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Matt Berninger, der charismatische Frontmann von The National, präsentiert mit ‚Get Sunk‘ sein zweites Soloalbum, das ab heute erhältlich ist. Das Werk ist eine faszinierende Reise durch introspektive Klanglandschaften, in denen Berninger seine Kindheitserinnerungen erforscht und gleichzeitig mit den Herausforderungen der Gegenwart ringt. Mit seiner unverkennbaren Bariton-Stimme schafft er eine minimalistische, aber emotional aufgeladene Atmosphäre, die einen willkommenen Kontrast zum Mainstream bietet.
Das Album beginnt mit dem atmosphärischen ‚Inland Ocean‘, einem Track, der mit brooding Piano-Klängen eine ruhige, aber intensive Stimmung setzt. Berninger singt hier über seine Rückkehr nach Indiana mit den Worten „Flew to Indiana to see a friend/She was already dust by then“ – eine Zeile, die exemplarisch für die nostalgische Grundstimmung des Albums steht.
Die Entstehung von ‚Get Sunk‘ fiel in eine turbulente Zeit für Berninger. Nach der Veröffentlichung seines ersten Soloalbums ‚Serpentine Prison‘ im Jahr 2020 kämpfte er mit einer pandemiebedingten Depression und Schreibblockade, wie er in einem Interview mit David Letterman offenbarte. Diese persönlichen Herausforderungen, zu denen auch ein Umzug von Kalifornien nach Connecticut gehörte, haben die emotionale Tiefe des Albums maßgeblich geprägt.
Ein besonderes Merkmal von ‚Get Sunk‘ sind die zahlreichen Kollaborationen. Julia Laws ist als Gastsängerin auf acht der zehn Tracks zu hören und verleiht dem Album mit ihren Background-Vocals, besonders in ‚Bonnets Of Pins‘, eine zusätzliche emotionale Dimension. Auch Meg Duffy von Hand Habits trägt zum sentimentalen ‚Frozen Oranges‘ bei, einem Song, in dem Berninger singt: „Can I borrow your bike for a while/I need to get some things off my mind“.
Der Produzent Sean O’Brien hat zusammen mit Berninger eine vielschichtige Klanglandschaft geschaffen, die über typische Gitarrenklänge hinausgeht. Die Instrumentierung ist vielfältig und reicht von Lap Steel über Harmonika bis hin zu Orgelklängen, die besonders im abschließenden Track ‚Times of Difficulty‘ zum Tragen kommen.
Thematisch bewegt sich ‚Get Sunk‘ zwischen melancholischer Rückschau und vorsichtigem Optimismus. Der Albumtitel sowie die in ‚Times Of Difficulty‘ formulierte Strategie „Get drunk! Get sunk! Forget! Get wet!“ spiegeln eine fast stoische Herangehensweise an persönliche Probleme wider. Dennoch schimmert durch die oft verschwommenen, unbenennbaren Klangwelten immer wieder ein Gefühl der Hoffnung.
Berninger verzichtet auf dieser Platte bewusst auf den typischen Furor, den Fans von The National kennen, und konzentriert sich stattdessen auf das Versinken in Emotionen. Diese Herangehensweise macht ‚Get Sunk‘ zu einem Album, das sich erst beim wiederholten Hören vollständig erschließt – wie ein Skizzenbuch, das bei jeder Betrachtung neue Einsichten offenbart.
Was ‚Get Sunk‘ besonders auszeichnet, ist die Geduld, die Berninger in seinem Songwriting an den Tag legt. Die Songs entwickeln sich langsam, ohne auf schnelle Höhepunkte abzuzielen. Stattdessen laden sie dich ein, in ihre Klangwelt einzutauchen und eigene Gedanken zu entwickeln. Wie ein Therapeut scherzhaft bemerkte: „Hast du diese Woche eigene Gedanken oder rezitierst du nur Matt Berningers Lyrics?“
Die hyper-spezifischen Bilder in Songs wie ‚Frozen Oranges‘ schaffen eine cineastische Atmosphäre, während das eigenartige Flirren im Beinahe-Walzer ‚Breaking Into Acting‘ für emotionale Tiefe sorgt. Im Gegensatz zu vielen zeitgenössischen Alben, die auf sofortige Befriedigung ausgelegt sind, belohnt ‚Get Sunk‘ die Geduld seiner Hörer mit immer neuen Nuancen und Einsichten.
Matt Berningers ‚Get Sunk‘ ist kein Album für nebenbei. Es fordert deine Aufmerksamkeit und Bereitschaft, dich auf seine introvertierte Klangwelt einzulassen. Doch wer bereit ist, diese Reise anzutreten, wird mit einem emotionalen und authentischen Hörerlebnis belohnt, das weit über den Mainstream hinausgeht. Wie es im Musikmagazin Montreal Rocks treffend heißt: „Berninger has always been a master of emotional misdirection, and Get Sunk finds him deploying that skill with particular effectiveness. Songs that begin with quiet introspection explode into cathartic release; moments of apparent despair reveal unexpected humour.“
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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