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Der einst strahlende Stern am deutschen Autohimmel verliert zunehmend an Glanz. Mercedes-Benz, lange Zeit Inbegriff für deutschen Luxus und Ingenieurskunst, steckt in ernsthaften Schwierigkeiten. Im ersten Quartal 2025 verzeichnete der Stuttgarter Konzern einen drastischen Gewinneinbruch. Während Analysten bereits mit schlechten Zahlen gerechnet hatten, übertrafen die tatsächlichen Ergebnisse die pessimistischen Prognosen noch. Die Gründe für den Absturz sind vielfältig: schwächelnde Absätze in China, Probleme bei der Elektrifizierung und ein zunehmend herausforderndes Marktumfeld setzen dem Premiumhersteller zu.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Der Umsatz schrumpfte im Vergleich zum Vorjahresquartal um mehr als 4 Prozent auf etwa 34,4 Milliarden Euro. Noch dramatischer sieht es beim Gewinn aus. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern brach um über 30 Prozent ein und liegt nun bei rund 2,6 Milliarden Euro. Unter dem Strich bleibt ein Gewinn von lediglich 1,8 Milliarden Euro – deutlich weniger als die 2,7 Milliarden Euro im Vorjahresquartal.
Besonders besorgniserregend ist der Ausblick, den Mercedes-Chef Ola Källenius gibt. In einer Onlinekonferenz nach Bekanntgabe der Zahlen erklärte er: „Das hört sich nicht gut an für Mercedes-Benz, zumal ich im laufenden Jahr von einer weiteren Verschlechterung ausgehe. 2025 sollen Absatz und Umsatz erneut leicht unter Vorjahresniveau liegen.“ Trotz dieser düsteren Prognose versuchte Källenius, auch positive Aspekte hervorzuheben: „Es ist ein solides Ergebnis in einem sehr herausfordernden Marktumfeld.“
China-Krise trifft Mercedes besonders hart
Ein Hauptgrund für die Misere liegt im einstigen Wachstumsmarkt China. Der Absatz in der Volksrepublik ist dramatisch eingebrochen. Während Mercedes dort jahrelang Rekordgewinne einfuhr und besonders mit seinen Luxusmodellen punkten konnte, wenden sich chinesische Kunden zunehmend einheimischen Elektroauto-Herstellern wie BYD, NIO oder Li Auto zu.
Die Kaufzurückhaltung bei Premiumfahrzeugen hat mehrere Gründe: Zum einen hat die Wirtschaftskrise in China die Kaufkraft vieler potenzieller Kunden geschwächt. Zum anderen haben chinesische Hersteller qualitativ aufgeholt und bieten mittlerweile Fahrzeuge an, die in puncto Technologie und Vernetzung oft sogar vor den deutschen Wettbewerbern liegen – zu deutlich günstigeren Preisen.
Die Elektrifizierung als Achillesferse
Mercedes hat zwar mit der EQ-Reihe eigene Elektrofahrzeuge im Angebot, doch der Umstieg auf die neue Antriebstechnologie verläuft holpriger als erhofft. Die Entwicklungskosten für die neue Elektro-Plattform haben Milliarden verschlungen, während gleichzeitig die Verkaufszahlen hinter den Erwartungen zurückbleiben. Besonders problematisch: Die Gewinnmargen bei Elektrofahrzeugen liegen deutlich unter denen von Verbrennern.
Zudem hat Mercedes mit technischen Problemen zu kämpfen. Mehrfach mussten Fahrzeuge zurückgerufen werden, was dem Image des Premiumherstellers schadet. Die Konkurrenz, insbesondere Tesla im Premiumsegment, ist hier teilweise weiter und kann auf eine ausgereiftere Technologie zurückgreifen.
Sparprogramm als letzte Rettung?
Als Reaktion auf die Krise hat Källenius ein Leistungsprogramm mit Einsparungen angekündigt, allerdings ohne konkrete Details zu nennen. Branchenexperten gehen davon aus, dass es zu einem weiteren Stellenabbau kommen könnte. Bereits in den vergangenen Jahren hatte Mercedes tausende Stellen abgebaut, um Kosten zu senken.
Analysten zeigen sich angesichts der aktuellen Zahlen wenig optimistisch. Sie prognostizieren für das Gesamtjahr 2025 einen weiteren Rückgang bei Umsatz und Gewinn. Der Gewinn je Aktie wird auf etwa 1,94 Euro geschätzt und wäre damit rund ein Viertel niedriger als im Vorjahr. Allerdings gibt es auch einen Hoffnungsschimmer, wie Finanzexperten anmerken: „Mercedes hat in den vergangenen Quartalsberichten bei dieser Kennzahl häufig positiv überrascht und die Konsensprognose im Schnitt um 13 Prozent übertroffen“, berichtet Der Aktionär.
Luxusstrategie auf dem Prüfstand
Mit seiner „Luxusstrategie“ hatte Mercedes in den vergangenen Jahren bewusst auf hochpreisige Fahrzeuge mit entsprechend hohen Margen gesetzt. Doch gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten erweist sich diese einseitige Ausrichtung als Risiko. Die Nachfrage nach Luxusfahrzeugen ist stärker konjunkturabhängig als die nach Volumenmodellen.
Dennoch hält das Management bislang an der Strategie fest. „Wir werden unseren Weg konsequent weitergehen und uns auf profitable Wachstumsfelder konzentrieren“, betonte Källenius. Ob diese Strategie aufgeht, wird sich in den kommenden Quartalen zeigen.
Hoffnungsschimmer am Horizont
Trotz der düsteren Zahlen gibt es auch positive Aspekte. Die Finanzplattform stock3 fasst zusammen: „Die Mercedes-Benz Group AG hat im ersten Quartal 2025 trotz rückläufiger Umsätze und Margen eine robuste operative Entwicklung gezeigt.“ Damit wird anerkannt, dass das Unternehmen trotz schwieriger Rahmenbedingungen weiterhin handlungsfähig bleibt – allerdings mit klaren Abstrichen beim Gewinnniveau.
Zudem hat Mercedes angekündigt, seine Modellpalette zu überarbeiten und neue, technologisch fortschrittliche Fahrzeuge auf den Markt zu bringen. Besonders die für Ende des Jahres angekündigte neue S-Klasse soll wieder Maßstäbe setzen und könnte dem Konzern neuen Schwung verleihen.
Für dich als Verbraucher oder potenziellen Investor bedeutet die aktuelle Situation bei Mercedes vor allem eines: Der Konzern steht vor großen Herausforderungen, die tiefgreifende Veränderungen erfordern werden. Ob der Stern aus Stuttgart wieder zu altem Glanz zurückfinden wird, hängt maßgeblich davon ab, wie schnell und konsequent das Unternehmen auf die veränderten Marktbedingungen reagieren kann.
Weitere Informationen finden Sie im Mitgliedervotum.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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