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England unter Druck: Sensationelle 1:3-Niederlage gegen Senegal erschüttert Tuchels Nationalteam

today11.06.2025 2

Hintergrund
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Die englische Nationalmannschaft unter der Leitung von Thomas Tuchel hat gestern einen unerwarteten Rückschlag erlitten. Mit 1:3 (1:1) mussten sich die Three Lions gegen Senegal geschlagen geben, was für erhebliche Unruhe bei Fans und Verantwortlichen sorgt. Trotz eines frühen Führungstreffers von Harry Kane in der 7. Minute konnte England die Kontrolle nicht behalten. Senegal drehte das Spiel durch Tore von Ismaila Sarr (40.), Habib Diarra (62.) und Cheikh Tidiane Sabaly in der Nachspielzeit und fügte England die erste Niederlage gegen ein afrikanisches Team überhaupt zu.

Die defensive Schwäche der Engländer

England unter Druck: Sensationelle 1:3-Niederlage gegen Senegal erschüttert Tuchels Nationalteam

Besonders auffällig war die Anfälligkeit der englischen Abwehr. Dean Henderson, der den verletzten Stammtorhüter Jordan Pickford ersetzen musste, hatte einen arbeitsreichen Abend. Beim ersten Gegentor kurz vor der Halbzeit ließ Kyle Walker seinen Gegenspieler Sarr am hinteren Pfosten völlig unbeachtet, der diese Nachlässigkeit prompt bestrafte. Es war das erste Gegentor, das England unter Tuchel in vier Spielen hinnehmen musste.

In der zweiten Hälfte nutzte Diarra geschickt den Raum hinter der englischen Abwehrkette und überwand Henderson mit einem Schuss durch die Beine. Der Senegal zeigte sich während des gesamten Spiels taktisch diszipliniert und nutzte die defensiven Schwächen der Engländer konsequent aus.

Kanes deutliche Worte zur Niederlage

Kapitän Harry Kane fand nach dem Spiel klare Worte zur Leistung seines Teams: „Das ist nicht gut genug. Wir hatten unsere Momente, aber insgesamt greifen die Dinge mit und ohne Ball nicht ineinander. Wir finden nicht das richtige Tempo, und wir haben unsere aggressive Grundeinstellung verloren.“

Der Stürmer des FC Bayern München, der mit seinem frühen Treffer zum ersten englischen Spieler wurde, der in jedem der ersten vier Spiele eines neuen Nationaltrainers getroffen hat, mahnte jedoch zur Besonnenheit: „Wir werden nicht in Panik geraten, aber wir wissen, dass wir besser sein müssen. Neue Ideen, es kommen neue Spieler ins Team, die keine Erfahrung auf internationalem Niveau haben.“

VAR-Kontroverse verstärkt den Frust

Für zusätzlichen Ärger sorgte eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung in der zweiten Halbzeit. Jude Bellingham hatte den vermeintlichen Ausgleich zum 2:2 erzielt, doch der Treffer wurde nach VAR-Überprüfung wegen eines angeblichen Handspiels von Levi Colwill aberkannt.

Kane kritisierte diese Entscheidung scharf: „Wenn man die Regeln kennt, ist das kein Handspiel. Das hätte uns zurück ins Spiel gebracht, und vielleicht hätten wir das Spiel noch gewinnen können, also war es ein großer Moment.“ In einem weiteren Interview warf er dem Schiedsrichterteam sogar vor, „die Regeln nicht zu kennen“.

Wachsender Druck auf Tuchel

Nach dem knappen 1:0-Sieg gegen Außenseiter Andorra in der WM-Qualifikation hatte es bereits erste kritische Stimmen gegeben. Die deutliche Niederlage gegen Senegal verstärkt nun den Druck auf Trainer Thomas Tuchel erheblich. Die Pfiffe der Fans im City Ground nach dem Schlusspfiff unterstrichen die wachsende Unzufriedenheit.

Für Tuchel, der in seinen ersten drei Spielen als englischer Nationaltrainer jeweils Siege feiern konnte, ist dies der erste echte Rückschlag. Angesichts der bevorstehenden Weltmeisterschaft wächst die Erwartungshaltung an eine deutliche Leistungssteigerung oder die Entwicklung einer neuen, überzeugenden Spielidentität.

Kane betonte die Dringlichkeit der Situation: „Wir müssen es schnell finden, die Weltmeisterschaft wird sehr schnell kommen, also ist jedes Trainingslager im Moment wirklich wichtig.“ Trotz der Kontroverse um die Schiedsrichterentscheidung machte der Kapitän klar, dass es „keine Ausreden“ für die Niederlage gebe.

Die statistisch beeindruckende Bilanz von 15 Siegen und sechs Unentschieden in zuvor 21 Begegnungen gegen afrikanische Gegner wurde mit dieser Niederlage gebrochen. Für England und Tuchel beginnt nun eine Phase der kritischen Selbstreflexion, um vor der Weltmeisterschaft wieder auf Kurs zu kommen.

Geschrieben von: RadioMonster.FM

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