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Fall Maddie McCann: Neue Beweise und die Suche nach der Wahrheit

today08.05.2025 27

Hintergrund
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Seit fast zwei Jahrzehnten beschäftigt das Verschwinden der kleinen Maddie McCann die Weltöffentlichkeit. Nun gibt es offenbar neue Hinweise im Fall der 2007 aus einer portugiesischen Ferienanlage verschwundenen Dreijährigen. Laut britischen Medienberichten wurden belastende Beweismittel gefunden, die möglicherweise den Tod des Mädchens belegen und den Hauptverdächtigen Christian B. weiter belasten könnten. Die Ermittler stehen unter Zeitdruck, denn der 48-jährige Deutsche könnte bereits im September 2025 aus der Haft entlassen werden.

Die neuen Indizien im Fall Maddie

Fall Maddie McCann: Neue Beweise und die Suche nach der Wahrheit
Quakerman, Public domain, via Wikimedia Commons

Bei Durchsuchungen auf Grundstücken, die mit Christian B. in Verbindung stehen, haben Ermittler offenbar erschreckende Funde gemacht. Besonders brisant: In einer stillgelegten Kistenfabrik bei Magdeburg, die B. ein Jahr nach Maddies Verschwinden erworben hatte, stießen die Beamten auf versteckte Datenträger. Diese waren unter einem toten Hund vergraben und enthalten laut britischer Zeitung „The Sun“ Fotos, die möglicherweise mit dem Verschwinden des Mädchens in Zusammenhang stehen.

Das Fundmaterial ist umfangreich und verstörend: Neben den Speichermedien wurden auch rund 75 Kinderbadeanzüge sichergestellt, obwohl B. keine eigenen Kinder hat. Zudem fanden die Ermittler Waffen, Munition und Masken. In Skype-Chats soll B. zudem seine Fantasien über sexuellen Missbrauch von Kindern ausgetauscht haben. Ein besonders belastendes Detail: Ein Dokument weist darauf hin, dass B. 2008 auf einem Festival war, wo er laut Zeugenaussagen gesagt haben soll: „Maddie hat nicht einmal geschrien.“

Die Ermittlungen unter Zeitdruck

Oberstaatsanwalt Hans Christian Wolters hat sich bereits 2022 überzeugt gezeigt: „Wir sind sicher, dass er der Mörder von Madeleine McCann ist.“ Doch trotz der neuen Funde bleibt die Beweislage schwierig. Die auf den Datenträgern gefundenen Fotos reichen allein nicht aus, um B.s Verantwortung für Maddies Tod zu beweisen oder zu belegen, dass er sie selbst aufgenommen hat.

Der Zeitdruck für die Ermittler wächst: Christian B. verbüßt derzeit eine siebenjährige Haftstrafe wegen der Vergewaltigung einer 72-jährigen US-Amerikanerin in Portugal. Er könnte bereits im September 2025 entlassen werden, wenn nicht neue belastbare Beweise auftauchen. Die Staatsanwaltschaft befürchtet, dass sich B. nach seiner Freilassung ins Ausland absetzen könnte.

Die Geschichte eines tragischen Verschwindens

Maddie McCann verschwand am 3. Mai 2007 aus einer Ferienanlage in Praia da Luz, Portugal, während ihre Eltern nur wenige Meter entfernt zu Abend aßen. Gerade vor wenigen Tagen jährte sich ihr Verschwinden zum 18. Mal. Kate und Gerald McCann haben die Hoffnung nie aufgegeben, ihre Tochter wiederzufinden und setzten alles daran, den Fall in den Medien präsent zu halten.

Erste Hinweise auf Christian B. kamen 2013 ans Licht. Der mehrfach vorbestrafte Sexualstraftäter lebte 2007 in der Nähe der Ferienanlage und soll in Gesprächen damit geprahlt haben, etwas mit Maddies Verschwinden zu tun zu haben. Psychiater bescheinigten ihm eine hohe Gefährlichkeit mit Fantasien von sexuellem Missbrauch.

Die Suche nach weiteren Spuren

Die Ermittler hoffen, dass die neuen Veröffentlichungen weitere Zeugen anziehen werden. Ein besonders wichtiger Hinweis könnte ein Selfie von B. sein, das ihn an einem Staudamm in Portugal zeigt, nahe dem letzten Aufenthaltsort des Mädchens. Die Polizei durchsuchte das Gebiet am Arade-Staudamm 2023 auf der Suche nach weiteren Hinweisen.

Die deutschen Ermittler sind überzeugt, dass Maddie noch in der Nacht ihrer Entführung im Mai 2007 von Christian B. ermordet wurde. Jedoch wurde ihre Leiche nie gefunden, und B. wurde in diesem Fall bisher nicht angeklagt. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig steht unter enormem Druck, die Beweiskette zu vervollständigen, bevor der Verdächtige möglicherweise freikommt.

Für Maddies Eltern bedeuten die neuen Entwicklungen eine erneute emotionale Belastung. Nach fast zwei Jahrzehnten des Wartens und Hoffens verdichten sich die Hinweise, dass ihre Tochter nicht mehr am Leben ist. Doch ohne ein Geständnis oder den Fund ihrer Überreste bleibt die endgültige Wahrheit über Maddies Schicksal weiter im Dunkeln.

Maddie McCann

Geschrieben von: RadioMonster.FM

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