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Heute beginnt im Vatikan das mit Spannung erwartete Konklave zur Wahl eines neuen Papstes. Nach dem Tod von Papst Franziskus am Ostermontag versammeln sich nun 133 wahlberechtigte Kardinaele in der Sixtinischen Kapelle, um den 267. Nachfolger Petri zu bestimmen. Ein streng geregeltes Verfahren mit jahrhundertealter Tradition und modernsten Sicherheitsvorkehrungen nimmt seinen Lauf – waehrend die Welt auf weissen Rauch wartet.
Der Begriff „Konklave“ stammt vom lateinischen „cum clave“ – mit Schluessel – und bezeichnet sowohl den Ort als auch den Prozess der Papstwahl. Nach einem feierlichen Gottesdienst im Petersdom ziehen die wahlberechtigten Kardinaele heute um 16:30 Uhr in die Sixtinische Kapelle ein, wo sie durch das traditionelle Kommando „Extra Omnes“ (Alle hinaus) von allen Nicht-Kardinaelen getrennt werden.
Waehrend des gesamten Wahlprozesses sind die Purpurtraeger von der Aussenwelt isoliert und im Gaestehaus Santa Martha untergebracht. Sie haben keinen Zugang zu Medien, duerfen keine elektronischen Geraete nutzen, und zur Sicherheit sind sogar Stoersender installiert, um jegliche Kommunikation zu unterbinden. Lediglich ein Notfalltelefon steht fuer medizinische Notfaelle zur Verfuegung.
An diesem Konklave duerfen nur Kardinaele teilnehmen, die am Todestag von Papst Franziskus – dem Ostermontag 2025 – juenger als 80 Jahre waren. Mit 133 Wahlberechtigten ist die Zahl hoeher als die eigentlich vorgesehene Obergrenze von 120 Kardinaelen – ein Ergebnis der zahlreichen Ernennungen durch den verstorbenen Papst.
Theoretisch kann jeder maennliche, getaufte katholische Christ zum Papst gewaehlt werden, sofern er mindestens 35 Jahre alt und unverheiratet ist. Er muss nicht einmal Kardinal, Bischof oder Priester sein – wuerde in diesem Fall aber sofort zum Bischof geweiht werden. In der Praxis waehlen die Kardinaele jedoch fast immer aus ihren eigenen Reihen.
Aus Deutschland sind drei Kardinaele wahlberechtigt: Rainer Maria Woelki, Reinhard Marx und Gerhard Ludwig Mueller. Waehrend Woelki und Mueller eher konservative Positionen vertreten, gilt Marx als Befuerworter innerkirchlicher Reformen.
Um gewaehlt zu werden, benoetigt ein Kandidat eine Zweidrittelmehrheit, also mindestens 89 Stimmen. Unter den Favoriten wird haeufig der italienische Kardinal Pietro Parolin genannt, der als Staatssekretaer die Nummer zwei im Vatikan ist und fuer seine diplomatischen Faehigkeiten geschaetzt wird.
Weitere Anwarter sind Pierbattista Pizzaballa, der italienische Patriarch von Jerusalem, der als Veroeffentlichter im Nahostkonflikt Anerkennung gefunden hat, sowie der fuer sein soziales Engagement bekannte Matteo Maria Zuppi, Erzbischof von Bologna.
Mit Jean-Marc Aveline aus Frankreich steht ein Kardinal im Fokus, der sich besonders fuer den interreligiösen Dialog einsetzt. „Die franzosische Kirche erlebt trotz materielle Armut einen spirituellen Fruehling mit ueber 10.000 Erwachsenentaufen zu Ostern 2025, viele davon unter jungen Menschen unter 25 Jahren“, berichtete er kuerzlich.
Aus dem asiatischen Raum gilt der charismatische Luis Antonio Tagle von den Philippinen als vielversprechender Kandidat. Mit seinem selbstironischen Humor und seinem Engagement fuer Arme und Migranten koennte er der erste asiatische Papst werden.
Nicht zu vergessen ist Kardinal Fridolin Ambongo Besungu aus der Demokratischen Republik Kongo, der als wichtige Stimme fuer den afrikanischen Kontinent gilt. „Afrika ist die Zukunft der Kirche, das ist offensichtlich“, betonte er bereits 2023 in einem Interview.
Am heutigen ersten Tag findet nur ein Wahlgang statt. Ab morgen koennen die Kardinaele bis zu viermal taeglich waehlen – zweimal vormittags und zweimal nachmittags. Nach jedem erfolglosen Wahlgang werden die Stimmzettel verbrannt, was den beruehmten schwarzen Rauch erzeugt, der aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle aufsteigt.
Sollte nach 13 Wahlgaengen noch kein Papst gewaehlt sein, wird eine Unterbrechung fuer Gebet und Besinnung eingelegt. Bei anhaltender Uneinigkeit kann es nach dem 34. Wahlgang zu einer Stichwahl zwischen den fuehrenden Kandidaten kommen.
Wird ein Kandidat mit der erforderlichen Mehrheit gewaehlt, fragt ihn der Kardinaldekan, ob er die Wahl annimmt. Bei Zustimmung legt der neue Papst sofort eine weisse Soutane an und empfängt das Gehorsamsversprechen der Kardinaele.
Der spannendste Moment fuer die wartende Welt ist die Bekanntgabe des neuen Papstes. Sobald ein Kandidat gewaehlt wurde und die Wahl angenommen hat, steigt weisser Rauch aus dem Schornstein auf. Kurz darauf tritt der Kardinalprotodiakon auf den Balkon des Petersdoms und verkuendet mit den beruehmten Worten „Habemus Papam“ (Wir haben einen Papst) die Wahl.
Der neue Papst erscheint dann auf dem Balkon und erteilt seinen ersten Segen „Urbi et Orbi“ (der Stadt und dem Erdkreis). Die feierliche Amtseinfuhrung, bei der er auch die Papstkrone oder den Fischerring erhaelt, findet wenige Tage spaeter statt.
Wie lange wird das Konklave dauern? Historisch betrachtet gab es Konklaven, die ueber 1000 Tage dauerten. In der Neuzeit sind die Wahlversammlungen jedoch deutlich kuerzer geworden. Bei der Wahl von Papst Franziskus im Jahr 2013 waren nur fuenf Wahlgaenge an zwei Tagen noetig.
Der Muenchner Kardinal Reinhard Marx hat sich kurz vor Beginn des Konklaves zu den Erwartungen an den neuen Papst geaeussert und einen Pontifex gefordert, der „das Interesse aller Menschen“ im Blick hat. Dies zeigt die unterschiedlichen Vorstellungen, die in diesem Konklave aufeinandertreffen.
Wie der luxemburgische Kardinal Jean-Claude Hollerich betont, muss sich die Kirche den gesellschaftlichen Veraenderungen anpassen. Als dogmenfester, aber dennoch offener Theologe setzt er sich fuer Umweltschutz und staerkeren Einsatz von Laien in der Kirche ein.
Die Konstellationen vor diesem Konklave folgen laut Experten „keiner einfachen reformerisch-konservativen Logik mehr“, sondern zeigen eine komplexere Verschraenkung verschiedener Stroemungen innerhalb der Kirche. Dies macht die Vorhersage des Wahlausgangs besonders schwierig.
Waehrend im Vatikan die Tueren der Sixtinischen Kapelle verschlossen werden, richtet sich der Blick der Weltoeffentlichkeit auf den kleinen Schornstein, aus dem in den kommenden Tagen hoeflich weisser Rauch aufsteigen wird – das Signal fuer einen neuen Papst und eine neue Aera in der katholischen Kirche.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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