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Helge Schneider: „The Klimperclown“ – Eine unkonventionelle Dokumentation des Ausnahmekuenstlers

today07.06.2025 30

Hintergrund
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Eine außergewöhnliche Dokumentation über einen der vielseitigsten Kuenstler Deutschlands steht kurz vor ihrer Premiere: „The Klimperclown“ gibt einzigartige Einblicke in das Leben und Schaffen von Helge Schneider. Der Film, der am 30. Juni beim Filmfest Muenchen erstmals gezeigt wird, bricht bewusst mit den Konventionen klassischer Musikerportraets und laesst den Zuschauer in Schneiders eigene Interpretation seiner Lebensgeschichte eintauchen.

Ein Dokumentarfilm jenseits des Gewoehnlichen

Helge Schneider:
AngMoKio, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Was „The Klimperclown“ von herkoemmlichen Dokumentationen unterscheidet, ist der konsequente Verzicht auf Zeitzeugeninterviews und chronologische Rueckblicke. Stattdessen setzt der 82-minuette Film auf eine Mischung aus Privataufnahmen, aktuellen Konzertbildern und szenisch nachgestellten Episoden aus Schneiders Leben. Bereits im Trailer deutet der Kuenstler selbst an: „Diese Geschichte koennte erfunden sein“ – ein klarer Hinweis darauf, dass es sich moglichweise um eine Mockumentary handelt, die gekonnt die Grenzen zwischen Realitaet und Fiktion verschwimmen laesst.

Entstanden ist das Projekt in enger Zusammenarbeit mit Sandro Giampietro, Schneiders langjaehrigem Partner und Gitarristen. Die beiden suchen derzeit noch nach einem Verleih fester Film, der unter dem Motto „Ein Abend mit Helge Schneider“ um 20:30 Uhr beim Filmfest Muenchen praesentiert wird.

Helge Schneider – Ein Kuenstler der kuenstlerischen Freiheit

In verschiedenen Interviews hat Helge Schneider immer wieder seine kuenstlerische Philosophie betont: „Ich moechte immer Neues ausprobieren und mich nicht festlegen.“ Diese Haltung spiegelt sich auch in seinem aktuellen Projekt wider. Der inzwischen ueber 65-jaehrige Multikuenstler, der als Musiker, Komiker, Autor, Filmemacher und Schauspieler erfolgreich ist, bleibt seinem Credo treu, sich nicht in Schubladen stecken zu laesst.

Zu seinen Live-Auftritten, die nach wie vor zu den unberechenbarsten und gleichzeitig unterhaltsamsten Buehnenshows zaehlen, erklaert er: „Das Erlebnis soll unvergesslich bleiben.“ Schneider ist bekannt dafuer, sein Publikum durch Improvisation und unerwartete Wendungen zu ueberraschen – ein Ansatz, der offenbar auch in seiner Dokumentation zum Tragen kommt.

Zwischen Mockumentary und persoenlichem Portraet

Die Bezeichnung „The Klimperclown“ greift einen Aspekt von Schneiders vielseitigem Talent auf – sein virtuoeses Klavierspiel, das er oft mit komoedischen Elementen verbindet. Doch der Film verspricht, weit mehr als nur eine Seite des Kuenstlers zu beleuchten. Die Mischung aus dokumentarischen Stilmitteln und moglichweise fiktionalen oder satirischen Inhalten laesst eine vielschichtige Auseinandersetzung mit Schneiders Persoenlichkeit und Karriere erwarten.

Auf die Frage nach seinen zukuenftigen Projekten antwortete Schneider kuerzlich typisch lakonisch: „Ich habe viele Ideen im Kopf, aber eines nach dem anderen.“ Diese Aussage verdeutlicht seinen entspannten Umgang mit der eigenen Karriereplanung – ein weiterer Aspekt seiner kuenstlerischen Freiheit, die ihn seit Jahrzehnten auszeichnet.

Filmfest Muenchen als Plattform fuer unkonventionelle Filme

Die Wahl des Filmfest Muenchen als Premierenort erscheint passend fuer ein Projekt, das sich bewusst abseits des Mainstreams positioniert. Das Festival gilt als wichtige Plattform fuer innovative und kuenstlerisch anspruchsvolle Filme. Mit „The Klimperclown“ duerften die Veranstalter einen Film ins Programm aufgenommen haben, der das Publikum zum Nachdenken und Schmunzeln anregen wird.

Fuer Fans von Helge Schneider verspricht der Film einen besonderen Einblick in die Gedankenwelt des Kuenstlers – wenn auch moglichweise in einer Form, die mehr Fragen aufwirft als beantwortet. Genau diese Unberechenbarkeit und das Spiel mit Erwartungen sind jedoch Markenzeichen des Muenheimer Ausnahmekuenstlers, der seit Jahrzehnten das deutsche Kulturleben bereichert.

Ob und wann „The Klimperclown“ nach der Festivalpremiere in die regulären Kinos kommen wird, ist derzeit noch offen. Angesichts der treuen Fangemeinde Schneiders und des ungewöhnlichen Konzepts duerften die Chancen fuer eine breitere Veroeffentlichung jedoch gut stehen.

Helge Schneider

Geschrieben von: RadioMonster.FM

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