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iOS 26 statt iOS 19: Warum Apple seine Betriebssysteme mit Jahreszahlen versieht

today02.06.2025 18

Hintergrund
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Apple steht vor einer der größten Änderungen in der Namensgebung seiner Betriebssysteme. Statt der erwarteten Version iOS 19 wird der iPhone-Hersteller bei der kommenden WWDC 2025 direkt zu iOS 26 springen. Diese überraschende Entscheidung betrifft nicht nur das iPhone-Betriebssystem, sondern alle Apple-Plattformen – von macOS über watchOS bis hin zu visionOS. Die Umstellung auf ein jahresbasiertes Namensschema soll mehr Konsistenz in das Apple-Ökosystem bringen und den Nutzern die Aktualität der Betriebssysteme besser vermitteln.

Der große Versionssprung: Von iOS 18 zu iOS 26

iOS 26 statt iOS 19: Warum Apple seine Betriebssysteme mit Jahreszahlen versieht

Am 9. Juni 2025 um 19 Uhr deutscher Zeit wird Apple im Rahmen der Worldwide Developers Conference (WWDC) die nächste Generation seiner Betriebssysteme vorstellen. Nach aktuellen Berichten von Bloomberg-Reporter Mark Gurman wird das Unternehmen dabei einen ungewöhnlichen Schritt wagen: Statt der logischen Fortsetzung mit iOS 19 nach dem aktuellen iOS 18 wird Apple direkt auf iOS 26 springen.

Gurman, einer der renommiertesten Apple-Insider, schrieb dazu auf X: „Apple wird dieses Jahr nicht iOS 19 vorstellen. Stattdessen kommt direkt iOS 26 – analog dazu macOS 26 usw. Das Ziel: Einheitlichkeit über alle Plattformen hinweg und ein Branding, das für Nutzer nachvollziehbarer ist.“

Vereinheitlichung über alle Plattformen hinweg

Der Hauptgrund für diese Umstellung liegt in der aktuellen Inkonsistenz der Versionsnummern über das gesamte Apple-Ökosystem hinweg. Während iOS und iPadOS derzeit bei Version 18 stehen, befindet sich watchOS bei Version 12, tvOS etwa bei Version 17 und das erst kürzlich eingeführte visionOS sogar erst bei Version 2.

Diese Diskrepanz sorgt nicht nur bei Nutzern für Verwirrung, sondern erschwert auch die Kommunikation über Kompatibilität und Feature-Sets. Mit der Umstellung auf ein jahresbasiertes Benennungsschema (iOS 26, macOS 26, watchOS 26 usw.) schafft Apple ein einheitliches System, das leichter zu verstehen ist.

Marko Zivkovic von AppleInsider bestätigte die Gerüchte unabhängig: „Ich kann unabhängig bestätigen, dass Apples ’26‘-Branding echt ist. Interne Builds von macOS tragen bereits teils den Namen macOS 26.“

Warum ausgerechnet „26“?

Die Wahl der Zahl 26 mag auf den ersten Blick willkürlich erscheinen, folgt aber einer gewissen Logik. Die neuen Betriebssysteme werden zwar im Juni 2025 vorgestellt, aber erst im Herbst 2025 veröffentlicht. Da der Großteil der Nutzungszeit dann in das Jahr 2026 fällt, orientiert sich Apple an diesem kommenden Jahr – ähnlich wie es Automobilhersteller mit ihren Modellbezeichnungen tun.

Gurman erklärt diesen Ansatz: „Die neue Nummerierung orientiert sich am kommenden Jahr – wie bei Automodellen. Die meisten Nutzer werden iOS 26 tatsächlich im Jahr 2026 verwenden.“

Was bedeutet das für macOS?

Bei macOS stellt sich eine besondere Frage: Wird Apple die Tradition der kalifornischen Ortsbezeichnungen als Beinamen fortsetzen? Nach aktuellen Informationen wird macOS 26 den Beinamen „Tahoe“ tragen – benannt nach dem bekannten Lake Tahoe an der Grenze zwischen Kalifornien und Nevada.

