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Der US-amerikanische Musiker Sly Stone, der mit seiner einzigartigen Mischung aus Funk, Soul, Rock und Psychedelia Musikgeschichte schrieb, ist im Alter von 82 Jahren verstorben. Der Gründer der bahnbrechenden Band „Sly And The Family Stone“ erlag nach langem Kampf einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung und weiteren gesundheitlichen Problemen. Umgeben von seinen drei Kindern und engsten Angehörigen schlief er friedlich ein, wie seine Familie mitteilte. Mit ihm verliert die Musikwelt einen visionären Künstler, der Genres und gesellschaftliche Grenzen überwand.
Sylvester Stewart, wie Sly Stone mit bügerlichem Namen hieß, wurde im März 1943 in Denton, Texas geboren und wuchs später in San Francisco auf. Seine musikalische Karriere begann er als DJ, Produzent und Talentscout, bevor er 1966 die Band Sly And The Family Stone gründete. Diese Formation war in vielerlei Hinsicht revolutionär: Als eine der ersten Bands mit einer ethnisch und geschlechtlich diversen Besetzung setzte sie zur Zeit der Bügerrechtsbewegung ein kraftvolles Statement für Gleichberechtigung und Integration.
„Ich finde, es sollte kein ‚Black Radio‘ geben. Nur Radio“, erklärte Stone einmal zu seiner Vision einer vereinten Musikkultur. Diese Haltung spiegelte sich auch in der Zusammensetzung seiner Band wider, die schwarze und weiße Musiker unterschiedlichen Geschlechts vereinte.
Mit ihrem energiegeladenen Sound, der sich durch rasante Gitarren, markante Bläsersätze und treibende Rhythmen auszeichnete, eroberte die Band Ende der 1960er Jahre die Musikwelt. Der kommerzielle Durchbruch gelang 1968 mit „Dance to the Music“, doch es war das vierte Album „Stand!“ (1969), das mit über drei Millionen verkauften Exemplaren zum Meilenstein wurde.
Der legendäre Auftritt beim Woodstock-Festival 1969 katapultierte Sly Stone und seine Band endgültig in den Musik-Olymp. In seinem charakteristischen Lederjumpsuit und mit markanter Sonnenbrille brachte er das Publikum mit dem Song „I Want to Take You Higher“ zum Kochen. Gleichzeitig trat die Band auch beim Harlem Cultural Festival auf, das als „Black Woodstock“ in die Geschichte einging.
Zu den bekanntesten Songs der Gruppe zählen Klassiker wie „Everyday People“, „Thank You (Falettinme Be Mice Elf Agin)“ und „Family Affair“ – Stücke, die bis heute regelmäßig im Radio gespielt werden und zahlreicher Künstler inspiriert haben. Questlove, Regisseur des Dokumentarfilms „Sly Lives!“ (2025), würdigte Stones Vermächtnis: „In seinen Liedern ging es nicht nur um den Kampf gegen Ungerechtigkeit, sondern auch darum, sich selbst zu verändern, um die Welt zu verändern.“
Trotz seines immensen musikalischen Talents und Erfolgs war Stones Leben von Herausforderungen geprägt. Ab den späten 1970er Jahren kämpfte er mit Drogenproblemen, die zu unregelmäßigen Auftritten und letztendlich zur Auflösung der Band im Jahr 1975 führten. Seine Ehe mit der Schauspielerin Kathy Silva endete 1976 in einer Scheidung.
In den folgenden Jahrzehnten verschlechterte sich Stones Gesundheitszustand, und er hatte rechtliche Probleme wegen Drogenbesitzes. 1983 und 1987 wurde er verhaftet, was ihn dazu bewegte, Kalifornien zu verlassen. Ein wichtiger Wendepunkt kam 2015, als ihm in einem Rechtsstreit fünf Millionen Dollar gegen seinen ehemaligen Manager zugesprochen wurden – Geld, das er aufgrund alter Vereinbarungen jedoch nie erhielt.
Soul-Ikone Chaka Khan erinnerte an Stones bahnbrechendes Wirken: „Seine Arbeit durchbrach Barrieren – er brachte Ethnien, Geschlechter und Genres zusammen.“
Sly Stones Einfluss auf die Musikwelt reicht weit über seine aktive Zeit hinaus. Neben James Brown gilt er als einer der wichtigsten Begründer des Funk-Sounds. Künstler wie Prince, Rick James und die Black Eyed Peas wurden von ihm inspiriert. Zahlreiche Hip-Hop-Produzenten, darunter die Beastie Boys, Dr. Dre und Snoop Dogg, sampelten seine markanten Riffs.
Die Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame im Jahr 1993 war eine verdiente Anerkennung seines musikalischen Schaffens. Paul Stanley von Kiss erinnerte sich an ein prägendes Live-Erlebnis: „1968 sah ich das Debüt von Sly And The Family Stone im Fillmore East … Ruhe in Soul!“
Kurz vor seinem Tod hatte Stone ein Drehbuch für einen Film über sein Leben fertiggestellt. Seine Familie kündigte an: „In einem Zeugnis seines ungebrochenen kreativen Geistes hat Sly kürzlich das Drehbuch zu seiner Lebensgeschichte fertiggestellt – ein Projekt, das wir bald mit der Welt teilen möchten; es folgt auf seine Memoiren aus dem Jahr 2024.“
Mit Sly Stone verliert die Musikwelt einen wahren Visionär, dessen musikalisches Erbe jedoch in den Herzen seiner Fans und im Schaffen zahlreicher von ihm inspirierter Künstler weiterlebt. Wie seine Familie treffend formulierte: „Während wir seinen Verlust betrauern, finden wir Trost in dem Wissen, dass sein außergewöhnliches musikalisches Erbe weiterhin Generationen inspirieren wird.“
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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