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Donald Trump erwägt Begnadigung für P. Diddy – 50 Cent greift ein

today02.06.2025 5

Hintergrund
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Die Musikwelt schaut gebannt auf den laufenden Prozess gegen Sean ‚Diddy‘ Combs, der sich schwerwiegenden Vorwürfen des Menschenhandels und sexueller Nötigung stellen muss. Inmitten der erschütternden Zeugenaussagen sorgt nun eine Äußerung von US-Präsident Donald Trump für zusätzlichen Zündstoff: Er schließt eine Begnadigung des Rappers nicht aus. Während der Gerichtsprozess weitergeht, formiert sich bereits Widerstand gegen diese Möglichkeit – allen voran durch Rapper 50 Cent, der eine klare Botschaft an den Präsidenten sendet.

Trumps überraschende Offenheit für eine Begnadigung

Donald Trump erwägt Begnadigung für P. Diddy - 50 Cent greift ein
Shamsuddin Muhammad, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus wurde Präsident Trump Ende Mai direkt gefragt, ob er eine Begnadigung für Sean Combs in Betracht ziehen würde. Seine Antwort ließ aufhorchen: „Ich würde mir sicherlich die Fakten ansehen.“ Trump, der Diddy seit den 90er-Jahren kennt, betonte dabei, dass weder ihre persönliche Beziehung noch Diddys frühere kritische Äußerungen gegen ihn einen Einfluss auf seine Entscheidung haben würden.

„Wenn ich denke, dass jemand schlecht behandelt wird, hätte das keinen Einfluss auf mich“, erklärte Trump weiter und verwies darauf, dass er Combs seit Jahren nicht mehr gesehen habe. Die beiden hatten in der Vergangenheit regelmäßigen Kontakt bei verschiedenen gesellschaftlichen Anlässen, doch ihre Beziehung kühlte merklich ab, nachdem Trump ins Weiße Haus einzog.

Während Trumps erster Amtszeit hatte sich Diddy wiederholt kritisch geäußert, besonders zu Themen wie Rassismus. Im Jahr 2020 bezeichnete er Trump sogar als „Bedrohung für Amerika“ und rief zur Wahl eines anderen Präsidenten auf. Diese Vorgeschichte macht Trumps Offenheit für eine Begnadigung umso bemerkenswerter.

50 Cent mobilisiert gegen eine mögliche Begnadigung

Kaum hatte Trump seine Bereitschaft signalisiert, meldete sich Rapper 50 Cent zu Wort – ein langjähriger Rivale von Diddy. In mehreren Instagram-Posts machte er unmissverständlich klar, dass er eine Begnadigung für unangemessen hält und alles tun werde, um diese zu verhindern.

„Donald kann Respektlosigkeit nicht ausstehen und vergisst nicht, wer sich gegen ihn stellt“, schrieb 50 Cent in einem seiner Posts. „Während er unermüdlich daran arbeitet, Amerika wieder großartig zu machen, ist kein Platz für Ablenkungen. Er würde in Erwägung ziehen, jemanden zu begnadigen, der schlecht behandelt wird – aber nicht Puffy Daddy.“

Besonders die früheren kritischen äußerungen Diddys gegenüber Trump greift 50 Cent auf: „Er hat wirklich schlimme Dinge über Trump gesagt, das geht nicht.“ Er kündigte an, direkt mit dem Präsidenten Kontakt aufzunehmen, um seine Bedenken zu äußern. Später stellte er jedoch klar: „Ich habe nicht gesagt, dass ich irgendetwas vernichten werde. Ich habe lediglich gesagt, dass ich dafür sorgen werde, dass Trump davon erfährt.“

Die rechtliche Dimension einer möglichen Begnadigung

Das amerikanische Rechtssystem räumt dem Präsidenten weitreichende Befugnisse ein, Strafen für Bundesverbrechen zu mildern oder komplett aufzuheben. Bemerkenswert ist, dass dieses Begnadigungsrecht sogar die Möglichkeit einschließt, jemanden vor einer rechtskräftigen Verurteilung zu begnadigen.

Trump hat während seiner Präsidentschaft bereits mehrfach von diesem Recht Gebrauch gemacht, teils in kontroversen Fällen. So hob er beispielsweise direkt zu Beginn seiner zweiten Amtszeit sämtliche Urteile gegen die rund 1500 Personen auf, die am Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 beteiligt waren.

Sollte Diddy für schuldig befunden werden, droht ihm eine lebenslange Haftstrafe. Die Vorwürfe gegen ihn wiegen schwer: Organisierte Kriminalität, Sexhandel und Nötigung stehen im Raum. Bisher plädiert der Rapper auf nicht schuldig und hat eine außergerichtliche Einigung abgelehnt.

Belastende Zeugenaussagen im laufenden Prozess

Während die Debatte um eine mögliche Begnadigung tobt, liefert der seit Mitte Mai laufende Prozess kontinuierlich neue, erschütternde Details. Eine ehemalige Assistentin, die unter dem Pseudonym „Mia“ aussagte, berichtete von zahlreichen Gewaltausbrüchen Diddys gegen seine Ex-Freundin Cassie Ventura. „Er hat Dinge auf mich geworfen. Er hat mich gegen eine Wand geworfen“, sagte sie über ihre eigenen Erfahrungen während ihrer Arbeit für den Rapper von 2009 bis 2017.

Eine weitere Ex-Assistentin, Capricorn Clark, belastete Diddy schwer, indem sie von dessen angeblichen Mordabsichten gegen Rapper Kid Cudi sprach, der zeitweise mit Ventura liiert war. Kid Cudi selbst bestätigte im Prozess, dass sein Auto 2012 durch einen Molotow-Cocktail beschädigt wurde – möglicherweise im Zusammenhang mit Diddys Eifersucht.

Bei Durchsuchungen in Diddys Anwesen fanden Ermittler große Mengen an Babyöl, Gleitmittel und verschiedene Betäubungsmittel, darunter Kokain und Ketamin. In Miami Beach entdeckten sie zudem eine AR-15-Waffe ohne Seriennummer.

Die Psychologin Dawn Hughes erläuterte den Geschworenen, warum Opfer sexueller Gewalt oft in toxischen Beziehungen verharren – eine Aussage, die der Verteidigungsstrategie entgegenwirken soll, Ventura hätte Diddy einfach verlassen können.

Suge Knights kontroverse Einschätzung

Für zusätzliche Spekulationen sorgte eine Äußerung des inhaftierten Plattenboss Suge Knight, der in einem Interview vermutete, Combs könnte „noch Gefallen bei der Regierung offen haben“ und dadurch möglicherweise eine Begnadigung erhalten, sollte er verurteilt werden.

Der Prozess gegen Diddy ist auf acht bis zehn Wochen angesetzt, was bedeutet, dass noch mindestens zwei weitere Wochen Zeugenbefragungen anstehen. Ob Donald Trump tatsächlich eine Begnadigung in Betracht ziehen wird und wie erfolgreich 50 Cents Intervention sein könnte, bleibt eine der spannendsten Fragen in diesem aufsehenerregenden Fall.

Geschrieben von: RadioMonster.FM

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