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Mit ihrem achten Studioalbum „Let All That We Imagine Be The Light“ zeigt sich die Rockband Garbage von einer neuen, hoffnungsvollen Seite. Nach ihrem wütenden Vorgänger „No Gods No Masters“ (2021) präsentiert die Band um Frontfrau Shirley Manson nun ein Werk, das trotz aller Dunkelheit nach Licht sucht. Das heute erschienene Album spiegelt persönliche Herausforderungen wider und bietet gleichzeitig einen kraftvollen Soundtrack für eine komplexe Welt.
„Als Gesellschaft sind wir so niedergeschlagen und gebrochen. Ich versuche, nach etwas zu greifen, das größer ist als ich selbst, denn wenn ich das nicht tue, werde ich in meiner eigenen Verzweiflung ertrinken“, erklärt Shirley Manson in einem Interview mit NME. Diese Suche nach Hoffnung zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album.
Die persönlichen Herausforderungen der letzten Jahre haben deutliche Spuren hinterlassen. Manson musste sich einer Hüftoperation nach einem Bühnenvorfall unterziehen und sah sich wiederholt mit sexistischen und altersdiskriminierenden Vorurteilen konfrontiert. Trotz dieser Erfahrungen, die sie als „dunkel und deprimierend, aber auch irgendwie wunderbar“ beschreibt, bleibt sie unerschrocken und nimmt deutlich Stellung gegen Missstände in der Gesellschaft.
Der Eröffnungstrack „There’s No Future in Optimism“ setzt mit seinem ironischen Titel einen bemerkenswerten Kontrast zu seiner musikalischen Umsetzung. Entgegen der pessimistischen Überschrift präsentiert sich der Song als ein elektrisierender, waviger Opener, der zum Weiterhören einlädt und bereits die Grundstimmung des Albums festlegt: Trotz aller Widrigkeiten gibt es Raum für Hoffnung.
Während „Hold“ gekonnt Goth-Pop mit Industrial-Elementen und ruhigen Akustikmomenten verbindet, zeigt „Chinese Fire Horse“ eine verspielt-gitarrenlastige Seite der Band. Hier singt Manson kämpferisch: „I’m not dead, I’m not done“ – eine klare Ansage an alle, die ihr Karriereende herbeisehnen.
Besonders eindrucksvoll ist die Trilogie aus „Have We Met (The Void)“, „Sisyphus“ und „Radical“, die die Reife der Band durch die Kombination analoger Synthesizer und dynamischer Gitarrenriffs unter Beweis stellt. Hier liefert Manson zudem einige ihrer stärksten Gesangspassagen ab.
Obwohl das Album durchaus sanftere Themen wie Liebe und Optimismus erkundet, verliert es nie an Intensität. Songs wie „Get Out My Face AKA Bad Kitty“ verdeutlichen die Haltung der Band gegen Misogynie und Vorurteile. „If you can’t join ‚em you gotta beat ‚em / You loathe sweetness and you call it weakness“, singt Manson hier in einem klaren Manifest gegen Intoleranz.
Mark Beaumont, bekannter Musikjournalist, hebt die Qualität des Albums hervor: „Mansons Rehabilitationsphase hat eines der reflektiertesten Alben ihrer Karriere hervorgebracht – geprägt vom Akzeptieren der eigenen Körperlichkeit ebenso wie vom erneuten Bekräftigen ihrer Stärken.“
Nicht alle Songs des Albums überzeugen jedoch gleichermaßen. Einige Kritiker bemängeln, dass manche Tracks zu viel gleichzeitig transportieren möchten und dadurch an Kohärenz verlieren. So erinnert beispielsweise die erste Hälfte von „Get Out My Face AKA Bad Kitty“ an New Order, verliert jedoch ihre Achtziger-Jahre-Atmosphäre durch sperrige, verzerrte Gitarrenriffs.
Nach über 30 Jahren im Musikgeschäft beweist Garbage mit diesem Album, dass sie sich weiterentwickeln können, ohne ihre Identität zu verlieren. „Wir werden nie zurückgehen in das Loch, aus dem wir gekrochen sind“, betont Manson im Gespräch mit The Line of Best Fit. Diese Haltung spiegelt sich in der musikalischen Vielfalt des Albums wider.
Die Band präsentiert mit „Let All That We Imagine Be The Light“ letztlich eine kraftvolle Botschaft: Trotz der Dunkelheit in der Welt gibt es Potenzial für Licht. Diese Entwicklung markiert ein neues Kapitel für die Band, das sowohl langjährige Fans als auch neue Hörer ansprechen dürfte.
Geschrieben von: RadioMonster.FM
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