschaften

In einer Audienz mit drei Ordensgemeinschaften im Vatikan letzte Woche betonte der Papst drei wesentliche Dimensionen kirchlicher Arbeit: „das Bemühen um Umkehr, die Begeisterung für die Mission und die Wärme der Barmherzigkeit“. Leo XIV. wandte sich in familiärem Ton an die Oberen und Mitglieder der Leitungsgremien und würdigte ihre Arbeit in unterschiedlichen Epochen der Kirchengeschichte.

Der neue Papst sieht die verschiedenen Ordensgemeinschaften als Antwort auf „zeitbedingte Erfordernisse unterschiedlicher Art“, die in harmonischer Ergänzung den mystischen Leib Christi bereichern. Diese Aussage unterstreicht sein Verständnis von Vielfalt und Einheit innerhalb der Kirche.

Hintergrund des neuen Papstes

Robert Francis Prevost, der den Namen Leo XIV. angenommen hat, stammt aus den USA und war vor seiner Wahl in verschiedenen Positionen innerhalb der vatikanischen Kurie und der Weltkirche tätig. Seine Erfahrungen als Bischof in den USA und Peru prägen seinen Blick auf die globalen Herausforderungen der Kirche und ihre Friedensmission.

In seinen ersten Wochen als Papst hat Leo XIV. bereits deutliche Akzente gesetzt und die Friedensmission der Kirche zum zentralen Anliegen seines Pontifikats erklärt. Für den Papst besteht der Schlüssel zum Frieden darin, die Welt zu pflegen und zu bewahren, anstatt sie gierig zu konsumieren. Er beschreibt die Beziehung zwischen Kirche und Welt als einen Weg, der das Bewusstsein und die Lebensrealität der Menschen prägt und damit auch die Geschichte formt.

Geschrieben von: RadioMonster.FM

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