Musik

Klassiker vs. moderne Songs: Warum sind alte Weihnachtslieder so beliebt?

today20.12.2025

Hintergrund

Man kann sie lieben oder hassen – aber Songs wie „Last Christmas“ von Wham! und „All I Want for Christmas Is You“ von Mariah Carey dominieren die Weihnachtszeit seit vielen Jahrzehnten. Und das sogar derart stark, dass es jüngere Künstlerinnen und Künstler kaum schaffen, diese Vormachtstellung zu durchbrechen. Doch woran liegt das eigentlich?

Neue Weihnachtslieder: Gibt es sie überhaupt?

Klassiker vs. moderne Songs: Warum sind alte Weihnachtslieder so beliebt?

Der Markt der Christmassongs ist Jahr für Jahr ein Milliardengeschäft. Grund genug also für Popstars wie Taylor Swift, Ariana Grande oder Michael Bublé, mit eigenen Kompositionen in der kalten Jahreszeit auf sich aufmerksam zu machen. Doch während ihre sonstigen Veröffentlichungen schon nach kurzer Zeit die Charts anführen, scheitern ihre Weihnachtslieder kläglich gegen die schier übermächtige Konkurrenz: Obwohl Wham!, Mariah Carey oder Chris Rea in jedem Advent mehrere einhundert Millionen Euro mit ihren Songs einnehmen, fällt es modernen Künstlern schwer, auch ein Stück vom lukrativen Kuchen zu erhalten.

Wir bleiben unseren Traditionen treu

Einerseits liegen die Gründe dafür, dass neuere Weihnachtslieder kaum auf hoffnungsvolle Verkaufszahlen blicken dürfen, sicherlich in der Vorliebe der Hörerinnen und Hörer: Wir Menschen halten uns gerne an Bräuchen fest, die uns schon seit vielen Jahrzehnten begleiten. Songs aus den 1970er bis 1990er Jahren haben es daher vergleichsweise einfach, auch in den 2020er Jahren von uns gehört zu werden. Denn die alten Klassiker gehören einfach zum traditionellen Weihnachtsfest wie die Lichterkette am Baum oder der Gänsebraten zum Mittagsmahl. Warum aufgeben, was sich lange bewährt hat?

Die nachhaltige Prägung beginnt im Kindesalter

Andererseits darf bei der Frage, warum klassische Songs meist populärer als neuere Weihnachtslieder sind, die Macht unseres Unterbewusstseins nicht vergessen werden: Je eher im Leben wir mit einer Melodie in Berührung kommen und sie in der Folgezeit hören, desto mehr kann sich das Stück in unserem Denken und Fühlen festsetzen. So verknüpfen wir unbewusst Erinnerungen – die rund um das Weihnachtsfest überwiegend positiv ausfallen – mit diesen Liedern, die uns beim Anhören oftmals innerhalb weniger Sekunden in eine kuschlige Wohlfühlstimmung versetzen. Ein Vorteil, den moderne Songs aufgrund der fehlenden Zeit nicht aufholen können.

Jede Generation hat ihre eigenen Favoriten

Letztlich ist es aber auch im musikalischen Adventsgeschäft so, dass sich der Markt stetig verändert. Während unsere Eltern und Großeltern unter klassischen Weihnachtsliedern noch Kinderchöre und jahrhundertealte Kompositionen verstehen, sind es vorwiegend die etwas jüngeren Menschen, die Wham! oder Mariah Carey hören möchten, wenn draußen der Schnee fällt. Und so stehen die Chancen gut, dass in einigen Jahren die Charts von Taylor Swift und Ariana Grande dominiert werden – wenn ihre Zielgruppe alt genug, sich auf jene Songs zu besinnen, mit denen sie in der Kindheit aufgewachsen ist.

Geschrieben von: RadioMonster.FM