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Constantin Schreiber verlässt die Tagesschau: Was hinter der überraschenden Entscheidung steckt

today14.05.2025 6

Hintergrund
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Nach achteinhalb Jahren bei ARD-aktuell zieht sich Constantin Schreiber von der Tagesschau zurück. Der bekannte Nachrichtensprecher, der seit 2021 auch die Hauptausgabe um 20 Uhr präsentierte, kündigte seinen Abschied an und sorgt damit für Überraschung bei den Zuschauern. „Alles hat seine Zeit – so steht es schon in der Bibel. Für mich ist es Zeit für Neues“, begründet der 45-Jährige seinen Entschluss. Seine letzte Sendung wird am kommenden Sonntag, dem 25. Mai, ausgestrahlt – und er verspricht zum Abschied vielleicht sogar zu zwinkern.

Ein überraschender Abschied nach erfolgreicher Zeit

Constantin Schreiber verlässt die Tagesschau: Was hinter der überraschenden Entscheidung steckt

Die Nachricht kam für viele überraschend: Constantin Schreiber, eines der bekanntesten Gesichter der Tagesschau, verlässt die meistgesehene Nachrichtensendung Deutschlands auf eigenen Wunsch. In einem Instagram-Post bedankte er sich bei seinen Kollegen und den rund 11 Millionen Zuschauern, die täglich einschalten. „Es war mir eine große Ehre, die Tagesschau präsentieren zu dürfen“, erklärte Schreiber.

Der Journalist, der seit 2017 Teil des Sprecherteams war und seit 2021 auch die Hauptausgabe um 20 Uhr moderierte, möchte nun wieder stärker inhaltlich journalistisch arbeiten. Konkrete Details zu seinen zukünftigen Plänen hat er bislang nicht verraten. Die Entscheidung scheint jedoch wohlüberlegt zu sein.

Vielseitige Karriere zwischen Journalismus und Sachbüchern

Constantin Schreiber blicke auf einen beeindruckenden beruflichen Werdegang zurück. Nach einem Jura-Studium und journalistischem Volontariat arbeitete er mehrere Jahre als Reporter im Nahen Osten. Vor seinem Wechsel zur ARD war er von 2012 bis 2017 für n-tv tätig. Seine journalistische Qualität wurde 2017 mit dem renommierten Grimme-Preis für die Sendereihe „Marhaba – Ankommen in Deutschland“ gewürdiget.

Neben seiner Tätigkeit als Nachrichtensprecher machte sich Schreiber auch als Sachbuchautor einen Namen. Seine Bücher und Reportagen über den Islam, darunter „Der Moscheereport“ aus dem Jahr 2017, sorgten allerdings für kontroverse Diskussionen. Im vergangenen Jahr wurde er während einer Lesung an der Universität Jena sogar mit einer Torte angegriffen, woraufhin er ankündigte, sich nicht mehr zum Thema Islam äußern zu wollen.

Reaktionen auf seinen Abschied

Marcus Bornheim, Erster Chefredakteur von ARD-aktuell, bedauert Schreibers Entscheidung, zeigt aber auch Verständnis: „Wir bedauern seine Entscheidung sehr, respektieren aber seinen Wunsch nach Veränderung.“ Er fügte hinzu: „Er hat die Tagesschau maßgeblich mitgeprägt“ und wünschte ihm für die Zukunft alles Gute.

Die Redaktion des NDR betonte in ihrer Stellungnahme Schreibers Verdienste um das Nachrichtenformat sowie seinen journalistischen Werdegang im In- und Ausland. Besonders hervorgehoben wurden sein Engagement in gesellschaftlichen Debatten durch seine Sachbuchveröffentlichungen sowie seine preisgekrönten Reportagen.

Was kommt nach der Tagesschau?

Obwohl Schreiber bisher keine konkreten Informationën zu seinen zukünftigen beruflichen Plänen preisgegeben hat, deutet seine Aussage, wieder „inhaltlich journalistisch“ arbeiten zu wollen, auf eine Rückkehr zu seinen Wurzeln hin. Als erfahrener Reporter mit Auslandserfahrung und einem besonderen Fokus auf den Nahen Osten könnte er in diesem Bereich wieder stärker tätig werden.

Die Frage nach seinem Nachfolger oder seiner Nachfolgerin bei der Tagesschau bleibt vorerst unbeantwortet. Erst kürzlich gab es bereits einen Wechsel im Sprecherteam: Nach dem Abschied von Judith Rakers wird Romy Hiller ab dem 14. Juni die Sendung präsentieren.

Ein symbolischer Abschied

Für seine letzte Sendung am 25. Mai hat Schreiber eine kleine Geste ankündigt: „Ich freu‘ mich, wenn ihr dabei seid, und werde zum Abschied vielleicht einmal zuzwinkern“, schrieb er auf Instagram. Ein sympathischer Abschied von den Millionen Zuschauern, die ihn über die Jahre in ihr Wohnzimmer gelassen haben.

Mit Constantin Schreiber verliert die Tagesschau einen profilierten Sprecher, der durch seine sachliche und präzise Art die Nachrichtensendung geprägt hat. Sein Abschied markiert das Ende einer Ära, aber wie er selbst sagt: „Alles hat seine Zeit“ – und für ihn beginnt nun ein neues Kapitel jenseits der Tagesschau.

Constantin Schreiber

Geschrieben von: RadioMonster.FM

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