Musikwissenschaftlerin Constanze Wimmer wird neue Rektorin am Mozarteum Salzburg

Die renommierte Musikwissenschaftlerin und Grazer Universitätsprofessorin Constanze Wimmer übernimmt ab April 2026 die Leitung der Universität Mozarteum in Salzburg. Der fünfköpfige Universitätsrat entschied sich am Montag einstimmig für die erfahrene Kulturmanagerin, die sich gegen drei weitere Kandidaten durchsetzte. Wimmer wird die Nachfolge von Elisabeth Gutjahr antreten, die seit 2018 als Rektorin an der traditionsreichen Kunstuniversität mit rund 2000 Studierenden wirkt.

Eine Expertin mit internationalem Profil

Constanze Wimmer bringt einen beeindruckenden Erfahrungsschatz mit ins Mozarteum. Derzeit ist sie als Professorin für Musik- und Kunstvermittlung tätig und fungiert seit 2020 als Vizerektorin für Lehre, Internationales, Nachhaltigkeit, Gender und Diversität an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz. Ihr akademischer Werdegang umfasst Studien in Musikwissenschaft, Publizistik und Kulturmanagement, gekrönt von einer Promotion in Musikpädagogik.

Die Universitätsratsvorsitzende Rosa Reitsamer betonte bei der Bekanntgabe der Wahl die besonderen Qualifikationen der designierten Rektorin: „Frau Univ.-Prof.in Dr.in Constanze Wimmer hat ausgezeichnete Kenntnisse des österreichischen und europäischen Universitätssystems und kann eine umfassende Expertise im Bereich der wirtschaftlichen und organisatorischen Leitung einer multidisziplinären Kunstuniversität nachweisen.“

Visionen für die Zukunft des Mozarteums

Nach ihrer Wahl zeigte sich Wimmer erfreut über das entgegengebrachte Vertrauen und skizzierte bereits erste Ideen für ihre Amtszeit, die offiziell am 1. April 2026 beginnt und bis zum 31. März 2030 dauern wird. „Die Universität Mozarteum hat in den letzten Jahren eine beeindruckende Öffnung vollzogen. Neben einem breiten Portfolio an Studienrichtungen hat sie mutige und innovative Räume des Experiments geöffnet“, würdigte sie die Arbeit ihrer Vorgängerin.

Für ihre eigene Amtszeit hat Wimmer klare Prioritäten: „Mein Fokus wird darauf liegen, dass Studierende die besten Bedingungen vorfinden, um sich davon inspirieren zu lassen und ihren individuellen Weg in den Kunst- und Kulturbetrieb finden.“ Diese studierendenzentrierte Haltung passt zu ihrer bisherigen Laufbahn, in der sie sich intensiv mit Fragen der kulturellen Bildung und Vermittlung auseinandergesetzt hat.

Internationale Vernetzung als Stärke

Besonders wertvoll für das Mozarteum dürfte Wimmers internationale Erfahrung sein. In ihrer bisherigen Karriere war sie als Projektentwicklerin für internationale Orchester und Konzerthäuser tätig und beteiligte sich an Forschungsprojekten wie dem „Networked Innovation in Classical Music“ (2023-2024). Diese globale Vernetzung könnte der Salzburger Institution neue Impulse und Kooperationsmöglichkeiten eröffnen.

Ihre umfangreiche Tätigkeit in Jurys, Beiräten und Aufsichtsräten sowie ihre zahlreichen Publikationen als Herausgeberin und Verfasserin runden das Profil der künftigen Rektorin ab. Ein Mitglied des Universitätssenats, das anonym bleiben möchte, äußerte sich optimistisch: „Wir sind zuversichtlich, dass sie frischen Wind hineinbringen wird.“

Würdigung der bisherigen Leitung

Der Universitätsrat würdigte bei der Wahlentscheidung ausdrücklich auch die erfolgreiche Amtszeit der scheidenden Rektorin Elisabeth Gutjahr. Unter ihrer Leitung wurden bedeutende Initiativen wie das UMAK (Universitäres Museum für Angewandte Kunst), das Institut für Open Arts und eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie ins Leben gerufen.

Die Wahl Wimmers erfolgte auf Basis eines Dreiervorschlags des Senats nach einem mehrstufigen Auswahlverfahren. Insgesamt wurden vier Kandidatinnen und Kandidaten zu Hearings am 28. und 29. April 2025 eingeladen, bevor der Universitätsrat seine endgültige Entscheidung traf.

Mit Constanze Wimmer bekommt das Mozarteum eine Führungspersönlichkeit, die sowohl tief in der Kunstwelt verwurzelt ist als auch über die notwendige Managementerfahrung verfügt, um eine der bedeutendsten Kunstuniversitäten Österreichs in die Zukunft zu führen. Ihre Ernennung wird von Beobachtern als Chance gesehen, die Position des Mozarteums in der internationalen Kulturlandschaft weiter zu stärken.

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