Diese Kombination aus Zahlenschema und geografischem Namen wäre ein interessanter Mittelweg, der sowohl die neue Versionsstrategie als auch die beliebte Namenstradition bewahrt. Das aktuelle macOS trägt den Namen „Sequoia“ und ist offiziell als macOS 15.0 gelistet.

Redesign über alle Plattformen

Die Umstellung der Versionsnummern wird von weitreichenden optischen Änderungen begleitet. Apple plant, die Benutzeroberflächen aller Betriebssysteme grundlegend zu überarbeiten, um eine stärkere visuelle Angleichung zu erreichen. Für iOS 26 werden Glaseffekte und schwebende Menüs erwartet, die an die Ästhetik von visionOS angelehnt sind.

Diese Design-Evolution soll das gesamte Apple-Ökosystem kohärenter gestalten und gleichzeitig moderne Designelemente einführen, die auf allen Geräten funktionieren – vom iPhone über den Mac bis zur Vision Pro.

KI-Funktionen und neue Features

Neben der Namensänderung wird Apple bei der WWDC 2025 auch substanzielle Neuerungen für seine Betriebssysteme vorstellen. Zu den erwarteten Features gehören:

– Öffnung der KI-Modelle für Drittentwickler
– Live-Übersetzungsmodus für AirPods
– Augenscroll-Optionen für Vision Pro
– Neue Gesundheitsfunktionen
– Ein digitaler Kalligraphie-Stift für Apple Pencil-Nutzer
– Eine dedizierte Spiele-App mit Leaderboards und Spielerkontakt

Besonders die KI-Integration bleibt ein Schwerpunkt, auch wenn Tech-Experten wie Jason Snell kritisch anmerken: „Der Sprung zu Jahreszahlen macht Sinn für Konsistenz – aber es fühlt sich trotzdem seltsam an. Es bleibt abzuwarten, ob Nutzer damit wirklich besser zurechtkommen.“

Parallelen zu anderen Tech-Unternehmen

Apple ist nicht das erste Unternehmen, das einen großen Sprung in seiner Versionsnummerierung macht. Microsoft hat in der Vergangenheit ähnliche Schritte unternommen, etwa als es von Windows 8 direkt zu Windows 10 sprang, um Verwechslungen mit älteren Versionen zu vermeiden. Auch Samsung hat bei seiner One UI einen ähnlichen Ansatz verfolgt.

Die Umstellung auf ein jahresbasiertes Schema könnte zudem ein Indiz dafür sein, dass Apple langfristig zu regelmäßigeren, vorhersehbareren Update-Zyklen übergehen möchte – etwas, das viele Nutzer und Entwickler seit langem fordern.

Was bedeutet die Änderung für dich als Nutzer?

Für dich als Apple-Nutzer ändert sich durch die neue Namensgebung zunächst wenig an der tatsächlichen Funktionalität. Die gewohnten jährlichen Updates im Herbst bleiben bestehen, und auch der Entwicklerzyklus mit Betas im Sommer bleibt unverändert.

Der Hauptunterschied liegt in der Kommunikation: Wenn du künftig von deinem Betriebssystem sprichst oder nach Kompatibilität suchst, wirst du dich an die neuen Versionsnummern gewöhnen müssen. Die gute Nachricht: Die Jahreszahlen machen es intuitiver zu verstehen, wie aktuell dein System ist – iOS 26 stammt offensichtlich aus dem Jahr 2026.

Matthew Panzarino, ehemaliger TechCrunch-Redakteur, äußerte auf Mastodon jedoch Bedenken: „Das neue Schema könnte Verwirrung stiften – vor allem für langjährige User oder Entwickler mit bestehenden Workflows.“

Ob die Umstellung langfristig für mehr Klarheit oder zunächst für Verwirrung sorgen wird, wird sich zeigen, wenn Apple am 9. Juni 2025 offiziell iOS 26 und seine Geschwister-Betriebssysteme vorstellt.

Geschrieben von: RadioMonster.FM

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