Wirtschaft & Politik

Elon Musk verlaesst Regierungsposition: Trumps goldener Abschied fuer den DOGE-Vater

today01.06.2025 11

Hintergrund
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Mit einem blauen Auge und einem goldenen Schlüssel in der Hand verabschiedet sich Elon Musk nach exakt 130 Tagen aus seiner offiziellen Regierungsposition. Der Tech-Milliardaer, der als Leiter der Behoerde fuer staatliche Effizienz (DOGE) angetreten war, wurde gestern von US-Praesident Donald Trump im Weissen Haus mit aussergewoehnlichen Ehren verabschiedet. Waehrend Musk ein T-Shirt mit der Aufschrift „Doge Father“ trug – eine Anspielung auf den Mafia-Film „Der Pate“ – schwaermte Trump von seinem „Freund und Berater“, der angeblich Milliardaeren an Steuergeldern eingespart habe.

Die umstrittene Bilanz des DOGE-Vaters

Elon Musk verlaesst Regierungsposition: Trumps goldener Abschied fuer den DOGE-Vater

„Man wird die Ergebnisse erst in ein oder zwei Jahren sehen“, erklaerte Trump bei der Abschiedszeremonie im Oval Office. Laut Musk und seinem Team wurden unter seiner Leitung etwa 160 Milliardaeren US-Dollar eingespart. Diese Zahl laesst sich allerdings schwer unabhaengig ueberpruefen. Journalisten der New York Times und des Magazins The Atlantic haben bereits Ungereimtheiten in veroeffentlichten Rechnungen festgestellt.

Bis Ende April wurden rund 280.000 Stellen im oeffentlichen Dienst gestrichen. Viele dieser Kuerzungen betrafen soziale Programme und internationale Hilfsorganisationen. Microsoft-Gruender Bill Gates kritisierte Musk deshalb scharf und warf ihm vor, durch den massiven Abbau bei der US-Entwicklungshilfeorganisation USAID fuer den zukunftigen Tod von Millionen Kindern in aermeren Laendern verantwortlich zu sein.

Ein goldener Schluessel als Symbol der Macht

Die Verabschiedung Musks glich einer Ehrung fuer einen Staatsmann. Trump ueberreichte seinem Berater einen goldenen Schluessel als Zeichen des Dankes und bezeichnete Musks Reformprogramme als das „umfassendste und folgenschwerste Programm seit Generationen“. Dabei fiel auch auf, dass Trump, der sonst fuer seine rabiate Art bei der Entlassung ehemaliger Vertrauter bekannt ist, Musk mit ungewohnlichen Lobeshymnen bedachte.

„Elon wird uns nicht wirklich verlassen, er wird hin- und hergehen, das, also DOGE, ist sein Baby“, erklaerte Trump waehrend der Zeremonie. Diese symbolische Geste des goldenen Schluessels unterstreicht die besondere Beziehung zwischen den beiden Maennern, die der renommierte Historiker Timothy Snyder als „MUMPismus“ bezeichnet – eine Art psychische Krankheit, „die das Volk dazu bringe, denjenigen dankbar zu sein, die ihnen schaden“.

Das blaue Auge und die Zukunftsplaene

Fuer Gespraechsstoff sorgte auch Musks Erscheinungsbild bei seiner Verabschiedung: Er trat mit einem deutlich sichtbaren blauen Auge vor die Kameras. Schnell stellte er jedoch klar, dass dies nichts mit moeglichen internen Konflikten zu tun habe. „Das habe ich mir beim Spielen mit meinem Sohn X zugezogen“, erklaerte Musk mit einem Schmunzeln.

Trotz seines offiziellen Ausscheidens plant Musk, weiterhin als Berater fuer Trump taetig zu sein: „Das ist nicht das Ende von Doge, sondern der Anfang.“ Der Milliardaer gab an, sich nun wieder verstaerkt um seine eigenen Unternehmen kuemmern zu wollen, insbesondere Tesla, das zuletzt mit finanziellen Schwierigkeiten zu kaempfen hatte.

Kritik an Musks Regierungsrolle

Die Ernaehlung Musks zum Leiter der DOGE-Behoerde war von Anfang an umstritten. Der Politologe William Resh kritisierte: „Dieser Job kam ausserhalb der verfassungsmaessigen Ordnung zustande. Elon Musk legte keinen Eid auf die Verfassung ab.“ Zusaetzlich bestanden erhebliche Interessenkonflikte, da Musks Unternehmen wie SpaceX umfangreiche Verträge mit staatlichen Behoerden haben.

In den Wochen vor seinem Ruecktritt hatte Musk seine Beratertaetigkeit bereits deutlich reduziert und zunehmend Kritik an Trumps Politik geaeussert. Besonders Trumps teures Steuersenkungsprogramm stieß bei dem Unternehmer auf Widerstand, was zu spuerbaren Spannungen im Verhaeltnis der beiden fuehrte.

Die Zukunft der Trump-Musk-Allianz

Obwohl seine offizielle Zeit als „besonderer Regierungsangestellter“ nun vorbei ist, wird Musk seinen Einfluss auf die Trump-Administration kaum verlieren. Als groesster Wahlkampfspender – mit ueber 250 Millionen Dollar Unterstuetzung fuer Trumps Kampagne – hat er sich eine privilegierte Position gesichert.

„Geld spielt in den Wahlkaempfen der USA eine wichtige Rolle, und Musk kann Politiker unterstuetzen, die seine Interessen teilen“, betont der Politologe William Resh. Die ungewoehnliche Freundschaft zwischen den beiden egozentrischen, unabhaengigen „Disruptoren“ dürfte also trotz Musks formellem Ausscheiden weitergehen.

Mit seinem goldenen Schluessel und dem blauen Auge verlaesst Musk nun offiziell das Weisse Haus – doch die Tuer bleibt fuer ihn wohl weiterhin offen. „Ich werde oefter hier zu Besuch sein und werde ein Freund und Ratgeber fuer den Praesidenten sein“, versprach er bei seinem Abschied. Die Auswirkungen seiner 130-taegigen Amtszeit werden die amerikanische Verwaltung und vor allem die von Kuerzungen betroffenen Programme jedoch noch lange beschaeftigen.

Geschrieben von: RadioMonster.FM

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