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Frühzeitiges Bewässerungsverbot in Hannover: Schon vor dem Sommer greifen die Wasserregeln

today14.05.2025 4

Hintergrund
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In der Region Hannover wird es ab dem 1. Juni 2025 wieder ein Bewässerungsverbot geben – also noch bevor der meteorologische Sommer offiziell beginnt. Die Regelung tritt in Kraft, wenn die Temperaturen über 27 Grad Celsius steigen. Die Maßnahme betrifft sowohl private Gärten als auch öffentliche Grünflächen und landwirtschaftliche Betriebe. Während viele Bürger sich fragen, warum das Verbot bereits so früh im Jahr eingeführt wird, verweist die Region auf die nach wie vor kritische Grundwassersituation.

Was bedeutet das Bewässerungsverbot konkret für dich?

Frühzeitiges Bewässerungsverbot in Hannover: Schon vor dem Sommer greifen die Wasserregeln

Ab dem 1. Juni und bis zum 30. September gilt in der gesamten Region Hannover ein zeitlich begrenztes Bewässerungsverbot. Sobald die Temperaturen an der Wetterstation am Flughafen Langenhagen die 27-Grad-Marke überschreiten, ist es zwischen 11 und 17 Uhr verboten, Grünflächen zu bewässern. Diese Regelung betrifft:

– Private Gärten und Rasenflächen

– Öffentliche Parks und Grünanlagen

– Land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen

– Sportanlagen wie Fußball-, Golf- und Tennisplätze

Die Beschränkung auf die Mittagsstunden ist bewusst gewählt, da in dieser Zeit die Verdunstungsverluste am höchsten sind und Bewässerung somit besonders ineffizient ist.

Wichtige Ausnahmen vom Verbot

Nicht alle Formen der Bewässerung fallen unter das Verbot. Es gibt einige wichtige Ausnahmen:

– Klimaangepasste Bewässerungstechniken in der Landwirtschaft, wie beispielsweise Tröpfchenbewässerung

– Punktgenaue Bewässerung von Beeten und Bäumen

– Nutzung von gesammeltem Regenwasser aus Zisternen oder Regentonnen

Diese Ausnahmen sollen sicherstellen, dass Pflanzen, die besonders viel Wasser benötigen oder besonders wertvoll sind, trotzdem ausreichend versorgt werden können.

Warum bereits vor dem Sommer?

Viele Bürger fragen sich, warum das Bewässerungsverbot bereits zum 1. Juni eingeführt wird, obwohl der meteorologische Sommer erst am 21. Juni beginnt. Umweltdezernent Jens Palandt (58, Grüne) erklärt dazu: „Die Jahre 2023 und 2024 waren vergleichsweise wasserreich, aber die Grundwassersituation in der Region Hannover ist nach wie vor kritisch.“

Die frühe Einführung des Verbots ist eine vorsorgliche Maßnahme. Gerade im Frühsommer kann es bereits zu Hitzeperioden kommen, und die Region möchte vorbereitet sein. Zusaß brauchen die Grundwasserreserven Zeit zur Erholung nach mehreren trockenen Jahren.

Teil einer langfristigen Wasserstrategie

Das Bewässerungsverbot ist nicht nur eine kurzfristige Reaktion auf mögliche Hitzeperioden, sondern Teil einer umfassenderen Wasserstrategie der Region Hannover. „Die Beregnung bleibt ein wichtiger Bestandteil unserer Wasserstrategie, um auch in den kommenden Jahrzehnten ausreichend Wasser zu gewährleisten“, betont Palandt.

Die Region führt diese Maßnahme bereits zum dritten Mal in Folge ein. Dabei geht es nicht nur um den aktuellen Sommer, sondern um eine langfristige, nachhaltige Wasserbewirtschaftung.

Kontrollen und Konsequenzen bei Verstoßen

Bei Nichteinhaltung der Regelungen drohen theoretisch Bußgelder. Allerdings wurden laut Palandt in den vergangenen Jahren keine Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. „Unser Ziel ist es, auch in diesem Jahr ohne solche Maßnahmen auszukommen“, erklärt der Umweltdezernent.

Die Region setzt also weiterhin auf die Einsicht und Kooperation der Bürger. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die meisten Bewohner die Notwendigkeit der Maßnahmen verstehen und die Regeln einhalten.

Tipps für wassersparendes Gärtnern

Auch wenn das Bewässerungsverbot zunächst einschränkend wirkt, kannst du mit ein paar einfachen Maßnahmen deinen Garten trotzdem gut durch den Sommer bringen:

1. Installiere eine Regentonne oder Zisterne, um Regenwasser zu sammeln

2. Bewässere früh morgens oder spaet abends, wenn die Verdunstung geringer ist

3. Setze auf Mulch, um die Bodenfeuchte zu erhalten

4. Wähle trockenheitsresistente Pflanzen für deinen Garten

5. Verzichte auf häufiges Rasenmähen – längerer Rasen braucht weniger Wasser

Mit diesen Maßnahmen kannst du nicht nur die Bewässerungsregeln einhalten, sondern auch langfristig deinen Wasserverbrauch reduzieren und damit einen Beitrag zum Grundwasserschutz leisten.

Geschrieben von: RadioMonster.FM

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