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Deutscher Jungstar Justin Engel schreibt Tennis-Geschichte in Stuttgart

today12.06.2025 10

Hintergrund
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Der erst 17-jährige Justin Engel sorgt beim ATP-Rasenturnier in Stuttgart für Furore und schreibt deutsche Tennis-Geschichte. Mit seinem beeindruckenden 6:4, 6:4-Sieg gegen den an Position sieben gesetzten Amerikaner Alex Michelsen hat sich der Youngster nicht nur für das Viertelfinale qualifiziert, sondern ist damit der jüngste Viertelfinalist bei einem ATP-Rasenturnier seit Boris Becker vor 40 Jahren. Eine Leistung, die das deutsche Tennis elektrisiert und Erinnerungen an die goldene Ära weckt.

Ein historischer Durchbruch auf dem Rasen

Deutscher Jungstar Justin Engel schreibt Tennis-Geschichte in Stuttgart

Die Zahlen sprechen für sich: Mit 17 Jahren und acht Monaten hat Justin Engel Tennisgeschichte geschrieben. Er ist nicht nur der jüngste Viertelfinalist in der Geschichte des Stuttgarter Turniers, sondern auch der jüngste Spieler seit Boris Beckers legendärem Wimbledon-Triumph 1985, der bei einem ATP-Rasenturnier so weit gekommen ist. Was die Leistung noch bemerkenswerter macht: Es ist Engels erstes Rasen-Event auf Profiniveau überhaupt.

Der Weltranglisten-281. dominierte das Match gegen Michelsen, die Nummer 35 der Welt, von Beginn an. In beiden Sätzen gelang ihm ein frühes Break zum 2:1, das er souverän über die Ziellinie brachte. Beeindruckend dabei: Während des gesamten Matches musste Engel keinen einzigen Breakball abwehren. Nach nur 77 Minuten war der Sensationssieg perfekt.

Ein Talent auf allen Belägen

Mit seinem Erfolg in Stuttgart hat Engel einen weiteren bemerkenswerten Meilenstein erreicht: Er ist der zweitjüngste Spieler seit Rafael Nadal, der ATP-Siege auf allen drei Belägen – Sand, Hartplatz und nun Rasen – feiern konnte. Mit 17 Jahren und acht Monaten war er dabei schneller als etablierte Stars wie Alexander Zverev, Lleyton Hewitt und Carlos Alcaraz, die diesen Meilenstein erst mit 18 Jahren und einem Monat erreichten.

Nach dem Match zeigte sich der Teenager sichtlich bewegt: „Ich bin sehr glücklich und kann die nächste Runde kaum erwarten. Ich war sehr nervös, aber die Unterstützung des Publikums hat mir enorm geholfen“, erklärte Engel im Siegerinterview auf dem Center Court.

Der Vergleich mit den Großen

Die Parallelen zu Boris Becker sind unübersehbar und werden von Tennisexperten bereits heiß diskutiert. Auch Becker startete seine beispiellose Karriere mit frühen Erfolgen auf dem Rasen. Der Triumph in Wimbledon 1985 machte ihn mit 17 Jahren zum jüngsten Sieger in der Geschichte des prestigeträchtigen Turniers.

Doch Engel bleibt trotz aller Euphorie bodenständig: „Ich nehme Spiel für Spiel und versuche, mich auf meinen eigenen Weg zu konzentrieren“, betonte er auf Nachfrage zu den Vergleichen mit dem deutschen Tennis-Idol.

Die nächste Herausforderung wartet

Im Viertelfinale trifft Engel nun auf den ehemaligen Top-Ten-Spieler Félix Auger-Aliassime aus Kanada – eine weitere Bewährungsprobe für den aufstrebenden Youngster. Unabhängig vom Ausgang dieses Matches hat Engel bereits jetzt einen kometenhaften Aufstieg in der Weltrangliste sicher. Experten rechnen damit, dass er nach dem Turnier erstmals in die Top 250 vorstoßen wird.

Während Alexander Zverev als topgesetzter Spieler des Turniers weiterhin als Favorit gilt und heute Nachmittag gegen den Franzosen Corentin Moutet ins Achtelfinale startet, hat Justin Engel bereits bewiesen, dass mit der nächsten Generation deutscher Tennisspieler zu rechnen ist.

Die Tennisfans in Stuttgart zeigen sich begeistert von der Leistung des Youngsters. Die Tribünen waren beim Match gegen Michelsen gut gefüllt, und die Unterstützung für den deutschen Nachwuchsspieler war deutlich zu spüren. „Es ist fantastisch, wie selbstbewusst er gegen einen etablierten Profi aufgetreten ist. Das erinnert mich wirklich an den jungen Becker“, kommentierte ein langjähriger Zuschauer des Stuttgarter Turniers.

Für das deutsche Tennis, das nach den Erfolgen von Becker und Stich lange auf neue männliche Superstars warten musste und aktuell hauptsächlich durch Alexander Zverev international vertreten wird, könnte Engel eine vielversprechende Zukunft bedeuten. Mit Jan-Lennard Struff (35) und Yannik Hanfmann (33), die ebenfalls beim Turnier in Stuttgart antraten, neigt sich die Karriere der aktuellen Generation langsam dem Ende zu.

Justin Engel hingegen steht erst am Anfang – und hat mit seinem historischen Erfolg in Stuttgart bereits jetzt einen Platz in den Geschichtsbüchern des deutschen Tennis sicher.

Geschrieben von: RadioMonster.FM

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