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Der Himmel über Europa zeigt sich dieser Tage in einem ungewöhnlichen Kleid: Ein milchiger Schleier liegt über vielen Regionen, obwohl die Wetterbedingungen eigentlich fast wolkenlos sein sollten. Was wie ein gewöhnliches Wetterphänomen aussieht, hat seinen Ursprung tatsächlich tausend Kilometer entfernt. Die verheerenden Waldbrände in Kanada haben ihre Spuren bis nach Europa geschickt – in Form von feinen Rauchpartikeln, die über den Jetstream den Atlantik überquert haben.
Die aktuellen Waldbrände in Kanada haben bereits über 5 Millionen Hektar Land zerstört – eine Fläche, die etwa so groß ist wie Oberösterreich und die Steiermark zusammen. Der dabei entstehende Rauch wird durch die vorherrschenden Westwinde über den Atlantik transportiert und hat nun weite Teile Europas erreicht.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) bestätigt, dass besonders die Alpenregion von diesem Phänomen betroffen ist. Satellitenbilder zeigen deutlich, wie sich die Rauchschwaden seit Montag über die Region gelegt haben. Auch in der Schweiz, Österreich, Frankreich und Italien ist das Phänomen zu beobachten.
Anders als in Nordamerika, wo der Rauch zu erheblichen Gesundheitsproblemen führt, müssen sich die Menschen in Europa weniger Sorgen machen. Der Grund: Die Rauchpartikel befinden sich hauptsächlich in höheren Luftschichten und haben sich auf ihrem langen Weg stark verdünnt.
Interessanterweise wurden an einigen Hochgebirgsstationen wie dem Jungfraujoch in der Schweiz (3578 m) kurzzeitig erhöhte Feinstaubwerte gemessen – mit PM10-Konzentrationen von über 100 Mikrogramm pro Kubikmeter, was die üblichen Grenzwerte überschreitet. In niedrigeren Lagen haben die Messstationen des Umweltbundesamtes bisher jedoch keine bedenklichen Anstiege der Feinstaubkonzentration festgestellt.
Die aktuelle Waldbrandsaison in Kanada hat ein beispielloses Ausmaß angenommen. Laut dem Canadian Interagency Forest Fire Centre (CIFFC) sind derzeit über 200 aktive Brände zu verzeichnen. Feuerwehrchef John Smith erklärte in einem Interview mit der „National Post“: „Es ist eine beispiellose Herausforderung für unsere Einsatzkräfte. Die Kombination aus hohen Temperaturen, anhaltender Dürre und starken Winden hat die Situation dramatisch verschärft.“
In den Provinzen Saskatchewan und Manitoba mussten bereits mehr als 31000 Menschen evakuiert werden. Eine Anwohnerin aus British Columbia beschrieb die verheerenden Auswirkungen im Gespräch mit CBC News: „Wir haben alles verloren. Unsere Häuser, unsere Erinnerungen – es fühlt sich an, als ob wir in einem Albtraum leben.“
Laut den Vorhersagen des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus wird der Rauch in den nächsten Tagen allmählich abnehmen. Der DWD gibt jedoch zu bedenken, dass „kurzfristig, vor allem im Alpenraum, nicht mit einem vollständigen Ausräumen des Rauchs zu rechnen“ sei.
Dies ist übrigens nicht das erste Mal, dass Rauch aus Kanada Europa erreicht. Bereits vor einigen Wochen wurden Rauchpartikel im Mittelmeerraum und in Norddeutschland nachgewiesen. Die jetzige Rauchwolke ist jedoch deutlich größer und sichtbarer.
Während du also in den nächsten Tagen vielleicht einen ungewöhnlich diesigen Himmel beobachtest, kannst du beruhigt sein: Das Phänomen ist zwar beeindruckend, für die meisten Menschen in Europa aber ungefährlich. Es ist vielmehr ein eindrückliches Beispiel dafür, wie globale Umweltereignisse buchstabil keine Grenzen kennen.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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