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Nach dem HSV-Aufstieg: Volkspark gleicht einem Schlachtfeld – Stadion schwer beschädigt

today13.05.2025 108

Hintergrund
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Der langersehnte Aufstieg des Hamburger SV in die Fußball-Bundesliga hat im Volksparkstadion Spuren hinterlassen, die noch lange sichtbar sein werden. Nach dem fulminanten 6:1-Erfolg gegen den SSV Ulm am vergangenen Wochenende verwandelten euphorische Fans die Heimspielstätte des HSV in ein regelrechtes Trümmerfeld. Was als berechtigte Freude begann, artete schnell in Zerstörungswut aus und hinterließ einen Rasen, der nur noch als Flickenteppich bezeichnet werden kann. Die Bilanz: Dutzende Verletzte, massive Schäden am Stadion und ein Spielfeld, das kaum noch als solches zu erkennen ist.

Eskalation schon vor dem Abpfiff – Fans stürmen den Platz

Nach dem HSV-Aufstieg: Volkspark gleicht einem Schlachtfeld - Stadion schwer beschädigt

Die Feierlichkeiten begannen bereits einige Minuten vor dem offiziellen Spielende. Als sich der Aufstieg abzeichnete, ignorierten tausende HSV-Anhänger sämtliche Sicherheitsvorkehrungen. In Scharen stürmten sie den Innenraum des Stadions, wobei Werbebanden umgeworfen und alles aus dem Weg geräumt wurde, was sich zwischen ihnen und dem heiligen Rasen befand.

Ein besonders kritischer Moment ereignete sich, als Dutzende Fans von den Tribünen sprangen, um schneller auf das Spielfeld zu gelangen. Ein Feuerwehrsprecher berichtete nach dem Spiel: „Einige von ihnen seien von den Rängen der Tribünen herabgesprungen.“ Diese riskanten Aktionen hatten schwerwiegende Folgen: Insgesamt mussten 44 Personen medizinisch versorgt werden, hauptsächlich wegen Sturzverletzungen und Blessuren aus den tumultartigen Szenen.

Der Rasen – ein Bild des Grauens

Als die Spieler des HSV nach Mitternacht ins Stadion zurückkehrten, trauten sie ihren Augen kaum. Vom einstmals satten Grünen des Volksparkstadions war kaum noch etwas übrig. „So hatten sie ihr Spielfeld noch nicht gesehen“, heißt es aus Vereinskreisen. Der Rasen gleicht nun einem Schlachtfeld: ausgerissene Grasbüschel, kahle Stellen und tiefe Furchen zeugen von der wilden Party.

Die Verantwortlichen des HSV hatten zwar mit Schäden gerechnet, das tatsächliche Ausmaß der Verwüstung übertraf jedoch alle Erwartungen. Besonders die Mittelzone des Spielfelds, wo die meisten Fans feierten und Erinnerungsstücke in Form von Rasenstücken mitnahmen, ist kaum noch bespielbar.

Zwischen Chaos und Euphorie – Stimmen zum Aufstieg

Trotz der Zerstörungen überwiegt bei vielen die Freude über die Rückkehr in die Erste Liga. Ein langjähriger Fan äußerte sich gegenüber der Berliner Zeitung: „Wir haben lange auf diesen Moment gewartet. Der HSV gehört in die Bundesliga.“ Diese Stimmung spiegelt die Erleichterung vieler Anhänger wider, nach Jahren der Zweitklassigkeit endlich wieder erstklassig zu sein.

Der Trainer des HSV betonte in einem Interview die Bedeutung der Fans für den Erfolg: „Es war ein gemeinsamer Kraftakt. Die Unterstützung unserer Fans war entscheidend.“ Gleichzeitig versuchte der Stadionsprecher während der Eskalation im Stadion verzweifelt, die Menge zu beruhigen und warnte vor weiteren Gefahren – weitgehend ohne Erfolg.

Von den Feierlichkeiten auf der Hamburger Reeperbahn wurde der 17-jährige Sontje aus Altona mit den Worten zitiert: „Sechs zu eins – todesgeil! Erste Liga, wir kommen!“ Ein Ausruf, der die Euphorie der Nacht perfekt zusammenfasst.

Wie geht es weiter im Volkspark?

Der Hamburger SV steht nun vor der Herausforderung, sein Stadion für die kommende Bundesliga-Saison wieder in einen erstklassigen Zustand zu versetzen. Glücklicherweise sind in den nächsten Wochen keine Fußballspiele im Volkspark geplant. Stattdessen stehen drei Großveranstaltungen auf dem Programm: Comedian Chris Tall tritt am 7. Juni auf, gefolgt von Konzerten von Ed Sheeran am 4., 5. und 6. Juli sowie den Imagine Dragons am 16. Juli.

Nach diesen Events wird im Stadion ein komplett neuer Rasen verlegt werden. Die Verantwortlichen des HSV nehmen die Situation pragmatisch: Der Zeitpunkt für die Zerstörung hätte in gewisser Weise nicht günstiger sein können, da ohnehin ein Austausch des Rasens nach den Konzerten vorgesehen war.

Für die Fans bleibt der Aufstiegsabend trotz aller Schäden ein historisches Ereignis. Nach Jahren der Enttäuschungen und knapp verpasster Aufstiege kehrt der HSV endlich dorthin zurück, wo er laut seiner Anhänger hingehört: in die Erste Bundesliga. Die Kosten für die Reparatur des Stadions werden dabei als notwendiges Übel in Kauf genommen – schließlich zahlt man für große Emotionen manchmal einen hohen Preis.

Geschrieben von: RadioMonster.FM

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