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Wenn ein professionelles Orchester in die Schule kommt, eröffnet sich für Kinder und Jugendliche eine völlig neue Welt. Diese besondere Form der musikalischen Bildung gewinnt in Deutschland zunehmend an Bedeutung, während immer mehr Orchester kreative Wege finden, um junge Menschen für klassische und moderne Musik zu begeistern. Von interaktiven Konzerten bis hin zu Dirigier-Workshops – die Ansätze sind vielfältig und erreichen Schüler auf überraschende Weise.
Ein herausragendes Beispiel für gelungene musikalische Bildungsarbeit zeigte kürzlich das WDR-Funkhausorchester an der Albert-Einstein-Gesamtschule in Werdohl. Im Rahmen der Initiative „WDR macht Schule“ erlebten etwa 20 Schüler im Alter von elf bis 13 Jahren ein interaktives Konzert der besonderen Art. Die Musiker stellten sich einer ungewöhnlichen Herausforderung: Sie spielten bekannte Popsongs rückwärts und verwandelten das Konzert in ein spannendes Musik-Battle.
Musiklehrerin Gabriele Wurm, die den Besuch initiiert hatte, berichtet begeistert: „Die Schülerinnen und Schüler waren total begeistert, ihnen hat sich eine völlig neue Welt erschlossen.“ Der innovative Ansatz ging weit über passives Zuhören hinaus – einige Schüler durften selbst den Dirigentenstab führen, während andere Geschichten vorlasen, die vom Orchester musikalisch begleitet wurden.
Auch die Nordwestdeutsche Philharmonie (NWD) setzt mit ihrem Programm XPLORE@NWD auf intensive Bildungsarbeit. Für das laufende Schuljahr plant das Orchester verschiedene Formate: Konzerte speziell für Kinder und Jugendliche, offene Proben mit dem Orchester und Besuche von Musikern in Schulen. Diese direkten Begegnungen zwischen Profis und Schülern bauen Hemmschwellen ab und schaffen persönliche Zugänge zur klassischen Musik.
Besonders bemerkenswert ist auch das Projekt „Philharmonic Open 2025“ der NWD, das sich an Hobbymusiker richtet. Mit den Formaten „open winds“ für Blasinstrumente und „open strings“ für Streichinstrumente können musikbegeisterte Menschen jeden Alters gemeinsam mit Profis musizieren. Solche Angebote bilden wichtige Brücken zwischen professioneller Orchesterwelt und Musikliebhabern.
Der Deutsche Orchesterwettbewerb (DOW), der in wenigen Tagen in Mainz, Wiesbaden und Ingelheim stattfindet, zeigt eindrucksvoll, wohin musikalische Förderung führen kann. Hier treten die besten Amateurorchester Deutschlands gegeneinander an – viele Teilnehmer haben ihre musikalische Laufbahn in schulischen Ensembles begonnen. Beeindruckend ist die Vielfalt der teilnehmenden Gruppen: Sinfonie-, Kammer-, Blas- und Zupforchester sowie Big Bands aus dem ganzen Land reisen an, um ihr Können zu zeigen.
Ein Beispiel für erfolgreiche Nachwuchsförderung ist das Querflötenensemble „flautastique“ des Landesmusikgymnasiums Montabaur, das sich durch intensive Probenarbeit für den Wettbewerb qualifizieren konnte. Solche Erfolgsgeschichten verdeutlichen, wie wichtig kontinuierliche musikalische Bildung ist.
Besonders spannend wird es, wenn klassische Orchestermusik auf moderne Formate trifft. Wenn Herbert Grönemeyer als Dirigent der Bochumer Symphoniker auftritt, wie es am kommenden Wochenende der Fall sein wird, entsteht eine Brücke zwischen Popkultur und klassischer Musik. Der 69-jährige Popstar wird drei Konzerte in Bochum und Essen leiten, bei denen neben Rachmaninows Klavierkonzert auch eine speziell arrangierte Orchestersuite zu hören sein wird.
Auch Musicals bieten einen niedrigschwelligen Zugang zur Orchestermusik. Die bevorstehende Aufführung von „Ein Käfig voller Narren“ in der Stadthalle im Kulturquadrat Ahaus mit einem Live-Orchester des Landestheaters Detmold zeigt, wie populäre Musiktheaterformen klassische Orchestertradition mit modernen Inhalten verbinden können.
Musiklehrerin Gabriele Wurm plant, aufbauend auf dem Erfolg des Orchesterbesuchs, den Stellenwert von Musik im neuen Schuljahr zu erhöhen. Fünftklässler sollen die Möglichkeit bekommen, ein Streichinstrument zu erlernen oder im Chor zu singen, zudem ist eine wöchentliche Ensemble-Stunde geplant. Diese kontinuierliche Förderung ist entscheidend, um nachhaltige Erfolge zu erzielen.
Die vielfältigen Ansätze deutscher Orchester zeigen: Musikalische Bildung kann weit mehr sein als traditioneller Instrumentalunterricht. Wenn Profiorchester in Schulen gehen, wenn junge Menschen selbst dirigieren dürfen, wenn populäre Hits und klassische Werke in einen Dialog treten – dann entstehen Begegnungen, die prägen und begeistern können.
Christiane Peters, Sprecherin der Bochumer Symphoniker, bringt es auf den Punkt, wenn sie über die Zusammenarbeit mit Herbert Grönemeyer sagt: „Die Stimmung ist ziemlich gelöst.“ Genau diese entspannte, aber fokussierte Atmosphäre braucht es, um junge Menschen für Orchestermusik zu begeistern und ihnen Zugänge zu eröffnen, die ein Leben lang tragen können.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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