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Waehrend einer Zugfahrt nach Kiew wurden Friedrich Merz und Emmanuel Macron plottzlich mit absurden Kokain-Vorwuerfen konfrontiert. Was als diplomatische Reise zur Unterstutzung der Ukraine begann, entwickelte sich in sozialen Netzwerken zu einer orchestrierten Desinformationskampagne. Harmlose Gegenstaende wie ein Taschentuch und ein Haepchen-Spieschen wurden dabei zu vermeintlichen Beweisen fuer Drogenkonsum umgedeutet. Ein Paradebeispiel dafuer, wie Propaganda im digitalen Zeitalter funktioniert.
Am 9. Mai machten sich Friedrich Merz, Emmanuel Macron und der britische Premierminister Keir Starmer gemeinsam auf den Weg nach Kiew. Im Rahmen ihrer Ukraine-Reise wurden die Politiker von Journalisten begleitet, die Fotos und Videos der Zugfahrt dokumentierten. Was dann geschehen ist, nahm seinen typischen Lauf im Kreislauf der Desinformation.
Auf den Aufnahmen ist zu erkennen, wie Macron ein Papiertaschentuch aufhebt und Merz mit einem kleinen Holzspieschen hantiert, das ueblicherweise fuer Canapes oder andere kleine Haepchen verwendet wird. Doch in den sozialen Netzwerken wurden diese banalen Objekte schnell zu etwas ganz anderem umgedeutet.
Innerhalb weniger Stunden verbreiteten sich auf Plattformen wie Telegram und X (ehemals Twitter) Behauptungen, auf den Bildern sei ein Kokain-Beutel sowie ein Konsum-Loeffel zu erkennen. Die hochaufgeloesten Originalaufnahmen der Presseagenturen zeigen jedoch eindeutig, dass es sich um ein gewoehnliches Taschentuch und ein Catering-Spieschen handelt.
„Diese Behauptungen sind vollkommen absurd. Es handelt sich um ein Taschentuch, das Praesident Macron aufgehoben hat“, stellte der Elysee-Palast in einer offiziellen Erklaerung klar.
Auch aus dem Umfeld von Friedrich Merz wurde den Vorwuerfen entschieden widersprochen. Die Deutsche Presse-Agentur bestaetigte, dass es sich bei dem angeblich verdaechtigten Gegenstand lediglich um ein Spieschen fuer kleine Haepchen handelte – kein Drogenutensil oder Aehnliches.
Die gezielte Verbreitung der falschen Behauptungen erfolgte vor allem durch prorussische Accounts. Besonders aktiv waren dabei Influencer wie Tamir Sheikh und die Chefredakteurin des russischen Staatssenders RT, Margarita Simonjan. Auch die russischen Staatsmedien RT DE und RIA Novosti griffen die Vorwuerfe auf und verbreiteten sie weiter.
Julia Smirnova vom Center fuer Monitoring, Analyse und Strategie (CeMAS) erklaert im Gespraech mit BR24 #Faktenfuchs die Strategie hinter solchen Aktionen: „Prorussische Propaganda nutzt solche Falschbehauptungen gezielt, um westliche Staatschefs zu diskreditieren. Das Muster ist bekannt: Wiederholte Fakes sollen starke negative Emotionen hervorrufen.“
Die Kokain-Geschichte funktioniert nach einem bewaehrten Prinzip der Desinformation: Sie nimmt reale Bilder und deutet sie komplett um. Die Behauptungen sind so konstruiert, dass sie starke emotionale Reaktionen hervorrufen und gleichzeitig plausibel genug erscheinen, um von einem unkritischen Publikum geglaubt zu werden.
„Diese Art der Propaganda zielt darauf ab, Misstrauen gegenueber westlichen Politikern zu saen und deren moralische Autoritaet im Ukraine-Konflikt zu untergraben“, erlaeutert Smirnova. „Wenn fuehrende westliche Politiker als unmoralisch oder heuchlerisch dargestellt werden koennen, schwaecht das in der oeffentlichen Wahrnehmung auch ihre Position zur Ukraine.“
Mehrere franzosische Medien wie Le Monde und France Info haben die kursierenden Bilder analysiert und kamen zu dem eindeutigen Schluss: „Auf den hochaufgeloesten Fotos ist klar zu erkennen, dass es sich nicht um Drogen handelt.“
Der Fall zeigt exemplarisch, wie Desinformation als Instrument im hybriden Kriegsgeschehen eingesetzt wird. Die falschen Kokain-Vorwuerfe reihen sich ein in eine lange Liste von Falschinformationen, die seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine gezielt gestreut werden.
Besonders perfide: Die Verbreiter solcher Falschmeldungen nutzen die Mechanismen sozialer Medien, um ihre Reichweite zu maximieren. Sensationelle, emporende oder skandaltraechtige Inhalte werden algorithmusbedingt bevorzugt verbreitet. Bis Faktenchecks und Richtigstellungen die oeffentlichkeit erreichen, hat sich die Falschinformation oft bereits tausendfach vervielfaeltigt.
Die Kokain-Vorwuerfe gegen Macron und Merz sind laengst widerlegt, doch sie haben ihr Ziel erreicht: Zweifel zu saen und die oeffentliche Diskussion zu vergiften. Fuer dich als kritischen Mediennutzer bleibt die Erkenntnis, dass im digitalen Informationskrieg die erste Schlagzeile selten die wahre Geschichte erzaehlt.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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