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Die irische Post-Punk-Band The Murder Capital erlebte am vergangenen Wochenende einen herben Ruckschlag auf ihrer Deutschland-Tour. Sowohl in Berlin als auch in Koln wurden ihre Konzerte kurzfristig abgesagt. Der Grund: Die Band bestand darauf, die palastinensische Flagge wahrend ihrer Shows zu zeigen. Eine Entscheidung, die zu erhitzten Diskussionen uber kuslerische Freiheit und die Grenzen politischer Statements auf deutschen Buhnen fuehrte.
Das Berliner Club Gretchen, wo das erste abgesagte Konzert stattfinden sollte, verwies auf eine langjährige Hausregel, die das Zeigen jeglicher Nationalflaggen untersagt. Diese Regelung sei in den Venue-Spezifikationen festgehalten und werde allen auftretenden Künstlerinnen und Künstlern im Vorfeld mitgeteilt. Nach Angaben des Clubs gab es jedoch keinen direkten Kontakt mit der Band vor dem Auftrittstag, sodass die Situation erst am Nachmittag vor dem geplanten Konzert eskalierte.
Bandleader James McGovern schilderte die Situation aus seiner Perspektive vor enttuschten Fans, die sich bereits vor dem Club versammelt hatten: „Wir sind heute Morgen in Berlin angekommen. Wir hatten keine Ahnung, dass wir diese Flagge hier heute nicht zeigen durften. Wir haben es am fruhen Nachmittag erfahren.“ Nach einer intensiven Diskussion innerhalb der Band entschieden sie sich, an ihrem Statement festzuhalten: „Fur uns ist das nicht nur ein politisches Statement, sondern ein humanitares Statement. Das haben wir in Interviews die ganze Zeit gesagt, wenn wir als Menschen daruber gesprochen haben.“
Trotz der offiziellen Absage lies die Band ihre Fans nicht im Stich. Spontan spielten The Murder Capital ein kurzes Akustik-Set vor dem Berliner Club. Auch in Koln, wo am Folgetag das gleiche Szenario eintrat, fanden sie eine kreative Losung: Die Band lud uber Social Media zu einem improvisierten Konzert im Rheinpark ein und forderte Fans auf, eigene Akustikgitarren mitzubringen.
„A statement about tonight’s show in Cologne. More details to follow. Free Palestine“, teilte die Band auf ihrem X-Account mit, bevor sie die genaue Location fur ihr spontanes Open-Air-Konzert bekannt gab.
Interessanterweise gehen die Darstellungen uber mogliche Kompromisslosungen auseinander. McGovern behauptete, die Band hatte dem Veranstalter angeboten, statt der Flagge ein Banner mit der Aufschrift „Free Palestine“ zu verwenden, was ebenfalls abgelehnt worden sei. Das Gretchen hingegen erklare, die Band habe auf der Flagge beharrt und kein alternatives Banner vorgeschlagen.
In einer offiziellen Stellungnahme betonte das Berliner Club Gretchen seine Intention, „einen sicheren Raum fur verschiedene Communities zu schaffen“, wobei Nationalflaggen nicht forderlich fur ein inklusives Umfeld seien. Politische Auterungen seien grundsigt erlaubt, solange sie keine Hassrede beinhalteten.
Besonders kritisiert wurde in sozialen Netzwerken die mangelhafte Kommunikation rund um die Absagen. Viele Fans standen vor verschlossenen Turen, ohne vorab informiert worden zu sein. Dies verstarkte die Frustration uber die kurzfristigen Entscheidungen und fuehrte zu zahlreichen emortten Kommentaren in den sozialen Medien.
The Murder Capital ist nicht die einzige irische Band, die aufgrund pro-palastinensischer Auterungen in Deutschland auf Widerstand stoesst. Auch die Hip-Hop-Gruppe Kneecap wurde bereits von mehreren deutschen Festivals ausgeschlossen, nachdem sie sich agilich positioniert hatte.
Trotz der Kontroverse zeigten sich The Murder Capital unbeirrt. Die Band kuendigte an, so schnell wie moglich nach Deutschland zuruckzukehren – dann allerdings mit der palastinensischen Flagge. Ein klares Signal, dass sie nicht bereit sind, bei ihrem humanitaeren Statement Kompromisse einzugehen.
Die Vorfalle werfen grundsatzliche Fragen auf: Wo verlaut die Grenze zwischen kuslerischer Freiheit und den Hausregeln von Veranstaltungsorten? Und inwiefern konnen und sollen politische oder humanitaere Statements auf Konzertbuhnen reguliert werden? Diese Debatte darfte mit der ankuendigten Rueckkehr der Band nach Deutschland weitere Kreise ziehen.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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