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Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer ist heute im Alter von 103 Jahren in Berlin verstorben. Bis zuletzt setzte sie sich unermüdlich dafür ein, dass die Schrecken der nationalsozialistischen Verbrechen nicht in Vergessenheit geraten. Mit ihrem Tod verliert Deutschland eine wichtige Zeitzeugin und Mahnerin, deren Botschaft vor allem jungen Menschen galt: „Was war, können wir nicht mehr ändern, aber es darf nie wieder geschehen.“
Margot Friedländer wurde 1921 in eine jüdische Familie in Berlin geboren. Ihr Lebensweg ist gezeichnet von den Gräueltaten des nationalsozialistischen Regimes. Während ihre Mutter und ihr Bruder in Auschwitz ermordet wurden, überlebte sie selbst das Konzentrationslager Theresienstadt. Nach ihrer Befreiung emigrierte sie mit ihrem Mann in die USA, wo sie in New York ein neues Leben aufbaute.
Bemerkenswert ist ihre Entscheidung, im hohen Alter von fast 88 Jahren nach Deutschland zurückzukehren. Statt Hass und Bitterkeit zu empfinden, reichte sie den Deutschen die Hand zur Versöhnung. „Ich bin gekommen, um euch die Hand zu reichen. Ich tue es für euch. Seid Menschen“, lautete ihre eindringliche Botschaft, die sie in zahlreichen Gesprächen mit Schülerinnen und Schülern weitergab.
Für ihr außergewöhnliches Engagement erhielt Margot Friedländer zahlreiche Auszeichnungen. Im Juni 2018 wurde sie zur Ehrenbürgerin Berlins ernannt. Vor wenigen Tagen noch verlieh ihr Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Große Bundesverdienstkreuz – die höchste Anerkennung der Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl.
Steinmeier zeigte sich tief betroffen vom Tod Friedländers: „Die Nachricht vom Tode Margot Friedländers erfüllt mich mit tiefer Trauer. Sie hat unserem Land Versöhnung geschenkt – trotz allem, was die Deutschen ihr als jungem Menschen angetan hatten.“
Margot Friedländer hinterlässt ein bedeutendes Vermächtnis. Durch ihre Memoiren, zahlreiche Dokumentarfilme und die nach ihr benannte Stiftung wird ihre Stimme auch künftigen Generationen zugänglich bleiben. Noch im Herbst des vergangenen Jahres, mit über 102 Jahren, sprach sie vor Schülern und bei offiziellen Gedenkfeiern. Mit 100 Jahren trat sie sogar im EU-Parlament auf, um ihre mahnenden Worte zu teilen.
In einer Zeit, in der Antisemitismus und Extremismus wieder zunehmen, war ihre Arbeit von unschätzbarem Wert. Immer wieder betonte sie: „Ich möchte nicht, dass ein Mensch so etwas erleben muss, was wir erlebt haben.“ Diese Mahnung bleibt als Auftrag an uns alle bestehen.
Mit dem Tod von Margot Friedländer verliert die Erinnerungskultur eine ihrer wichtigsten Stimmen. Es liegt nun an der nachfolgenden Generation, ihr Vermächtnis fortzuführen und dafür zu sorgen, dass die Erinnerung an den Holocaust lebendig bleibt – nicht als abstraktes historisches Ereignis, sondern als Mahnung für die Gegenwart und Zukunft.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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